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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock214 verfasst. Allerdings reichen die beiden Bände Branchis nur bis zum Ende der Regie- rungszeit von Friedrich III. im Jahr 1493.443 Mehrere Familien des österreichischen Hochadels imitieren bereitwillig diese panegyrisch-historiographische Selbstdarstellung, deren Charakter zum Teil sehr offen im Titel zum Ausdruck kommt, wie etwa in Le gloriose memorie de gli più il- lustri Personaggi della Nobilissima et Antichissima Famiglia di Lamberg. Ridotte in compendiosissimi Elogii (Wien 1675), im Auftrag von Johann Maximilian Lamberg (1675–82 Obersthofmeister) zusammengestellt durch Domenico Francesco Calin di Marienberg:444 Die Familien Harrach und Lamberg gehörten neben der Familie Dietrichstein zu den mächtigsten und einflussreichsten Familien am kaiserlichen Hof, an dem sie wichtige Ämter und Würden bekleideten und als Botschafter für den Kaiser an den führenden Höfen Europas tätig waren.445 V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter Wie bereits im dritten Teil des Kapitels über den Petrarkismus und die Akademiebe- wegung in Österreich beschrieben, erfüllen die Hofdichter eine wichtige Funktion in der literarischen Selbstdarstellung der politisch-kulturellen Institution des Hofes während der Barockzeit. Diese zahlreichen und äußerst produktiven italienischen Autoren am Wiener Hof, welche häufig auf Grund ihres offiziell so verliehenen oder schlicht aus den realen Verhältnissen abgeleiteten Titels jeweils als Poeta cesareo be- zeichnet werden, sollen hier in Hinblick auf ihre von der Forschung bisher weitge- hend unterschätzte Bedeutung für die italienische und deutsche Literaturgeschichte betrachtet werden. Die Poeti cesarei finden deshalb im Allgemeinen in der nationalen Literaturge- schichtschreibung relativ wenig Beachtung, weil sie als italienischsprachige kaiser- liche Hofdichter zumindest vier entscheidende Nachteile im Konkurrenzkampf um prominente Positionen in der literarischen Tradition aufweisen: 443 Vgl. das autographe Fragment über den Zeitraum 1388–1488 mit zahlreichen Korrekturen in ÖNB Cod. Ser. n. 3.589. 444 Der kaiserliche Historiograph Franz Calin von Marienberg stellt 1671 eine Verherrlichung von Leopold I. unter dem Titel Thesaurus Genealogicus Omnium Totius Europaei Orbis Regum et Principum (ÖNB Cod. 9.229) zusammen. 445 Susanne C. Pils: Die frühneuzeitliche Sozialstruktur. In: Csendes / Opll (Hg.): Wien. Geschichte einer Stadt. Band 2, S. 241–255; hier S. 249.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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