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Näherungen 11
Die an einem kanonischen Ensemble von Metallclustern bei einer wohldefinierten end-
lichen Temperatur durchgeführten Experimente machen eine Berücksichtigung der
Schwingungsamplituden der Atome erforderlich. Unter den Annahmen, dass die
Schwingungsauslenkungen lij klein sind (d.h. die Phasenverschiebung lij2/rij ist vernach-
lässigbar) und für alle harmonischen Oszillatoren eine einzige mittlere Schwingungs-
amplitude L verwendet werden kann, ergeben sich die aus Gleichung (11) abgeleiteten
Ergänzungen für Gleichung (15):
( ) (
)2
2
1 1
1
2 sin
exp N N
ij
i j ij
i j
srLsM
s s
N r=
=
≠
= −
⋅
∑∑ . (16)
Die formal exakte Darstellung der modifizierten molekularen Beugungsintensität ist
( ) ( ) ( ) ( )
( ) 2 2
2
1 1
2
2 4
1 0 2
4
cos exp sin /
N N
ij ij
i j i j ij ij
i j ij
i j
N
i
i
i l l
f s f s s s r r
r
sM s
Sf
s
a s
η η
= =
≠
=
⋅ − ⋅ − ⋅ −
=
⋅
∑∑
∑ . (17)
2.4 Näherungen
Die bisherige Beschreibung der Methode der Elektronenbeugung zeigt bereits an vielen
Stellen eingeführte vereinfachende Bilder des Prozesses. Aus diesem Grund sollen in
diesem abschließenden Kapitel noch einmal die wesentlichen Punkte zusammenfassend
dargestellt werden. Dabei lassen sich sämtliche Näherungen in zwei verschiedene Kate-
gorien einteilen: Die erste enthält Vereinfachungen, die in der theoretischen Beschrei-
bung der Elektronenbeugung begründet liegen. Die zweite beschäftigt sich mit experi-
mentell bedingten Einflüssen, die den idealen Streuprozess in der praktischen Durchfüh-
rung erschweren.
Beginnend mit den theoretischen Überlegungen, gilt für die im Experiment verwendeten
Elektronen eine de-Broglie-Wellenlänge von 6,02pm (für eine kinetische Energie von
40 keV). Diese Elektronen besitzen eine Geschwindigkeit von 0,37c mit der Lichtge-
schwindigkeit im Vakuum c (siehe Abbildung 2). Zur Berechnungen der elastischen
Streuamplituden mit Hilfe der Partialwellenmethode wird die Schrödingergleichung
zugrunde gelegt. Diese Näherung gilt im nichtrelativistischen Fall für langsame Elekt-
ronen. Eine präzisere Beschreibung des Streuprozesses – in Anbetracht der leicht erhöh-
ten Geschwindigkeit des Elektronenstrahls – ist mit Hilfe der speziellen Relativitätsthe-
orie möglich. Unter Verwendung der Dirac-Gleichung34 sind ferner der Elektronenspin
der gestreuten Elektronen sowie dessen Wechselwirkung mit dem Streuzentrum intrin-
sisch berücksichtigt.
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Titel
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Autor
- Thomas Rapps
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 390
- Schlagwörter
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Kategorien
- Naturwissenschaften Chemie
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333