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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Der italienische Humanismus in Österreich64 stattfindende Festturnier Maximilians (De ludo Trojano). Die Siege in den Nieder- landen sowie gegen Frankreich und Ungarn bieten Anlässe zu poetischer Glorifi- zierung, und das nach 1508 entstandene Carmen latinum in mortem Friderici III im- peratoris betrauert gravitätisch das Ableben des bereits 15 Jahre davor verstorbenen Mäzens. Amalteo verbringt vermutlich 24 Jahre in Wien, wo er auch stirbt. Der Venezianer Girolamo Balbi Accellini (Hieronymus Balbus, ~1450 – ~1535)116 wird 1493 als Professor für römisches Recht an die Universität Wien berufen und zusätzlich ab 1494 mit einer Lehrtätigkeit über lateinische Poesie beauftragt. Sein Opusculum epigrammaton (Wien: Johann Winterburg 1494), das mit obszönen Wort- spielen ziemlich satirisch über seine akademischen Kollegen herzieht, dürfte der Grund sein, warum er 1495 Wien vorübergehend verlässt, um dann 1497 seine Tä- tigkeit an der Universität für ein Jahr wieder aufzunehmen. 1498 lehrt Balbi kurz an der Universität Prag, zieht sich aber dann nach weiteren Skandalen für 15 Jahre nach Fünfkirchen in Ungarn zurück, übernimmt kirchliche Ämter im Königreich Ungarn (in Waizen und in Preßburg) und wird schließlich 1522 Bischof der Diözese Gurk im Herzogtum Kärnten. Balbi veröffentlicht verschiedene politische Reden wie z.B. seine Oratio in imperiali conventu Bormaciensi (Wien 1521) und sein Lobgedicht auf die Krönung von Karl V. (Ad Carolum V imperatorem De coronatione, Lyon 1530). Er stirbt in Venedig, wohin er zu einem unbekannten Zeitpunkt zurückgekehrt ist. Der 1448 in Camerino geborene Minorit Giovanni Ricuzzi Vellini kommt 1497 aus Ferrara oder Verona nach Wien, um die päpstliche Bannbulle gegen den flo- rentinischen Reformprediger Girolamo Savonarola (1452– 98) zu überbringen. Er bleibt und unterrichtet wahrscheinlich bis 1528 an der Artistenfakultät der Univer- sität Rhetorik, lehrt später auch Theologie, kehrt dann aber nach Italien zurück, wo er 1546 stirbt. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I. Auch wenn es nach diesen ersten Berufungen von kaiserlichen Hofdichtern in den letzten Monaten der Regierung von Friedrich III. keiner weiteren, eindrucksvollen Beispiele für die rhetorische Überlegenheit der italienischen Rhetorikausbildung und deren Anwendung in der Praxis bedurft hätte, so werden solche dennoch von zwei Gesandten bei der Hochzeit von Maximilian I. (1459 –1519) mit Bianca Maria 116 Vgl. Joseph de Retzer: De vita et scriptis Hieronymi Balbi. In: Hieronymi Balbi Veneti, Opera poetica, oratoria ac politico-moralia. Vindobonae: Joseph Stahel 1791– 92, S. VII–XXIII.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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