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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Seite - 256 -
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256 | Vergleich 5.7 Auswirkungen Die Besuche der britischen Monarchen in den Alpen zogen weitaus weniger Folgen nach sich, als dies auf italienischer Seite bei ihrem eigenen alpinen Terri- torium der Fall war. Dies zeigte sich beispielsweise bei der Spendentätigkeit. So schenkte Albert Edward dem Hospiz auf Sankt Bernhard ein Piano. Am meisten Aufmerksamkeit wurde aber dem Besuch Victorias geschenkt, nach welchem im Anschluss nicht nur Namensgebungen erfolgten, wie bei- spielsweise bei Hotels und einem Salondampfer, sondern was auch 100 Jahre später noch zu einer Jubiläumsfeier in Luzern führte und zumindest gemäß ei- nem Zeitungsartikel das ohnehin schon zahlreich vorhandene britische Touris- tenklientel in Luzern und den umliegenden Alpen noch vergrößerte. Victoria vergab außerdem sowohl Geld- als auch Sachgeschenke. Als besonders großzügig erwiesen sich allerdings die italienischen Regenten, deren Spendentätigkeiten im Gegensatz zu den englischen Reisenden direkt ih- rer eigenen Bevölkerung zu Gute kamen. So zogen ihre Aufenthalte in den Ber- gen regelmäßig sowohl monetäre als auch Sachspenden nach sich, von welchen unter anderem die armen Bevölkerungsanteile  – Elena eröffnete eine Armenkü- che  –, aber auch diverse wohltätige und anderweitige Institutionen profitierten. Derjenige Anteil an Wild, der den hohen Ansprüchen der königlichen Innende- koration nicht genügten, wurde an die alpinen Bewohnerinnen und Bewohner verteilt. Die Bergbewohner demonstrierten im Gegenzug in Form von Gedich- ten, Briefen, Zeitungsartikeln und Empfängen ihre Liebe und Treue gegenüber den Souveränen und der Monarchie an sich, was vereinzelte Kritik jedoch nicht ausschloss.18 Auch fern dieser karitativen Tätigkeiten zogen die saisonalen Reisen der ita- lienischen Souveräne weitreichende Konsequenzen nach sich. Insbesondere die Region des Aostatals wurde mit einem weitläufigen Straßennetz überzogen, wel- ches im Anschluss neben den Bewohnerinnen und Bewohnern sowohl von Al- pinistinnen und Alpinisten als auch Touristinnen und Touristen genutzt werden konnte. Zudem lockten die Aufenthalte der Regenten zusätzlich Touristinnen und Touristen an, so etwa derjenige von Vittorio Emanuele  II. in Cogne oder Margheritas in Gressoney, bei welchem bei ihrem ersten dortigen Aufenthalt 18 Alexis Schwarzenbach spricht von Philanthropie, Besuch und Geschenk als den drei Kommuni- kationsplattformen, welche zur Konstruktion von positiver emotionaler Bindung zwischen den Regenten und der Bevölkerung verwoben werden konnten. Schwarzenbach, Alexis, Königliche Träume, S.  95. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Titel
Die Macht auf dem Gipfel
Untertitel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Autor
Eva Bachmann
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
294
Schlagwörter
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Kategorien
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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