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Kunst und Kultur
Das zusammengedrängte Gedenken
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261 „Ludwig Carl Hardtmuth, Niederlage Petersplatz Nr. 610. k. k. priv. Steingut­ Majolika und Fayence Geschirrfabrik in Wien, Alservorstadt Nr. 238. Bleistifte, Röthelstifte, schwarze Kreide, Tusche und Neapelgelb.“921 Im Buch von der Frescomalerei wird für die Zeichnung von Kartons ebenfalls auf Kohle als das geeignetste Zeichen-medium verwiesen: „Hierauf werden nun die Zeichnungen gefertigt. Der Entwurf geschieht am besten mit Zeichnungskohle, welche man ent­ weder in den Handlungen kaufen oder auch am besten selbst verfertigen kann. Letzteres geschieht am besten unter allen vorgeschlagenen Methoden, indem man sich eine Büchse aus Eisenblech mit einem genau darauf passenden Deckel aus demselben Metalle machen lässt, und zwar in der Länge eines halben Schuhes und in der Dicke eines Armes. Diese Büchse wird mit lauter in der Grösse eines starken Federkiels geschnittenen Hölzern angefüllt, am besten aus Pfaffenholz zu harten und aus Lindenholz zu weichen Kohlen. Sie werden in der Art angefüllt, dass die Büchse voll wird, indem, wenn sie zu locker eingefüllt wird, man lauter krumme Kohlen erhält, welche überhaupt sehr leicht entzwei brechen. Sollte der Deckel der Büchse nicht luftdicht darauf passen, so wer­ den die Ansätze des Deckels mit Essig bestrichen, und wenn derselbe trocken, mit Lehm alle und jegliche Oeffnungen ver­ schmiert. Versäumt man dieses letztere, und es zeigt sich nur die mindeste Oeffnung, wo Luft eindringen kann, so wird sich in Folge dessen die Angabe als richtig einstellen, dass man anstatt der Kohlen Asche finden wird. Ist nun die Büchse mit Lehm verschmiert, so legt man sie mit ihrem Inhalte in das Feuer, und wenn sie über und über glüht, nimmt man sie aus der Gluth oder aus dem Feuer wieder heraus und legt sie an einen warmen Ort. Wenn man nun die Büchse nach ihrem tur- und Einrichtungselementen mit Zeichenkohle aus. In Proben des Zeichenmediums sind im Lichtmikroskop die typischen verkohlten Holzsplitter zu erkennen. (Abb. 396, 397) Die Herstellung der Zeichenkohle erfolgte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch in Handwerksbetrieben. Im Folgenden wird die Herstellung eingehend beschrie-ben:„Die Reiß­ oder ZeichenkohlenMan versteht unter dieser Benennung die kleinen dünnen Kohlenstifte, welche von Zeichnern und Malern zum Vor­ zeichnen der Umrisse gebraucht wurden, und im Handel in Büschelchen gebunden vorkommen. Man verfertigt sie vor­ nehmlich aus leichteren Holzgattungen auf verschiedene Art. Im Handel unterscheidet man gewöhnlich zweyerley Sorten von Zeichenkohlen: a) die gemeine und b) die englische Zei­ chenkohle.Nr. 3 Gemeine Zeichenkohle. Zu dieser wird Birken=oder Lindenholz in längliche Stengelchen geschnitten, welche man neben einander in einem Topfe zur Vermeidung des Schwin­ dens in Sand steckt und in einem Töpferofen brennt. […] Nach dieser Methode bereitet sie Lempe am Schaumburger­ grunde zu Wien […]. Man kann die Holzstifte auch mit Lehm umschlagen, so daß dieser eine Kugel bildet, welche dann in der Luft getrocknet, und zwischen glühenden Kohlen eine Stunde lang geglüht wird.Nr. 4 Englische Zeichenkohle, gebrannt, von dem Fabrikan­ ten Johann Doby in Wien. Sie ist meistens aus Pfaffen­ käppchenholz (Evonymus europaeus L.) geschnitten, und mit mehr Sorgfalt gebrannt, als die gemeinen Zeichen­ Kohlen.“920Auf der ersten Gewerbeausstellung in Wien stellt Ludwig Carl Hardtmuth ein Sortiment an Zeichenutensilien, dar-unter auch Kohlestifte, aus: Abb. 396: Probe von dem Karton „Gottesfurcht“; Zeichenkohle; Durchlicht, 200fache Vergrößerung; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 762. Abb. 397: Karton „Kaiser Marc Aurel: Markomannen schlacht und Tod“; Zeichenkohle; Auflicht, 64fache Vergrößerung; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 794. 920 Keeß (1819 – 1824) 1. Teil, p. 59.921 Bericht über die erste allgemeine österr. Gewerbsproducten­ Ausstellung im Jahre 1835. Wien 1835, p. 251.
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Das zusammengedrängte Gedenken
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Das zusammengedrängte Gedenken
Author
Sigrid Eyb-Green
Publisher
Bibliothek der Provinz
Location
Weitra
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-99028-075-1
Size
24.0 x 27.0 cm
Pages
312
Keywords
Leopold Kupelwieser, Freskenzyklus, Geschichtsdarstellung, 19. Jahrhundert, Werkprozess, Karton, Fresko, Papier, Wien
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Einleitung 13
  2. Zur Baugeschichte der Niederösterreichischen Statthalterei 15
  3. Die Genese des Bildprogramms 19
  4. Erster Programmentwurf 19
  5. Der zweite Gesamtentwurf 35
  6. Zweiter und dritter Programmentwurf 39
  7. Die Aquarellentwürfe 40
  8. Der Freskenzyklus Einleitung und Überblick 43
  9. Zu den schriftlichen und bildlichen Quellen Leopold Kupelwiesers 45
  10. Die einzelnen Bildfelder: Bezüge, Quellen, Intentionen 47
  11. Die gekrönte Austria 47
  12. Odoakervor dem heiligen Severin (465 – 470) 56
  13. LeopoldI. stürmt Melk (984) 63
  14. Die drei Erbauer der St. Stephanskirche 68
  15. Die Gründung der Universität Wien durch Rudolf IV. (1364) 77
  16. Kaiser Marc Aurel: Markomannenschlacht und Tod 81
  17. Zug Karls des Großen gegen die Hunnawaren 85
  18. Leopold erhält von Otto II. die Ostmark zum Lehen 90
  19. Rudolf I. verleiht die Lehen an Albrecht I 95
  20. Das öffentliche Gericht zu Tulln (1200) 100
  21. Ferdinand I. setzt 1540 die niederösterreichische Regierung ein 109
  22. Die Türkenkriege der Jahre 1529, 1683 und 1697 116
  23. Die Aufgebote von 1797 125
  24. Erzherzog Karl in der Schlacht von Aspern 132
  25. Der Kongress zu Wien 1814 137
  26. Einleitungzu den Herrscherporträts 143
  27. Rudolf I 144
  28. MariaTheresia 148
  29. Maximilian I 151
  30. Joseph II 154
  31. Albrecht II 156
  32. Ferdinand II 158
  33. Ferdinand I. der Gütige 161
  34. Franz Joseph I 164
  35. Rezensionen 166
  36. Fresko und Karton als Formen öffentlicher Kunst Das Fresko: zur Konstruktion eines Gattungsbegriffs 167
  37. Die Praxis nazarenischer Wandmalerei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Technik und Stil 168
  38. Öffentliche Kunst im Spannungsfeld zwischen Auftraggeber und Publikum 174
  39. Formen der Öffentlichkeit: Leopold Kupelwieser und die Situation der Geschichtsmalerei in Österreich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 175
  40. Leopold Kupelwiesers Statthalterei-Zyklus und Entwurf einer Geschichtshalle: österreichische Identitäten und ihre Inszenierungen 188
  41. Zum Problem der „geschichtlichen Wahrheit“ in der Geschichtsmalerei 199
  42. Kupelwiesers Statthalterei-Kartons im Kontext nazarenischer Kartonkunst: „Vom Wesen des Kunstwerks“ 201
  43. Materialtechnologische Aspekte Der Arbeitsprozess im Überblick: Kartonzeichnungen, Probetafeln und Freskoarbeiten 215
  44. Zur Herstellung der Kartons 220
  45. Die Kartons zu den fünf Hauptgemälden der Decke 220
  46. Fünf Kartons zu Herrscherporträts: Rudolf I., Maximilian I., Ferdinand II., Maria Theresia und Joseph II 224
  47. Die Kartons zu den Allegorien 225
  48. Die Kartons zu den historischen Gemälden an den Wänden 231
  49. Die Kartons zu den beiden Friesen 234
  50. Die weitere Verwendung von neun Kartons als Deckenbilder im Palais Questenberg-Kaunitz 235
  51. Die Präsentation der Kartons an der Decke des Palais Questenberg-Kaunitz Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1940 244
  52. Übergabe aller Kartons 249
  53. Zur Aufbewahrung jener Kartons, die nicht im Palais Questenberg-Kaunitz präsentiert wurden 249
  54. Ausstellungen der Kartons 252
  55. Herstellung und Verwendung von Kartons für Wand- und Deckengemälde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Beispiele und Quellenliteratur 257
  56. Die Papierbahn 257
  57. Die Zeichnung 260
  58. Die Fixierung 263
  59. Die Übertragung an die Wand 265
  60. Die Fresko-Probetafeln 267
  61. Kupelwiesers Palette und Maltechnik 270
  62. Kupelwiesers Papiere: Ein Überblick über die Papierproduktion in der Habsburgermonarchie um 1850 273
  63. Die Papiere für Skizzen und Vorstudien 273
  64. Transparentpapiere 276
  65. Papiere für die Kartons 279
  66. Anhang: Programmentwürfe und Korrespondenzen Nö. Landesarchiv, Varia 8/1a: Programmentwurf I 294
  67. Nö. Landesarchiv, Varia 8/1b: Programmentwurf II 296
  68. Nö. Landesarchiv, Varia 8/1c: Programmentwurf III 297
  69. Nö. Landesarchiv, Varia 8: Schreiben von Leopold Kupelwieser an Freiherrn Kübeck von Kübau 297
  70. Nö.Landesarchiv, Varia 8: Anweisung Kübeck von Kübaus an Freiherrn Talatzko von Gestiecek 298
  71. Literaturverzeichnis 301
  72. Quellenverzeichnis 305
  73. Personenregister 306
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