Page - 26 - in Das zusammengedrängte Gedenken

26 rechten oberen Ecke befindet und zu der auch eine Aqua-rellstudie erhalten ist.51 (Abb. 17, 18) Die Ausführung auf dem Gesamtentwurf stimmt mit jener im Aquarell dabei genau überein. Letztere ist mit einem in sehr aufwendig gestalteten Buchstaben ausgeführten Bildtitel versehen und mit „Leopold Kupelwieser“ und „1847“ signiert. In der Bildmitte befindet sich Carl V., der mit seinem Schwert auf die Flotte deutet, die gerade vom Hafen ausläuft. In der rechten Bildhälfte werden Carls Gefolgsleute, von programmatischen Grundgedanken weniger die Milde, als die Gerechtigkeit Leopolds zum Ausdruck bringen sollte.48An die Darstellung der Belehnung Albrechts I. sollte wohl ursprünglich eine Komposition anschließen, die eine Szene aus dem Leben Karls V. beinhalten sollte, Kupelwieser änderte diesen Entwurf aber ab: „neben dieser steht in vorliegender Zeichnung Carl V. […] der E.[ndes] G.[efertigte] hat sich durch Vorliebe für den erhabenen Helden zu dieser irrigen Anwendung anleiten lassen“.49 Bei dem Bild, auf das sich Kupelwieser bezieht, dürfte es sich um die Darstellung Carls V. Zug nach Tunis han-deln, die sich auf dem ersten Gesamtentwurf50 in der Abb. 17: Detail aus dem ersten Gesamtentwurf der Decke: „Carls V. Zug nach Tunis“; Bleistift, geripptes Papier, gesamt270 x 450 mm; Universität Graz, Institut für Kunstgeschichte. Abb. 18: „Carls V. Zug nach Tunis“; Aquarell; Privatbesitz; Bildquelle: Nö. Landesmuseum, Kupelwieser-Archiv (dort als Kopie). Abb. 15: Detail aus dem ersten Gesamtentwurf der Decke: „Leopold der Glorreiche“; Bleistift, geripptes Papier, gesamt270 x 450 mm; Universität Graz, Institut für Kunstgeschichte. Abb. 16: „Leopold der Glorreiche“; schwarze Feder, Transparentpapier, 195 x 260 mm; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/1041. 48 Vgl. Kapitel „Das öffentliche Gericht zu Tulln (1200)“.49 Programmentwurf I, siehe Anhang.50 Universität Graz, Institut für Kunstgeschichte.51 Beschriftet: „Carl V Zug nach Tunis“. Bezeichnet: „Leopold Kupelwie­ ser 1847“. Das Aquarell befindet sich im Besitz von Elda von Kupel-wieser. Vgl.: Feuchtmüller (1970) p. 277.