Page - 112 - in Das zusammengedrängte Gedenken

112 Abb. 156: Studie zu dem Gemälde „Ferdinand I. setzt 1540 die niederöster reichische Regierung ein“; Bleistift, geripptes Papier, 455 x 333 mm; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/1009. Abb. 157: Ferdinand I. von Johann Bocksberger d. Ä.; Wien, Kunsthistorisches Museum. position bilden, veranschaulicht Kupelwieser, dass dem Kaiser zwar eine zentrale Rolle in der Regierungsbildung zukommt, dass aber die Ausübung nicht auf seine Person konzentriert ist, sondern sich nun auf Gesetze stützt.Im Gegensatz zur Unklarheit bezüglich der ikonogra-phischen Vorbilder lässt sich die bildliche Quelle für die Figur Ferdinand I. eindeutig belegen. Im Niederösterrei-chischen Landesmuseum befindet sich eine mit Bleistift ausgeführte Vorstudie, die eine genaue Kopie des Gemäl-des Ferdinandus I. von Johann Bocksberger d.Ä. aus der Ambraser Sammlung darstellt. Dieses wurde 1780 aus der Innsbrucker Residenz nach Wien gebracht und dort in der k. k. Gemäldegalerie im Belvedere ausgestellt. (Abb. 156, 157)Das Bildnis in ganzer Figur zeigt den Kaiser in schwarzer spanischer Tracht, über die er einen pelzge-fütterten halblangen Mantel mit breiten Umschlägen trägt. Kupelwieser notierte in der linken oberen Ecke seines Skizzenblattes die im Hintergrund des Bildes angebrachte Beschriftung (Abb. 158):