Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi - Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
Page - 297 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 297 - in Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi - Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum

Image of the Page - 297 -

Image of the Page - 297 - in Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi - Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum

Text of the Page - 297 -

Petrus Apianus / Bartholomaeus Amantius | 297 alten Lexika mit nur dürren Angaben), obwohl einige Publikationen von ihm stam- men, die teilweise auch relevante Nachrichten von Zeitgenossen enthalten.1325 Als Apianus und Amantius am gemeinsamen Projekt der „Inscriptiones sacrosanctae vetustatis“ arbeiteten, waren sie Professoren-Kollegen an der Artistenfakultät der Universität Ingolstadt: Apianus lehrte dort seit 1527 Mathematik und lehnte in der Folge zahlreiche Rufe an andere Universitäten, unter anderem nach Wien, ab. Amantius war in Ingolstadt von 1530 bis 1535 vergleichsweise kurz als Professor für Poesie und Rhetorik tätig1326, ehe er an die Universität Tübingen wechselte und dort Jurisprudenz lehrte.1327 Das gemeinsame philologisch-antiquarische Interesse der beiden Männer mani- festiert sich zum ersten Mal im Jahr 1533, als sie auf Kosten des Augsburgers Raymund Fugger eine größere Forschungsreise nach Italien unternahmen, in deren Rahmen christlich-kirchliche Inschriften gesammelt worden sein sollen.1328 Es ist allerdings nicht nachweisbar, dass diese Reise irgendwelchen Vorbereitungsarbeiten für die gewiss bereits geplante Inschriftenpublikation gewidmet war – vor allem dem Werk selbst ist diesbezüglich nichts zu entnehmen.1329 Im Jahr darauf wurden in Apianus’ eigener Druckerei in Ingolstadt die „Inscriptiones sacrosanctae vetustatis“ fertiggestellt und erlangten rasch einen hohen Bekanntheits- grad.1330 Zum einen trug dazu der große Umfang von insgesamt rund 560 Seiten bei, wovon die Inschriftensammlung selbst 512 Seiten umfasst. Zum anderen gilt seit jeher als besonders bemerkenswert die typographisch aufwändige Gestaltung durch zahlreiche Holzschnitte, deren Meister bzw. Vorlagen bis heute nicht in jedem Fall eindeutig identifiziert werden konnten. Als sicher gilt die Zuweisung des Titel- 1325 Vgl. etwa die von Amantius herausgegebenen „Flores celebriorum sententiarum Graecarum et Latina- rum" (Dillingen 1556). Einiges Wissenswerte bietet auch Carl von Prantl, Geschichte der Ludwig- Maximilians-Universität in Ingolstadt, Landshut, München, München 1872, Ndr. Aalen 1968, I 210–212 bzw. II 489 mit weiteren Literaturhinweisen. Ott, Entdeckung des Altertums 175 mit Anm. 635, ver- weist zusätzlich auf Laetitia Boehm u. a. (Hrsg.), Biographisches Lexikon der Ludwig-Maximilians- Universität München, Teil I: Ingolstadt-Landshut 1472–1826 (Ludovico Maximilianea, Forschungen 18), Berlin 1998, 10. In der ADB/NDB oder auch in Herbert Jaumann, Handbuch Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit, I: Bio-bibliographisches Repertorium, Berlin 2004, sucht man Amantius jedoch vergeblich. 1326 Vgl. Arno Seifert, Die Universität Ingolstadt im 15. und 16. Jahrhundert. Texte und Regesten (Ludovico Maximilianea, Quellen 1), Berlin 1973, 142. 1327 Prantl, Geschichte der LMU I 212, schließt aus diesem Ortswechsel auf Amantius’ Bekenntnis zur Lehre Martin Luthers. 1328 Vgl. Prantl, Geschichte der LMU I 210, und darauf Bezug nehmend Günther, Peter und Philipp Apian 13. 1329 Auch Ott, Entdeckung des Altertums 179, hält es für „kaum wahrscheinlich, dass dabei die Auf- nahme von Inschriftsteinen im Vordergrund stand“. Als Begründung führt er an, dass Apianus und Amantius „nahezu ausschließlich“ auf ältere Sammlungen zurückgegriffen und selbst die Denkmäler aus ihrer eigenen (Wohn-)Umgebung vorhandenen Sammlungen entnommen haben. 1330 Vgl. z. B. Mariangelo Accorso, der Teile des Werkes für seine eigene Sammlung benutzt hat (siehe Ott, Entdeckung des Altertums 189–190), oder Leandro Alberti, Descrittione di tutta Italia, Bologna 1550, 254v (zitiert bei Rita Cappelletto, Ciriaco d’Ancona nel rircordo di Pietro Ranzano, in: Paci/Sconocchia, Ciriaco d’Ancona 71).
back to the  book Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi - Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum"
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
Title
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
Subtitle
Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
Author
Doris Marth
Publisher
Holzhausen Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-902976-43-7
Size
21.4 x 30.2 cm
Pages
572
Keywords
Antiquus Austriacus, Austria, Epigraphy, Humanism, Inscriptions, Manuscript Tradition, Roman Period, Antiquus Austriacus, Epigraphik, Humanismus, Inschriften, Österreich, Römerzeit, Überlieferung
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. 1 Zur historischen Entwicklung der Überlieferung lateinischer, insbesondere norischer Inschriften von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts 19
    1. 1.1 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung lateinischer Inschriften 19
    2. 1.2 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung norischer Inschriften 23
    3. 1.3 Berchtold von Kremsmünster und die älteste Abschrift einer norischen Inschrift 26
    4. 1.4 Die Inschrift CIL III 5630 im Codex membraneus LIV des Stiftes Lambach 36
  2. 2 Neue Impulse aus Italien: Humanismus und Renaissance als „Geburtsphase“ der lateinischen Epigraphik 40
  3. 3 Die Ausbreitung und Etablierung humanistischen Gedankengutes im Ostalpenraum aus epigraphischer Sicht 56
    1. 3.1 Das Itinerarium des Paolo Santonino 59
    2. 3.2 Aufschwung des antiquarischen Interesses und Einflussrichtungen des Humanismus im Ostalpenraum 71
    3. 3.3 Große Humanisten – kleine(re) epigraphische Spuren 77
    4. 3.4 Johannes Fuchsmagen: „Graue Eminenz der frühen Inschriftenüberlieferung“? 83
  4. 4 Augustinus Prygl Tyfernus und die norischen Inschriften 99
    1. 4.1 Leben und Werk 99
    2. 4.2 Die Inschriftensammlung des Augustinus Tyfernus in Gestalt ihrer Abschriften 108
    3. 4.3 Die Überlieferung norischer Inschriften durch Augustinus Tyfernus 120
  5. 5 Der sogenannte Antiquus Austriacus: Mommsens Pseudonym für den Verfasser der ältesten Sammlung norischer Inschriften 139
  6. 6 Die Wiener Handschrift CVP 3255* 147
    1. 6.1 Die Inschriftensammlung des Publius Licinius: CVP 3255*, fol. 11v–103v 152
    2. 6.2 Das Register einer Inschriftensammlung: CVP 3255*, fol. 105r–131v 158
  7. 7 Der Codex Pragensis XIII G 14 der Národní Knihovna, Prag 162
    1. 7.1 Das Verhältnis zwischen CP XIII G 14 und CVP 3255*: Eine Inschriftensammlung und ihr Register 170
      1. 7.1.1 Die Reihenfolge der Inschriften 170
      2. 7.1.2 Leere und fehlende Seiten im CP XIII G 14 171
      3. 7.1.3 Mängel im Register des CVP 3255* 173
    2. 7.2 Folgen aus dem Zusammenhang CVP 3255* – CP XIII G 14 174
      1. 7.2.1 Die Arbeitsweise des Registrators im CVP 3255* 175
      2. 7.2.2 Wechselweise Ergänzungen zwischen CVP 3255* und CP XIII G 14 177
      3. 7.2.3 Präzisierung der Entstehungszeit des CP XIII G 14 in Verbindung mit der Identifizierung von Johannes Fuchsmagen als Hand II 177
    3. 7.3 Johannes Fuchsmagen und der CP XIII G 14 182
      1. 7.3.1 Fuchsmagens Hand im CP XIII 14 182
      2. 7.3.2 Inhaltliche Hinweise im CP XIII G 14 auf Fuchsmagens Tätigkeit 190
    4. 7.4 Zur Frage nach den Quellen für den CP XIII G 14 198
      1. 7.4.1 Das Verhältnis des CP XIII G 14 zur Sammlung von Augustinus Prygl Tyfernus 200
      2. 7.4.2 Das Verhältnis des CP XIII G 14 zur Sammlung des sogenannten Antiquus Austriacus und deren Erweiterung 203
      3. 7.4.3 Weitere Quellen für die norischen und oberpannonischen Inschriften 211
    5. 7.5 Codex Pragensis XIII G 14: Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse und Gesamtbetrachtung 221
  8. 8 Konrad Peutinger und die norischen Inschriften 228
    1. 8.1 Peutingers handschriftliche Inschriftensammlungen 230
    2. 8.2 Johannes Fuchsmagen als Peutingers Gewährsmann 244
    3. 8.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ und die Inschriften von Augustinus Prygl Tyfernus in Peutingers 2° Cod. H 24 246
      1. 8.3.1 Beobachtungen zu Peutingers Arbeitsweise 247
      2. 8.3.2 „Augustiniana“ 250
      3. 8.3.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ im 2° Cod. H 24 und im CP XIII G 14 254
    4. 8.4 Zusammenfassung: Der Wert von Peutingers Handschriften für die Überlieferung norischer Inschriften 264
  9. 9 Johannes Choler und seine Inschriftensammlung 265
    1. 9.1 Zur Biographie von Johannes Choler 265
    2. 9.2 Cholers Beschäftigung mit Inschriften 275
      1. 9.2.1 Cholers epigraphischer Nachlass: Der Codex Latinus Monacensis 394 277
      2. 9.2.2 Zu Cholers Quellen 282
      3. 9.2.3 Der CLM 394 und der CP XIII G 14 286
      4. 9.2.4 Wertvolles in und an Cholers Inschriftensammlung 292
  10. 10 Die „Inscriptiones Sacrosanctae Vetustatis“ von Petrus Apianus und Bartholomaeus Amantius 295
    1. 10.1 Zur Intention und Gliederung des Werkes sowie zur Nennung seiner Quellen 300
    2. 10.2 Johannes Choler und die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 301
    3. 10.3 Die Inschriftensammlungen von Konrad Peutinger und Augustinus Prygl Tyfernus – Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis? 302
    4. 10.4 Johannes Aventinus als Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 304
    5. 10.5 Der Codex Pragensis XIII G 14 und sein Verhältnis zu den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 305
      1. 10.5.1 Das Verzeichnis epigraphischer Abkürzungen im CP XIII G 14 und bei Apianus/Amantius 307
      2. 10.5.2 Der CP XIII G 14 als Quelle für norische (und oberpannonische) Inschriften bei Apianus/Amantius 311
      3. 10.5.3 Konsequenzen aus dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem CP XIII G 14 und den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 330
    6. 10.6 Parallel verwendete Quellen und mehrfach überlieferte Inschriften bei Apianus/Amantius 337
    7. 10.7 Zusammenfassende Betrachtungen zur Arbeitsweise von Apianus/ Amantius und Gesamtbewertung der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 345
  11. 11 Johannes Fuchsmagen und seine epigraphische Sammeltätigkeit 347
    1. 11.1 Intention und Funktion des CP XIII G 14 347
    2. 11.2 Johannes Fuchsmagen – „Antiquus Austriacus“ 350
    3. 11.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ im Spiegel aller derzeit bekannten Sammlungen 361
    4. 11.4 Abschließende Bemerkungen zu den Aussagen von Theodor Mommsen 367
  12. 12 Anhang: Tabellen zur Überlieferung norischer und oberpannonischer Inschriften 376
    1. Einleitende Bemerkungen und Hinweise zur Benützung 376
    2. Tab. 12.1: Inschriften bei Paolo Santonino, Cod. Vat. Lat. 3795 379
    3. Tab. 12.2: Inschriften, die von Augustinus Tyfernus und vom sogenannten Antiquus Austriacus überliefert werden 380
    4. Tab. 12.3: Im CVP 3255* und CP XIII G 14 enthaltene Inschriften 386
    5. Tab. 12.4: Inschriften in den Codices von Augustinus Tyfernus im Vergleich mit dem CP XIII G 14 395
    6. Tab. 12.5: Inschriften-Erstbelege bei „Antiquus Austriacus“, Augustinus Tyfernus und im CP XIII G 14 415
    7. Tab. 12.6: Inschriften im 4° Cod. H 26 der SuStBA („Picturae“) im Vergleich mit dem CP XIII G 14 425
    8. Tab. 12.7: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 23 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 427
    9. Tab. 12.8: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 24 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 428
    10. Tab. 12.9: Inschriften in Cholers CLM 394 im Vergleich mit Peutingers 2° Cod. H 24 und CP XIII G 14 437
    11. Tab. 12.10: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit Augustinus Tyfernus und Peutingers 2° Cod. H 24 443
    12. Tab. 12.11: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit dem CP XIII G 14 475
    13. Tab. 12.12: „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ bei Peutinger, Choler, CP XIII G 14/Fuchsmagen und Apianus/Amantius 490
  13. Abkürzungs- und Siglenverzeichnis 503
  14. Quellen- und Literaturverzeichnis 508
    1. I. Quellen 508
      1. I.1 Handschriftliche Quellen 508
      2. I.2 Gedruckte Quellen 510
      3. I.3 Onlinequellen und -datenbanken 516
    2. II. Literatur 517
      1. II.1 Bio- und bibliographische Sammelwerke, Handschriftenkataloge sowie Wasserzeichenfindbücher 517
      2. II.2 Sekundärliteratur 522
  15. Abbildungsnachweis 539
  16. Indices 542
  17. Inschriftenindex 542
  18. Orts- und Personenindex 548
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi