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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 487 -
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Geschichtsschreibung 487 Teil 2,1 einer Widmung an den neapolitanischen Vizekönig Don Gaspar de Bracamonte y Guzmán (um 1595–1676) versehen und durch einen vierzigseitigen zweiten Teil erweitert. Dieser ist dem französischen König Ludwig XIV. (1638–1715) gewid- met, der im Jahr zuvor die Habsburgerin Maria Theresia, die Infantin von Spanien (1638–1683), geheiratet hatte. Beeindruckt von dieser Verbindung wollte Lequile in diesem Nachtrag zeigen, dass Habsburger und französische Bourbonen die glei- chen Vorfahren hätten. Der zweite Teil der Pietas Austriaca, über die ehelichen Verbindungen der Habs- burger, wurde 1655 und 1656 in zwei Teilbänden veröffentlicht. Der erste, beti- telt Colossus angelicus Austriacus sive Austriae sobolis admiranda moles apocalypsea, religione constans, maiestate rara, matrimoniis ingens („Engelhafter österreichischer Koloss oder der österreichischen Nachkommenschaft bewundernswerte apokalyp- tische Größe, im Glauben beständig, an Majestät außerordentlich, durch Ehen rie- sig“), enthält eine ins Monströse ausgedehnte und an Allegorien überreiche Wid- mungsepistel an den spanischen König Philipp IV. (1605–1665), in welcher zwei beigebundene allegorische Kupferstiche erläutert werden. Bei der Behandlung des ersten erklärt Lequile dem König die Bedeutung des Kolosses des habsburgischen Geschlechts – dieser bestehe aus den durch die pietas bedingten Verbindungen des Hauses Österreich mit allen wichtigen Familien Europas – und webt eine kurze Geschichte des Reichs und Österreichs im 17. Jh. ein. Des Weiteren verdeutlicht er dem König Inhalt und Aufbau des ebenfalls diesem gewidmeten zweiten Teilbandes (Lequile hat durchaus Verständnis dafür, dass der König keine Zeit hat, diesen zu lesen, nimmt aber anscheinend an, er könne die ebenso umfangreiche, den ganzen ersten Teilband füllende Widmung lesen) und berichtet über Christine von Schwe- dens Konversion zum Katholizismus in Innsbruck, eingebettet in eine Deutung ihres Abdikationsmottos Et sine te („Auch ohne dich“). Die Deutung des zweiten Kupferstiches (vgl. Abb. 71) ist noch ausführlicher, aber in ihrem Aufbau einfacher : Die wichtigsten Elemente des dargestellten Triumphs der österreichischen Pietas werden nacheinander besprochen. Der Text ist reich an Zitaten aus der Bibel, den römischen Klassikern und späteren Historikern. Als Beispiel für Stil und Methode der Allegorese Lequiles möge ein kurzer Ausschnitt aus der zehnseitigen Bespre- chung der vor den Triumphwagen der personifizierten Frömmigkeit gespannten Tauben dienen (116–117) : Hisce symbolis, quamplurimis aliis derelictis, quae de columba scriptores afferunt, postremo alia columbina Austriae pietatis secreta nonnulla hoc modo per paralella enucleantur. Trepidat Aust ria pietas ac religio, sed regio illo timore, qui est sapientiae initium et sine quo Dei cultus tepescit, quin etiam interdum deficit ac facili negocio christiana relegatio, quam numini et ecclesiae catholicae debent sceptrorum rectores, dissolvitur. Intra Austriarum animarum pec-
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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