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Strategien der Bewerbung 155
Haus“ auf. Leopoldine Schrom erwähnt „Herrn Pfitzner“ und einen Fotografen „Haus“
in der Briefkorrespondenz mit Franz Singer.157 Bei Pfitzner handelt es sich um den Fo-
tografen Walter Pfitzner, dessen Artikel und Fotografien in der Zeitschrift für Amateur-
fotografie Photo-Börse abgedruckt wurden.158 Leo Haus entwickelte die Fotos.159 Pfitzner
ist für die meisten Projekte des Ateliers als Fotograf belegt. Vereinzelte Fotos weisen aber
auch Stempel bzw. Hinweise von Bruno Reiffenstein160 (1868–1951) (VIII. Bennogasse
24), Alois Beer161 (Westbahnstr. 56–58), dem „Miroplast-Atelier“162 (VII. Lindengasse
57), „Foto ILK Bohl“163 und Siegfried Schramm164 (V. Nikolsdorfer Gasse 7–9) auf.165
Im Ausland wurden ortsansässige Fotografen beauftragt. So fotografierte in Berlin u. a.
Max Krajewsky166 (1892–1972) die Wohnung des Ehepaars Téry-Buschmann und die
am Bauhaus tätig gewesene Lucia Moholy (1894–1989) die Wohnung von Fritz Lehr.167
Die Inneneinrichtungen der Villa Neumann und der Wohnung von Alfred Breslauer in
157 AGS, Brief Leopoldine Schrom an Franz Singer, 16.10.1935.
158 Pfitzner 1932a, S. 101–105; Pfitzner 1932b, S. 169–172.
159 AGS, Brief Hans Biel an Georg Schrom, 24.4.1988.
160 Reiffenstein war Absolvent der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt und spezialisierte sich in sei-
nem Atelier auf Stadt-, Gebäude- und Baufotografie. Siehe: Holzer 2013, S. 214. Bei den Projekten
Modesalon Kriser und Gartenhaus Moller findet sich der Hinweis auf Reiffenstein. Siehe: BHA,
Fotosammlung, Franz Singer.
161 BHA, Fotosammlung, Franz Singer, Öfen aus der Wohnung Heidler, Inv.-Nr. 9427/47, 9427/48–
49. Der Stempel auf Inv.-Nr. 9427/47 lautet: „Spezial-Werkstätte, für plastische Fotos und Vergrö-
ßerungen, Inh. Alois Beer, VII. Westbahnstr. 56–58, Telephon B 35-8-85“.
162 Bei folgenden Projekten findet sich der Hinweis auf das Miroplast-Atelier: Kleidersalon Kende (Die
Fotos wurden bisher nicht als Kleidersalon Kende identifiziert und sind einsortiert unter Hutsalon
Friedmann: Inv.-Nr. 7903/1–6), Wohnung Reisner, Modesalon Kriser. Siehe: BHA, Fotosammlung,
Franz Singer. Der Miroplast Verlag wurde um 1930 von dem Fotografen Karl Marinkovic (Ate-
lier Marinkovic) in Wien gegründet. Marinkovic firmierte seinen Verlag auch unter dem Namen
Miroplast-Atelier. Verlagsprodukte waren Stereofotos für Privatpersonen, Tourismus und Werbung
sowie der dazugehörige Stereobetrachter. Siehe: Schulte 2017.
163 Bei einigen Fotografien des Montessori-Kindergartens im Goethehof findet sich der Hinweis „Foto
ILK Bohl“. Siehe: BHA, Fotosammlung, Franz Singer, Inv.-Nr. 7911/53, 7911/134, 7911/167. Die
Bezeichnung „ILK Bohl“ taucht auch in einem Zeitungsartikel auf. Siehe: Wiener Bilder 1933, S. 9.
164 Bei Fotografien der Wohnung Wottitz-Moller findet sich der Hinweis „Photo: Schramm“. Siehe:
BHA, Fotosammlung, Franz Singer, Inv.-Nr. 9421/26-27.
165 Verschiedene Fotografien weisen auch die Namensbezeichnung „V. Goldschmidt“ auf. Im Adress-
buch ist dieser Name nicht verzeichnet. Siehe: BHA, Fotosammlung, Franz Singer, Wohnung Rei-
ner-Lingens, Inv.-Nr. 9416/18.
166 Der Fotograf Max Krajewsky arbeitete mit renommierten Architekten der Moderne zusammen.
Er zählte in der Region Berlin zu den bedeutendsten Architekturfotografen seiner Zeit, arbeitete
jedoch in der NS-Zeit für den GBI und andere NS-Behörden. Siehe: Kat. Ausst. Stiftung Deutsches
Technikmuseum 2010.
167 Die neue Linie 1931, S. 10–11.
© 2021 Böhlau Verlag | Brill Österreich GmbH
https://doi.org/10.7767/9783205213161 | CC BY-NC 4.0
Bauhaus in Wien?
Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer
- Titel
- Bauhaus in Wien?
- Untertitel
- Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer
- Autor
- Katharina Hövelmann
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21316-1
- Abmessungen
- 17.4 x 25.6 cm
- Seiten
- 492
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung 9
- 1.1 Ein vergessenes Kapitel Wiener Design- und Architekturgeschichte 9
- 1.2 Forschungsstand 10
- 1.3 Quellenlage 15
- 1.4 Forschungsziele und Methodik 21
- 2 Dickers und Singers künstlerische Ausbildung im Zeichen von Kunstschulreform und Lebensreformbewegung 27
- 2.1 Die Zeit in Wien 27
- 2.1.1 Herkunft und Ausbildung bis 1916 27
- 2.1.2 Kunstschule Johannes Itten und Netzwerke 1916–1919 33
- 2.2 Studienzeit am Bauhaus in Weimar 1919–1923 47
- 2.2.1 Die Wiener Gruppe um Johannes Itten 47
- 2.2.2 Unterricht 56
- 2.2.3 Erste Architekturentwürfe – Vier Einfamilienhäuser 77
- 3 Berufliche Anfänge 89
- 3.1 Aufträge für Theater in Dresden und Berlin 1921–1922 89
- 3.2 Werkstätten Bildender Kunst GmbH, Berlin 1923–1926 92
- 3.2.1 Arbeiten für Die Truppe 107
- 3.2.2 Die Auflösung 114
- 4 Die Wiener Ateliergemeinschaft 1925–1938 117
- 4.1 Die Zusammenarbeit von Dicker und Singer 1925–1931 117
- 4.2 Architekturfachkenntnis im Hintergrund – Die AteliermitarbeiterInnen 134
- 4.3 AuftraggeberInnen 140
- 4.4 Strategien der Bewerbung 147
- 4.4.1 Axonometrie und Modell 147
- 4.4.2 Fotografie 154
- 4.4.3 Publikationen 157
- 4.5 Dickers und Singers Wege ab 1933/1934 162
- 5 „Das moderne Wohnprinzip“ – Zwischen Bauhaus und Wien 173
- 5.1 Das Bauhaus als Basis 173
- 5.2 Zur Situation in Wien – Innenraumgestaltung und Architektur 175
- 5.2.1 Die Wiener Moderne um 1900 175
- 5.2.2 Wien in der Zwischenkriegszeit 177
- 5.3 Theorie und Anspruch der Ateliergemeinschaft 182
- 5.4 Einrichtungsgegenstände: Möbel, Leuchten und Kachelöfen 185
- 5.4.1 Vom Einzelstück zur Typisierung – Frühe Möbel 1925–1929 185
- 5.4.1.1 Bauhaus und De Stijl als Vorbild 185
- 5.4.1.2 Verwandelbarkeit als Prinzip 202
- 5.4.1.3 Verbindungen zum Wiener Jugendstil und Biedermeier 210
- 5.4.1.4 Zwischen sozialem und künstlerischem Anspruch: Typisierungstendenzen 216
- 5.4.1.5 Möbeltischler und Hersteller 228
- 5.4.2 Wege zur Serienfabrikation – Stahlrohr- und Sperrholzmöbel 1929–1938 230
- 5.4.2.1 Der Stahlrohrstapelstuhl von Bruno Pollak 234
- 5.4.2.2 Stahlrohrmöbelentwürfe der Ateliergemeinschaft 238
- 5.4.2.3 Hersteller und Produktionsversuche der Stahlrohrmöbel 251
- 5.4.2.4 Entwürfe für die Firma Metz & Co 253
- 5.4.2.5 Sperrholzmöbel 261
- 5.4.2.6 Produktionsversuche der Sperrholzmöbel 264
- 5.4.3 Eine Welt für Kinder – Kindermöbel und Baukastenspiele 1927–1938 266
- 5.4.4 Leuchten und andere Metallarbeiten 289
- 5.4.5 Kachelöfen 302
- 5.5 Raumgestaltungen und Architektur 309
- 5.5.1 Verwendung von Farbe als Gestaltungsmittel 309
- |5.5.2 Intervention im Haus Moller von Adolf Loos und im dazugehörigen Garten 319
- 5.5.2.1 Ein neu entdeckter Möblierungsentwurf 319
- 5.5.2.2 Das Zimmer für Anny Wottitz-Moller 334
- 5.5.2.3 Das Gartenhaus 337
- 5.5.3 Wohnkonzepte auf kleinster Fläche 339
- 5.5.3.1 Einwohnräume 339
- 5.5.3.2 „Wachsende Häuser“ – Entwürfe für Kleinhauswohnbauten in Palästina 362
- 5.5.4 Fulminanter Höhe- und Endpunkt – Das Gästehaus Auersperg-Hériot 379
- 5.6 Epilog: Sozialer Anspruch oder Zeitgeist? – Eine kritische Bewertung 411
- 6 Resümee und Ausblick 417
- 7 Anhang 425
- 7.1 Quellentexte 425
- 7.2 Biografie Friedl Dicker / Franz Singer 428
- 7.3 Archive und Sammlungen 431
- 7.4 Literatur 436
- 7.5 Webseiten 473
- 7.6 Bildnachweis 477
- 7.7 Abkürzungen 480
- 7.8 Abstract 481
- 7.9 Register 482