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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Der italienische Humanismus in Österreich28 Frage stellt, Widerstand.8 Ohne Zweifel aber steht dieses gegenüber Italien mit dem Abstand von ca. einem Jahrhundert erwachende Interesse an der neuen Bildungsbe- wegung, die eine Rhetorisierung aller Wissensbereiche anstrebt, unter dem unbe- strittenen Einfluss ihrer italienischen Vertreter, allen voran ihrem Begründer. I.1 Francesco Petrarca in Prag Francesco Petrarca (1304–74), der Vater des Humanismus, bringt als erster die ita- lienische Literatur nach Österreich, von dem er auch mindestens ein Mal Teile der späteren Kerngebiete (Tirol, Salzburg und Oberösterreich) auf einer Reise durch- quert.9 Seine persönlichen Kontakte zum kaiserlichen Hof in Prag beschleunigen die Rezeption seiner philosophischen und historischen Werke in lateinischer Spra- che ( De viris illustribus; De remediis utriusque fortunae) und geben den Anlass zu einem bedeutenden Text über einen im so genannten Privilegium maius erhobenen, politi- schen Anspruch des Herzogtums Österreich. An einem nicht näher bestimmten Tag des Herbstes 1345 bricht Petrarca von Verona auf, um in die Provence zu reisen und in Avignon Klemens VI. (Pierre Roger de Beaufort, 1291–1352, ab 1342 Papst) zur Rückkehr nach Italien aufzufordern. Wegen persönlicher Zerwürfnisse mit den Herrschern der Lombardei möchte er offenbar dieses Gebiet meiden und wählt daher einen Umweg, dessen erste Hälfte er in seinem Bericht beschreibt: er führt über das Westufer des Gardasees nach Trient, dann die Etsch aufwärts bis nach Meran und schließlich zum Reschenpass. Vermut- lich überquert er dort die Alpen und reist dann über Basel nach Südfrankreich, wo- bei allerdings die Route über Müstair und das Engadin nicht ausgeschlossen werden kann. Dieser erste Aufenthalt Petrarcas in einem österreichischen Land, der Graf- schaft Tirol, bleibt daher in seinen Details offen. 8 Vgl. Karl Grossmann: Die Frühzeit des Humanismus in Wien bis zu Celtis Berufung 1497. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich N.F. 22 (1929), S. 150–325. – Philipp Krejs: Aeneas Silvius Pic- colomini am Hofe Friedrichs III. und die Anfänge des österreichischen Humanismus. Diss. Wien 1937. – Helmuth Grössing: Die Wiener Universität im Zeitalter des Humanismus von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. In: Günther Hamann / Kurt Mühlberger / Franz Skacel (Hg.): Das alte Univer- sitätsviertel in Wien 1385–1985. Wien 1985, S. 37–45. – Alfred A. Strnad: Die Rezeption der italienischen Renaissance in den österreichischen Erbländern der Habsburger. In: Georg Kauffmann (Hg.): Die Renais- sance im Blick der Nationen Europas. Wiesbaden 1991, S. 135–226. – Alfred A. Strnad: Die Rezeption von Humanismus und Renaissance in Wien. In: Winfried Eberhard / Alfred A. Strnad (Hg.): Humanismus und Renaissance in Ostmitteleuropa vor der Reformation. Köln / Weimar / Wien 1996, S. 71–135. 9 Die biographischen Angaben zu Petrarca beruhen auf Ernest Hatch Wilkins: Vita del Petrarca e La for- mazione del Canzoniere. A cura di Remo Cesarani. Mailand 1964 (Originaltitel: Life of Petrarch. Chicago 1961; The Making of the Canzoniere. Rom 1951) und Ugo Dotti: Vita di Petrarca. Rom / Bari 1987.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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