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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 542 -
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542 Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Werke Epistola fundamentalis : Druck geschichte zugleich schon früh Anfeindungen ausgesetzt, insbesondere seit 1643 von Seiten der erzbischöflichen Kurie in Salzburg. Dennoch bestand sie über eineinhalb Jahr- hunderte hinweg weiter, ehe sie um 1800 erlosch. Holzhauser selbst war ab 1642 Pfarrer und Dekan von St. Johann in Tirol. 1655 wurde er auf Initiative des Main- zer Erzbischofs Johann Philipp von Schönborn Pfarrer und Dekan von Bingen am Rhein, wo er 1658 im Ruf der Heiligkeit verstarb. Holzhauser war nicht nur ein charismatischer Glaubensführer und tüchtiger Organisator, sondern auch ein fruchtbarer Schriftsteller. Von seinen in der Regel lat. verfassten Werken bzw. Werkgruppen dürften die drei wichtigsten ganz oder größtenteils in Tirol entstanden sein : Einen Teil der hs. erhaltenen aszetischen und organisatorischen Schriften ließ Innozenz XI. unter dem Titel Instructiones de via perfectionis („Anweisungen zum Weg der Vervollkommnung“) 1682 in Rom drucken. Bei der über 300 Druckseiten starken Interpretatio Apocalypsis („Inter- pretation der Apokalypse“) handelt es sich um eine höchst subjektive Auslegung des Bibeltexes, die nur bis Apk 15,5 gediehen ist ; sie wurde erstmals 1784 als Beigabe zu einer Holzhauser-Biographie in Bamberg und Würzburg gedruckt. Ebendort erschienen 1793 auch die zehn ekstatischen, teils endzeitlichen, teils zeitkritischen Visiones venerabilis servi Dei Bartholomaei Holzhauser („Visionen des ehrwürdigen Gottesdieners Bartholomäus Holzhauser“). Die genannten Werke sind der modernen Forschung in groben Zügen bekannt (vgl. Arneth 1993, 141–191 und 284–296, wo auch weitere Literatur angegeben wird und die restlichen Schriften zumindest kurz genannt sind). Deshalb sei hier statt ihrer auf einen bislang kaum beachteten Text eingegangen, der jedoch anscheinend als einziger zu Lebzeiten Holzhausers gedruckt wurde und im vorliegenden Zusam- menhang zudem als ganz andersartiges Gegenstück zu Forers Verteidigung der Jesuiten interessant ist : die Epistola fundamentalis („Grundlegender Brief“) aus dem Jahr 1644. Die Epistola fundamentalis richtet sich an die Mitglieder von Holzhausers jun- ger Gemeinschaft und ist, wie ihre Datierung nahelegt, wohl als Reaktion auf die Anfeindungen aus Salzburg verfasst. Sie kam in Rovereto und Mainz zum Druck,5 wobei jedoch in beiden Fällen unklar ist, ob dieser noch im selben Jahr erfolgte : die Datumsangabe auf dem Titelblatt bezieht sich nämlich jeweils nicht auf den Druck, sondern auf die Abfassung des Briefes. Die Druckorte legen es nahe, die Roveretaner Ausgabe jedenfalls in Holzhausers Tiroler Zeit zu datieren, in der Mainzer Ausgabe dagegen ein Resultat seiner Kontakte zu Schönborn zu sehen, die sich nicht vor 1653 nachweisen lassen. Auch die schlechtere Absatzgliede- rung und z.T. sinnstörende Zeichensetzung des Mainzer Drucks passen zu dieser 5 Arneth 1993, 285 Anm. 591 kennt nur die Mainzer Ausgabe.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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