Seite - 14 - in Bauhaus in Wien? - Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer

Einleitung14 Darstellung von Dickers und Singers Beiträgen zumeist auf das vereinzelte Abdrucken von Abbildungen ihrer am Bauhaus entstandenen Arbeiten, ohne diese näher im Text zu erläutern.30 Erste Ansätze einer Einordnung in die Architektur- und Designgeschichte liefert eine eigene Vorgängerarbeit zur vorliegenden Untersuchung, die 2012 als Diplomarbeit mit dem Titel „Das moderne Wohnprinzip“. Kleinwohnungsgestaltungen der Ateliergemeinschaft unter der Leitung von Friedl Dicker und Franz Singer31 verfasst wurde. Gegenstand war die Untersuchung fünf exemplarischer Kleinwohnungen. Neben den bereits in der Lite- ratur behandelten Wohnungen Reisner und Lehr kamen dabei auch die bisher gänzlich unbearbeiteten Wohnungen von Hans Heller, Ella Reiner-Lingens und Viktor Kraus zur Betrachtung. Die vorliegende Publikation basiert auf einer gleichnamigen Dissertation aus dem Jahr 2018. Darüber hinaus erschienen 2019 Beiträge zu den Textilien von Friedl Dicker und den Theaterarbeiten sowie 2020 zum Montessori-Kindergarten im Goethe- hof.32 Der Umfang der biografischen Forschungen zu Friedl Dicker und Franz Singer weicht bisher stark voneinander ab, so exisitiert eine Forschung zur Person Franz Singers bisher nicht. Eine erste Darstellung zu Singers Leben und Werk liefert Stefan Poglayen-Neuwall mit seinem 1937 noch zu Lebzeiten Singers verfassten Eintrag in Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler33, dessen Angaben vermutlich Franz Singer selbst beisteuerte. Die bisher informativsten Lebensläufe wurden für die beiden Ausstellungskataloge 1970 und 1988 erstellt. Über diese kommen nachfolgende Beiträge jedoch nicht hinaus. Helmut Weihsmanns 2005 erschienener Eintrag in der Publikation In Wien erbaut. Lexikon der Wiener Architekten des 20. Jahrhunderts weist in einigen Punkten inhaltliche Fehler auf.34 30 Vgl. dazu: Wolsdorff 2002, S. 41. Für Abbildungen von Dicker und Singer in der Bauhaus-Literatur siehe beispielsweise: Kat. Ausst. Kunstsammlungen zu Weimar 1994, S. 302 (Kat. 71). 31 Hövelmann 2012. 32 Hövelmann 2018, Hövelmann 2019a, Hövelmann 2019b, Hövelmann 2020. Bei der im Wien Museum gezeigten Ausstellung „Spiele der Stadt. Glück, Gewinn und Zeitvertreib“ wurden der Montessori-Kindergarten und der „Phantasus“-Tierbaukasten vorgestellt, doch fehlen im Beitrag des Ausstellungskatalogs vergleichende Studien. Siehe: Felderer 2012, S. 171–175, 412–413. In einer Diplomarbeit wurde der Baukasten eingehend untersucht. Siehe: Klein 2015. 33 Poglayen-Neuwall 1978, S. 88–89. 34 Nicht korrekt ist, dass Singer Malerei auf der Kunstgewerbeschule studierte. Auch werden einige Namen falsch angegeben. So ist von einem „Hans Möller“ und einer „Anna Moller“ die Rede, mit denen Hans Moller und Anny Wottitz-Moller gemeint sein dürften. Siehe: Weihsmann 2005, S. 374. © 2021 Böhlau Verlag | Brill Österreich GmbH https://doi.org/10.7767/9783205213161 | CC BY-NC 4.0