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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 513 -
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Biographie 513 Autorintention Dokumente Continuatio und Ergänzungen eingearbeitet wurden (zu weiteren Abschriften im Rahmen der biographischen Tetralogie auf die Madruzzo-Bischöfe s.u.). Nach einer kurzen Einleitung zu Herkunft, Jugend und Ausbildung Carlo Emanueles (Bl.  1r–3v) besteht der Hauptteil des Werkes nicht aus einer kontinuierlichen Erzählung des Lebens des Fürstbischofs, sondern aus einer Reihe von Episoden, in denen er Rechts- streitigkeiten auszufechten hatte : seine umstrittene Amtseinsetzung (Bl. 4r–13r), sein Kampf gegen die Tiroler Landesfürsten, allen voran Claudia de’ Medici, um die Herrschaft in Trient (Bl. 13r–113v), Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof von Salzburg (Bl. 114r–125r) und mit dem Propst von St. Michael an der Etsch (Bl. 125r–129v). Am Ende steht der Tod des Fürstbischofs, der in prunkvoller Weise beigesetzt wurde (Bl. 130r–137v). Es schließt sich eine Passage über den Charakter Carlo Emanueles an (Bl. 137v–140v), mit dem die Familie Madruzzo ihr Ende fand – seine Ansuchen um Dispens zum Zwecke der Hochzeit wurden vom Papst nie genehmigt. Daher war die Aufteilung des Erbes (Bl.  141r– 143r) recht kompliziert. Ab Bl. 143r bringt Vescovi einige curiositates („Klatsch“), d.h. einen kommentierten Katalog hochrangiger Persönlichkeiten, die in Trient zu Gast waren ; der meiste Platz wird dabei der abgedankten Königin Christine von Schweden eingeräumt. Ab Bl. 153v werden Details aus der Zeit nach Carlo Emanuele nachgetragen, z.B. die Wahl seines Nachfolgers. Teilweise von einem neuen Schreiber werden Ereignisse bis 1670 ge- schildert ; das Werk endet mit einer Kurzbiographie des Brixner Bischofs Sigmund Alfons von Thun (1663–1677). Vescovi muss ein sehr streitbarer Mensch gewesen sein, was nicht zuletzt eine Pas- sage seines Werkes zeigt, in der er sich selbst bei Verhandlungen in Innsbruck als unnachgiebig und störrisch schildert (Bl. 123v–124v). Als Grund für sein litera- risches Schaffen gibt er an, er wolle als Augenzeuge, der Zugang zu den fürstbi- schöflichen Archiven habe, Zeugnis ablegen (Bl. 140v–141r) und die Mitglieder der Familie Madruzzo vor Verleumdungen schützen (Bl. 152r). Die Darstellung ist über weite Strecken sehr technisch : Dokumente, die in den verschiedenen Streitsachen eingebracht wurden, schreibt Vescovi wörtlich ab und kommentiert sie im Anschluss Paragraph für Paragraph. Auch Briefe, Ant- wortschreiben und Reden werden wörtlich aufgenommen und immer zu Gunsten des Madruzzobischofs ausgelegt. Persönliche Informationen über Carlo Emanuele gewinnt der Leser nur am Rande dieser Streitigkeiten (z.B. wird Bl. 22v–23r seine persönliche Sparsamkeit betont). Es ist mitunter zu lesen (vgl. Gasser 4, 135 ; Stenico 1970, 272), dass Vescovi sich im Alter der Geschichtsschreibung zugewandt und eine Continuatio historiae Tridentinae („Fortsetzung der Trientner Geschichte“) verfasst habe. In Wirklich- keit existiert kein Werk dieses Titels. Vescovi stellte vielmehr eine biographische
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Ăśberblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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