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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 586 -
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586 Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Fallbeispiel Crosini, Euthynon Bliemels Vorgehen soll beispielhaft anhand des Deliktes der Abtreibung, eines casus episcopo reservatus („dem Bischof vorbehaltener Fall“) illustriert werden (77–79, in Auszügen). Am Anfang steht eine Definition des Vergehens : Procurare aborsum est ex proposito seu studio mediate vel immediate aliquid agere, ut foetus humanus iam animatus praemature eiciatur ex utero matris. Eine Abtreibung vornehmen heißt aus Vorsatz oder mit bewusster Anstrengung mittelbar oder unmittelbar etwas tun, damit der schon beseelte menschliche Fötus vorzeitig aus dem Leib der Mutter ausgeschieden wird. In der Folge werden die Voraussetzungen dafür aufgezählt, dass der Tatbestand auch wirklich gegeben ist : Ad hoc autem, ut hic casus in sua specie perfectus et consummatus dici possit, requiritur 1. ut foetus sit animatus anima rationali […]. 2. ad substantiam huius casus requiritur, ut caussa expellens foetum in hunc et non alium finem applicetur […]. Damit dieser Fall in seiner Art vollständig und vollendet genannt werden kann, ist es je- doch nötig, dass erstens der Fötus mit einer vernünftigen Seele beseelt ist […]. Zweitens ist es für den Sachverhalt dieses Falles nötig, dass die Ursache, welche den Fötus austreibt, zu diesem und keinem anderen Zweck angewandt wird […]. Nach einer Auflistung von Ausnahmen wird schließlich im Detail aufgezählt, auf welche Weisen man sich der Abtreibung schuldig machen kann : Incurrunt 1. omnes illi, qui vel quae potionibus, venaesectionibus, medicamentis, percussio- nibus, saltationibus, magnis laboribus […] utuntur […]. 2. Eodem casu constringuntur, qui auxilium vel consilium ad procurationem aborsus praebent. Schuldig machen sich erstens alle Männer und Frauen, die Tränke, Aderlässe, Heilmittel, Schläge, Sprünge, große Anstrengungen […] benutzen. […] Zweitens fallen unter den- selben Tatbestand alle, die zur Vornahme der Abtreibung Hilfe leisten oder Rat erteilen. Anton von Crosini, dem Bliemel sein Werk dedizierte, wurde 1581 in Trient gebo- ren und erwarb in Bologna das Doktorat sowohl der Rechtswissenschaften als auch der Theologie. Noch während seiner Studienzeit wurde er Domherr in Brixen. 1619 wurde er zum Generalvikar, 1624 zum Weihbischof und 1648 zum Bischof von Brixen ernannt. Das Bischofsamt hatte er bis zu seinem Tod im Jahr 1663 inne (Tovazzi,
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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