Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Page - 302 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 302 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I

Image of the Page - 302 -

Image of the Page - 302 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I

Text of the Page - 302 -

Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock302 Musik von Draghi und A. A. Schmelzer gespielt. Mit seinen 10 Szenen und zwei Bühnenbildern stellt dieses allegorische Spiel über den Ruhm eines Herrschers ei- nen Übergang zu der in einem späteren Abschnitt beschriebenen Gattung der Festa musicale dar. In aufwändiger Weise wird vorgeführt, wie der Ruhm der antiken Hel- den durch die Laster des Wohlstands (L’Otio, Il Lusso e La Gola) eingeschläfert wurde und von den selbstsüchtigen Trieben (Il Fasto, sotto figura di Decoro, La Vanità, sotto figura di Gloria, e L’Insidia, sotto figura di Munificenza) nicht mehr aufgeweckt werden konnte. Mut und Wahrheit (Il Valore e La Verità) lassen schließ- lich den Ruhm strahlender denn je erstehen in der Gestalt von Leopold I., dem der abschließende Triumphzug (Il Trionfo – La Vittoria – L’Honore – L’Applauso – Il Giubilo – L’Ossequio – L’Allegrezza – La Fedeltà – Donzelle nobili – Cauallieri) gilt. Inhaltlich bemerkenswert scheint die zum Geburtstag des Kaisers am 12. Juni 1690 in der Vertonung von Draghi und A. A. Schmelzer aufgeführte Szenenfolge von Minato: Non si può. Capriccio poetico da cantarsi per Introduttione d’un Real Bal- letto, mentre non si pùo recitare. Als La Convenienza darüber nachdenkt, wie der Ge- burtstag des Kaisers gefeiert werden könnte, tritt das Capriccio Poetico auf und führt verschiedene Ideen zu einem Spiel vor, die aber alle mit dem Hinweis „Non si può“ von der Convenienza abgelehnt werden. Akzeptiert wird schließlich die vorge- schlagene Licenza in Form eines Balletts, in welchem alle fünf Kinder des Kaisers aus seiner dritten Ehe tanzen: Joseph, Maria Elisabeth, Maria Anna, Karl und Maria Magdalena. Am 22. Juli 1692 wird zum Namenstag der Kaiserin im Garten der Favorita Mi- natos Il merito uniforma i genii. Introduttione d’un Balletto mit der Musik von Draghi und A. A. Schmelzer gespielt. In zehn Szenen zeigen allegorische Figuren, welche die Beschäftigungen von Privatpersonen darstellen (Il Genio della Solitudine – Il Genio dell’Armi – Il Genio della Poesia – Il Genio della Musica – Il Genio della Caccia – Il Genio del Ballo) ihr Können im Einzelnen, bis ihnen Il Merito ihre spe- zifischen Aufgaben in den Huldigungsszenen für die Kaiserin zuteilt. V.7 Aufzüge und Rossballette Eine bemerkenswerte Ausformung der Libretti für Ballettdarbietungen stellen die literarischen Texte zu festlichen Aufzügen und zu Pferdeballetten dar, weil sie mo- tivische Inhalte und formale Strukturen von besonders prächtigen Inszenierungen widerspiegeln, deren Außenwirkung wegen der Darbietungen vor einem zahlreichen Publikum unter halböffentlichen Bedingungen und wegen der an andere Höfe ver-
back to the  book Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I"
Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die italienische Literatur in Österreich