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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 587 -
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Rechtswissenschaft 587 Ablass, Jubeljahr Nr. 804 ; Gelmi 1984, 163–166). Dass er für die Casus reservati der richtige Adres- sat war, erhellt daraus, dass er mit dem Euthynon seu synoptica instructio omnibus animarum curam habentibus in praxi uti- lissima („Richtlinie oder zusammenfas- sende Anleitung, die allen Seelsorgern in der Praxis höchst nützlich ist“) selbst einen Leitfaden der Beichtpraxis vorlegte (vgl. Abb. 93). Allerdings erschien dieser erst längere Zeit nach seinem Tod : Ein Georg Stier gab ihn 1679 mit einer Wid- mung an Crosinis zweiten Nachfolger Paulinus Mayr in Brixen heraus. Der Euthynon, der von einer längeren un- paginierten Vorrede Stiers und einer Vor- bemerkung Crosinis (3–4) eingeleitet wird, ist durch Zwischenüberschriften recht kleinteilig und nicht immer einleuchtend strukturiert. Er beginnt mit einem Ab- schnitt, der grob dem Ablauf der Beichte folgt : Behandelt werden die nötigen Vor- bereitungen, die Beichte selbst und die Bedingungen für die Absolution (5–22). Ein zweiter Block behandelt nach verschiedenen Gliederungsschemata die Gattungen der Sünden : casus reservati und andere, Sünden in Ge- danken, Worten und Werken, Hochmut, Zorn und Neid, unterlassene Hilfeleistung (22– 52). Es folgt ein unsystematischer Abschnitt, in dem es um weitere Aspekte der Beichte wie Beichtgeheimnis, Wiedergutmachung und Instruktion des ungebildeten Beichtlings, aber auch um anderes, z.B. um Simonie oder Ehehindernisse, geht (52–71). Danach werden ca- sus papales und andere casus reservati aufgezählt (71–74) und Absolutionsformeln angeführt (74–77). Als Anhang druckt Stier eine Reihe von Beichtproblemen zu casus reservati samt Lösungen ab, die auf eine Neustifter Disputation des Jahres 1672 zurückgehen (77–97). In inhaltlichem Zusammenhang mit der Beichte steht in der katholischen Kirche der Ablass, d.h. der Nachlass zeitlicher Strafen für Sünden, für die man durch die Beichte bereits grundsätzliche Vergebung erlangt hat. Besondere Aufmerksamkeit galt diesem Thema damals im Zusammenhang mit den sogenannten Jubeljahren, die regelmäßig alle 25 Jahre, darüber hinaus aber auch zu außerordentlichen Anläs- Abb. 93: Frontispiz des Euthynon des Brixner Bischofs Anton von Crosini, Brixen 1679.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Ăśberblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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