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4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus
Dieses Kapitel ist dem im Vergleich um einiges jüngeren italienischen Königs-
haus gewidmet. Als Pendant zu den vorangegangenen Ausführungen betreffend
den britischen Regenten wird hier das Reiseverhalten der drei Generationen an
italienischen Monarchen und Monarchinnen innerhalb meines Untersuchungs-
zeitraumes von der Geburt des ersten Souveräns 1820 bis 1910 untersucht.
Wiederum im Mittelpunkt stehen dabei die in das allgemeine Reiseverhalten
eingeordneten Fallbeispiele von alpinen Unternehmungen der Könige und Kö-
niginnen. Neben der Fragestellung nach der Sonderrolle der Alpen gegenüber
anderen Destination wird das Auftreten der italienischen Regenten als alpenin-
terne Machtträger aufgezeigt. Zudem erfolgt einführend ein Unterkapitel zu der
Geschichte und Entwicklung des schließlich zur italienischen Königsdynastie
aufgestiegenen Hauses Savoyen sowie zu der konstitutionellen italienischen Mo-
narchie und ihrem Rückhalt in der Bevölkerung.
4.1 Die italienische Monarchie
4.1.1 Das Haus Savoyen
Das Königshaus von Italien entstammte einer langen Dynastie von Savoyern.
Die ursprüngliche Herkunft Savoyens jedoch kann nicht vollständig rekonstru-
iert werden. In einer, im 15. Jahrhundert in Auftrag gegebenen, Chronik wird
auf angeblich sächsische Wurzeln in Form eines Neffen von König Otto
III. ver-
wiesen. Dies jedoch wohl hauptsächlich, um die Vorrangstellung Savoyens in-
nerhalb der italienischen Fürstenhäuser zu zementieren und als Argument gegen
etwaige französische Expansionsbemühungen anzuführen. Sicher ist, dass ein
gewisser Graf Humbert im 11. Jahrhundert die Bischofssitze von Belley, Aosta,
Sitten und Lyon zugesprochen bekam. Mit Hilfe einer geschickten Heiratspoli-
tik gelang es dieser lokalen Elite, den Besitz auf jenseits der Alpen zu erweitern.
So erhielten sie Ländereien im Susatal und in der Region Turin. Zentral für
ihre Herrschaft war ab Mitte des 11. Jahrhunderts lange Zeit die Kontrolle des
Mont Cenis und des Großen Sankt Bernhard als bedeutende Übergänge über
die Westalpen. Im nächsten Jahrhundert gelang es dem zweiten Begründer der
Dynastie, Thomas I., das Einflussgebiet auf das Piemont und das Waadtland zu
erweitern. Dies führte schließlich zur Herausbildung einer territorialen Herr-
schaft mit der Gliederung in Vogteien und zu neuen Verwaltungspraktiken. Im
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
Die Macht auf dem Gipfel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Titel
- Die Macht auf dem Gipfel
- Untertitel
- Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Autor
- Eva Bachmann
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21122-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 294
- Schlagwörter
- Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute Bergbücher
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung 7
- 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
- 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
- 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
- 5. Vergleich 243
- 6. Fazit 258
- 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
- 8. Abbildungsverzeichnis 285
- 9. Dank 288
- 10. Register 289