Page - 138 - in Das zusammengedrängte Gedenken

138 Vorlage eines Gemäldes von Friedrich Carl Gröger gewe-sen sein, der Friedrich VI. ebenso im Profil zeigt. In den Skizzen zum Statthaltereigebäude findet sich eine Por-trätstudie mit der Notiz Christian von Syvende Konge til Danmark og Norge de Venders og Gothais.480 (Abb. 215) Kupelwieser hat hier zunächst irrtümlich den Vorgänger von Friedrich VI., den bereits 1808 verstorbenen schwe-dischen König Christian VII. als Teilnehmer am Wiener Kongress angenommen. Rechts von Friedrich VI. steht der Großherzog Karl Ludwig Friedrich von Baden; bei der Gestaltung dieses Porträts könnte Kupelwieser auf eine Lithographie von Charles Motte nach einer Zeichnung von Nicolas Jaques481 zurückgegriffen haben, von der er Dreiviertel-Ansicht, Gesichtsausdruck und Uniform übernahm und die er nur in der Neigung des Kopfes leicht abänderte. Schräg vor Karl Ludwig, direkt hinter Zar Alexanders Sessel, befindet sich König Maximilian I. von Bayern; die Darstellung des Königs gleicht jener in Joseph Stielers Gemälde König Maximilian I. von Bayern im Krönungsornat, das durch Albert Christoph Reindels Kupferstich Verbreitung fand. Am rechten Rand dieser Gruppe erkennt man die markanten Gesichtszüge Friedrichs I. König von Württemberg482, ein Porträt, das Kupelwieser in einer wiesers von 1891479 wird dieser Fehler übernommen, eine genaue Zuordnung der Personen ist auf Grundlage dieser Beschreibung also nicht möglich. Im Folgenden soll diese Situation geklärt werden. Links im Hintergrund, vor der geschlossenen Türe, stehen die beim Kongress anwesenden Herrscher versammelt (Abb. 214): Ganz links, im Profil, erkennt man Fried-rich VI., König von Dänemark. Vorlage für dieses Porträt könnte ein Stich von Amadeus Wenzel Böhm nach der Abb. 213: Detail aus dem Karton „Der Kongress zu Wien 1814“: Die drei Monarchen; Nö. Landemuseum, Inv. Nr. 782 a und b. Abb. 214: Detail aus dem Karton „Der Kongress zu Wien 1814“: Gruppe links im Hintergrund; Nö. Landemuseum, Inv. Nr. 782 a und b. 479 Kielmannsegg (1891) Erläuterungstext.480 Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/1220.481 Von C. Motte als Lithographie vervielfältigt.482 Vgl.: die beiden Gemälde Friedrich I. König von Württemberg im Krönungsornat von Johann Baptist Seele oder die Zeichnung von Friedrich Müller, die derselbe auch als Kupferstich verlegte.