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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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419Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio sica, das 1731 im Auftrag des Magistrats der Stadt Wien entsteht und vermutlich am 16. Mai, dem Festtag dieses am Hof weniger verehrten Heiligen, bei der Hohen Brücke in der Inneren Stadt mit der Musik von Reutter aufgeführt wird. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio Noch während des Erbfolgekrieges führt Karl VI. als spanischer Thronprätendent Karl III. an seinem Hof in Barcelona die Wiener Tradition weiter und beschäftigt auch Personen, die er später nach Österreich mitnimmt.701 So wird z.B. anlässlich seiner Hochzeit mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel (1691– 1750) am 1. August 1708 in Barcelona Il più bel nome. Componimento da camera per musica von Pietro Pariati mit der Musik von Antonio Caldara in der Inszenierung von Ferdinando Galli Bibiena aufgeführt.702 Ähnliches gilt für Pariatis nur hand- schriftlich überliefertes Libretto Il nome più glorioso. Componimento da camera per mu- sica (ÖNB Mus. Hs. 18.238), das in der Vertonung von Caldara zum Namenstag von Karl VI. am 4. November 1709 in Barcelona dargeboten wird. Zum selben Anlass entsteht 1708 Ercole vincitore di Gerione. Poemetto drammatico (ÖNB Mus. Hs. 17.701) von Pietro Antonio Bernardoni, das mit der Musik von Carlo Agostino Badia entwe- der in Spanien oder in Wien gespielt wird. Ohne Zweifel in Wien wird am 1. Okto- ber 1710 zum Geburtstag von Karl VI. das ebenso nur handschriftlich überlieferte La decima fatica d’Ercole ovvero La sconfitta di Gerione in Spagna. Componimento pastorale eroico des biographisch kaum fassbaren Giovanni Battista Ancioni mit der Musik von Fux (ÖNB Mus. Hs. 17.276) aufgeführt. Mit der Ankunft des neuen Kaisers in Wien und den damit verbundenen Verän- derungen im gesamten Hofstaat bleiben zwar die grundsätzlichen Linien der Kul- turpolitik aufrecht, das Engagement neuer Persönlichkeiten führt jedoch zu einer Auflösung der bis dahin bestehenden Kooperationen und zu neuen Gruppierungen, die durchaus den unter Leopold I. etablierten Strukturen verwandt sind. Die Li- brettisten Pariati und Zeno liefern Textvorlagen für Caldara, F. B. Conti und Fux; die große Bühnenbildner-Familie Galli Bibiena703 tritt die Nachfolge von Ludovico 701 Vgl. Wolfgang Greisenegger: The Italian Operas in Vienna in the XVIIIth Century. In: Maria Teresa Muraro (Hg.): Venezia e il melodramma nel Settecento. Florenz 1978–81, Bd. 1, S. 89–101. – Andrea Sommer-Mathis: Von Barcelona nach Wien. Die Einrichtung des Musik- und Theaterbetriebes am Wie- ner Hof durch Kaiser Karl VI. In: Josef Gmeiner (Hg.): Musica conservata. Tutzing 1999, S. 355–380. 702 Laut Gronda: La carriera di un librettista, S. 169 Anm. 2, ist dieses Werk nicht mehr zugänglich. 703 Vgl. Franz Hadamowsky: Die Familie Galli-Bibiena in Wien. Wien 1962. Francesco Galli Bibiena ist 1709–11 Theatralingenieur; sein Bruder Ferdinando seit 1708 in Barcelona und ab 1717 in Wien am
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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