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Kunst und Kultur
Das zusammengedrängte Gedenken
Page - 139 -
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139 Links von Metternich ist Arthur Wellesley, Herzog von Wellington, der britische Hauptbevollmächtigte beim Wiener Kongress, im Profil dargestellt.485 Bei der Figur rechts von Metternich handelt es sich vermutlich um Robert Steward Viscount Castlereagh, der als englischer Außenminister ebenso Groß britannien vertrat. Sein Por-trät von Thomas Lawrence (1809) wurde in einem Stich von Blasius Höfel verbreitet. Rechts im Vordergrund steht vor dem Vorhang (Abb. 218) der französische Gesandte Talleyrand mit weißer Perücke. Vorbild für dieses Porträt könnte Isabeys Grup-penporträt der Abgeordneten auf dem Wiener Kongress gewesen sein, von dem Kupelwieser die Darstellung Tal-leyrands bis auf die sitzende Haltung unverändert in seine Komposition übernahm.486 Bei der Figur schräg links vor Talleyrand handelt es sich um Friedrich von Gentz487, der Protokollführer auf dem Wiener Kongress war. Er hält mehrere Mappen und Schriftstücke in der Studie483 vorbereitet hatte. (Abb. 216) Der Darstellung dürfte das Gemälde Friedrich I. König von Württemberg im Krönungsornat von Johann Baptist Seele beziehungsweise der Kupferstich danach von Friedrich Müller als Grund-lage gedient haben. Die Gruppe rechts im Hintergrund, vor dem Fenster (Abb. 217), zeigt in der Mitte den österreichischen Staats-kanzler Fürst Klemens Lothar Wenzel von Metternich, der den Vorsitz beim Wiener Kongress führte. In der Darstel-lung lässt sich unschwer das Porträt Metternichs von Thomas Lawrence als Vorbild erkennen484, das Kupelwie-ser in allen Details übernahm und das er nur durch die leichte Neigung und Drehung des Kopfes abwandelte. Abb. 215: Studie zu dem Gemälde „Der Kongress zu Wien 1814“: Christian VII. und König Maximilian I. von Bayern; Bleistift, geripptes Papier, 255 x 260 mm; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/1220. Abb. 216: Studie zu dem Gemälde „Der Kongress zu Wien 1814“: Karl Ludwig Friedrich von Baden und Friedrich I. König von Württemberg; Bleistift, geripptes Papier, 270 x 425 mm; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/1030. Abb. 217: Karton „Der Kongress zu Wien 1814“, Detail: Gruppe rechts im Hintergrund; Nö. Landemuseum, Inv. Nr. 782 a und b. 483 Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/1030.484 Thomas Lawrence malte das Porträt während des Wiener Kon-gresses 1814.485 Wellington wurde mehrere Male porträtiert, so etwa von François Gerard (gestochen von Forster), John Lucas (1829) und Emile Charles H. Lecomte (1815).486 Ein weiteres Gemälde von François Gerard aus dem Jahr 1806 ist der Darstellung in Isabeys Gemälde sehr ähnlich. Es war Vorlage für Stiche von Raymond Pedretti und Leon Mauduison.487 Friedrich von Gentz war 17 Jahre im preußischen Staatsdienst, bevor er 1802 Metternichs Berater und engster Mitarbeiter wurde. Er wurde während des Wiener Kongresses von Thomas Lawrence porträtiert.
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Das zusammengedrängte Gedenken
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Das zusammengedrängte Gedenken
Author
Sigrid Eyb-Green
Publisher
Bibliothek der Provinz
Location
Weitra
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-99028-075-1
Size
24.0 x 27.0 cm
Pages
312
Keywords
Leopold Kupelwieser, Freskenzyklus, Geschichtsdarstellung, 19. Jahrhundert, Werkprozess, Karton, Fresko, Papier, Wien
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Einleitung 13
  2. Zur Baugeschichte der Niederösterreichischen Statthalterei 15
  3. Die Genese des Bildprogramms 19
  4. Erster Programmentwurf 19
  5. Der zweite Gesamtentwurf 35
  6. Zweiter und dritter Programmentwurf 39
  7. Die Aquarellentwürfe 40
  8. Der Freskenzyklus Einleitung und Überblick 43
  9. Zu den schriftlichen und bildlichen Quellen Leopold Kupelwiesers 45
  10. Die einzelnen Bildfelder: Bezüge, Quellen, Intentionen 47
  11. Die gekrönte Austria 47
  12. Odoakervor dem heiligen Severin (465 – 470) 56
  13. LeopoldI. stürmt Melk (984) 63
  14. Die drei Erbauer der St. Stephanskirche 68
  15. Die Gründung der Universität Wien durch Rudolf IV. (1364) 77
  16. Kaiser Marc Aurel: Markomannenschlacht und Tod 81
  17. Zug Karls des Großen gegen die Hunnawaren 85
  18. Leopold erhält von Otto II. die Ostmark zum Lehen 90
  19. Rudolf I. verleiht die Lehen an Albrecht I 95
  20. Das öffentliche Gericht zu Tulln (1200) 100
  21. Ferdinand I. setzt 1540 die niederösterreichische Regierung ein 109
  22. Die Türkenkriege der Jahre 1529, 1683 und 1697 116
  23. Die Aufgebote von 1797 125
  24. Erzherzog Karl in der Schlacht von Aspern 132
  25. Der Kongress zu Wien 1814 137
  26. Einleitungzu den Herrscherporträts 143
  27. Rudolf I 144
  28. MariaTheresia 148
  29. Maximilian I 151
  30. Joseph II 154
  31. Albrecht II 156
  32. Ferdinand II 158
  33. Ferdinand I. der Gütige 161
  34. Franz Joseph I 164
  35. Rezensionen 166
  36. Fresko und Karton als Formen öffentlicher Kunst Das Fresko: zur Konstruktion eines Gattungsbegriffs 167
  37. Die Praxis nazarenischer Wandmalerei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Technik und Stil 168
  38. Öffentliche Kunst im Spannungsfeld zwischen Auftraggeber und Publikum 174
  39. Formen der Öffentlichkeit: Leopold Kupelwieser und die Situation der Geschichtsmalerei in Österreich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 175
  40. Leopold Kupelwiesers Statthalterei-Zyklus und Entwurf einer Geschichtshalle: österreichische Identitäten und ihre Inszenierungen 188
  41. Zum Problem der „geschichtlichen Wahrheit“ in der Geschichtsmalerei 199
  42. Kupelwiesers Statthalterei-Kartons im Kontext nazarenischer Kartonkunst: „Vom Wesen des Kunstwerks“ 201
  43. Materialtechnologische Aspekte Der Arbeitsprozess im Überblick: Kartonzeichnungen, Probetafeln und Freskoarbeiten 215
  44. Zur Herstellung der Kartons 220
  45. Die Kartons zu den fünf Hauptgemälden der Decke 220
  46. Fünf Kartons zu Herrscherporträts: Rudolf I., Maximilian I., Ferdinand II., Maria Theresia und Joseph II 224
  47. Die Kartons zu den Allegorien 225
  48. Die Kartons zu den historischen Gemälden an den Wänden 231
  49. Die Kartons zu den beiden Friesen 234
  50. Die weitere Verwendung von neun Kartons als Deckenbilder im Palais Questenberg-Kaunitz 235
  51. Die Präsentation der Kartons an der Decke des Palais Questenberg-Kaunitz Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1940 244
  52. Übergabe aller Kartons 249
  53. Zur Aufbewahrung jener Kartons, die nicht im Palais Questenberg-Kaunitz präsentiert wurden 249
  54. Ausstellungen der Kartons 252
  55. Herstellung und Verwendung von Kartons für Wand- und Deckengemälde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Beispiele und Quellenliteratur 257
  56. Die Papierbahn 257
  57. Die Zeichnung 260
  58. Die Fixierung 263
  59. Die Übertragung an die Wand 265
  60. Die Fresko-Probetafeln 267
  61. Kupelwiesers Palette und Maltechnik 270
  62. Kupelwiesers Papiere: Ein Überblick über die Papierproduktion in der Habsburgermonarchie um 1850 273
  63. Die Papiere für Skizzen und Vorstudien 273
  64. Transparentpapiere 276
  65. Papiere für die Kartons 279
  66. Anhang: Programmentwürfe und Korrespondenzen Nö. Landesarchiv, Varia 8/1a: Programmentwurf I 294
  67. Nö. Landesarchiv, Varia 8/1b: Programmentwurf II 296
  68. Nö. Landesarchiv, Varia 8/1c: Programmentwurf III 297
  69. Nö. Landesarchiv, Varia 8: Schreiben von Leopold Kupelwieser an Freiherrn Kübeck von Kübau 297
  70. Nö.Landesarchiv, Varia 8: Anweisung Kübeck von Kübaus an Freiherrn Talatzko von Gestiecek 298
  71. Literaturverzeichnis 301
  72. Quellenverzeichnis 305
  73. Personenregister 306
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