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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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I. Der italienische Humanismus in Österreich Wie im gesamten deutschen Sprachraum entsteht auch in Österreich der Humanis- mus unter vorwiegend italienischem Einfluss, der durch politische und verwandt- schaftliche Kontakte an den Höfen, durch Programme zur organisatorischen und ökonomischen Modernisierung der Städte und durch Gründungen bzw. inhaltliche Neuorientierungen der Universitäten schrittweise in diese Gebiete vordringt. Das Interesse der Höfe an diesem neuen Typ von Intellektuellen, die als höhere Beamte, als Historiographen und als Fürstenerzieher eingesetzt werden können und möch- ten, manifestiert sich ab der Mitte des 15. Jahrhunderts immer deutlicher. Zum Unterschied vom süddeutschen Raum gibt es allerdings in den österreichischen Ländern bis in die Frühe Neuzeit kaum Nachfrage nach Humanismus seitens der Handelsstädte und deren Patriziat, vermutlich weil hier sowohl in ihrer politischen Struktur als auch in ihrer ökonomischen Kraft mit Nürnberg oder Regensburg ver- gleichbare Gemeinden fehlen. Die Situation im Bereich der Universitäten, einem klassischen Betätigungsfeld der italienischen Humanisten ab dem beginnenden 15. Jahrhundert, ist komplexer. Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts (1348 in Prag, 1365 in Wien) tritt eine emp- findliche Konkurrenz für die auf ausländische Studenten spezialisierten italienischen Universitäten auf,7 weil die Landesfürsten nördlich der Alpen die Errichtung von Universitäten auf Grund des nun bereits einsetzenden Interesses an einem National- staat betreiben. Sowohl ideelle als auch materielle Gründe sprechen für die Ausbil- dung der künftigen Elite im eigenen Land, in das man später wegen der steigenden Nachfrage nach einer Rhetorik-Ausbildung im Sinne des Humanismus eventuell auch ausländische Lehrer aus Prestigegründen beruft. Zunächst leisten aber die im Geist des Mittelalters gegründeten Institutionen gegen das Vordringen eines neuen Fächerkanons, der ihre an der scholastischen Tradition orientierten Programme in 7 Vgl. Paul F. Grendler: The Universities of the Italian Renaissance. Baltimore / London 2002. – Arnold Luschin von Ebengreuth: Österreicher an italienischen Universitäten. Wien 1886. – Arnold Luschin von Ebengreuth: I sepolcri degli scholari tedeschi in Siena. Siena 1896. – Gustav Knod: Deutsche Studenten in Bologna 1289 –1562. Berlin 1899. – Fritz Weigle (Hg.): Die Matrikel der deutschen Nation in Perugia. 1579 –1727. Ergänzt nach den Promotionsakten der Consiliarwahllisten und der Matrikel der Universität Perugia im Zeitraum von 1489–1791. Tübingen 1956. – Fritz Weigle (Hg.): Die Matrikel der deutschen Nation in Siena. 1573–1738. 2 Bde. Tübingen 1962.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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