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18 Das TIED-Experiment
Abbildung 5: Aufbau der Kammer der Clusterquelle nach M. Blom.11
Damit können Metallcluster über einen weiten Größenbereich hergestellt werden (siehe
Abbildung 6), von denen typischerweise ca. 50% ungeladen, 25% einfach negativ und
25% einfach positiv geladen sind. Der Sputterkopf besteht dabei aus einem Magneten,
worauf ein Metalltarget (im Durchmesser wahlweise 1 oder 2 Zoll) des gewünschten
Elements aufgebracht ist. Der Magnet ist dabei so ausgerichtet, dass die Magnetfeldli-
nien über dem Target den Sputterprozess unterstützen: Zwischen Magnetkopf und der
darüber in einem Abstand von ca. 0,5mm angebrachten Kappe wird eine Spannungsdif-
ferenz von 200 V angebracht, wobei das Target auf negatives Potenzial gelegt wird. Das
seitlich einströmende Argon führt zu einer Plasmaentladung zwischen Kopf und Kappe,
wobei freie Ladungsträger erzeugt werden (Ar+ und Elektronen). Die schweren Argon-
ionen werden dabei auf das Target beschleunigt und führen beim Auftreffen zum Ab-
dampfen (Kathodenzerstäubung, sputtern) einzelner Atome. Durch das Magnetfeld in
dieser Region werden ebenso vorhandene Elektronen aufgrund ihrer geringen Masse auf
kreisförmigen Bahnen einige Zeit eingefangen. In dieser Zeitspanne können sie mit wei-
teren Argonatomen kollidieren und den Effekt der Ar+-Erzeugung somit verstärken.
Durch Stöße der abgedampften Metallatome mit weiteren ihrer Art und dem Trägergas
(Helium-/Argon-Mischung) kommt es mit geringer Wahrscheinlichkeit zu Dreierstößen,
wobei sich zunächst Dimere, Trimere usw. des Targetmaterials bilden können (Die frei
werdende Bindungsenergie wird dabei durch den Heliumstoßpartner abgeführt.). Ab
einer – vom Element abhängigen – kritischen Keimgröße (ca. fünf bis neun Atome)40
kann die beim Aufnehmen eines weiteren Atoms frei werdende Bindungsenergie auf die
nun zahlreicheren inneren Freiheitsgrade verteilt werden, sodass bei diesen Zweierstö-
ßen die Stoßpartner sich nicht sofort wieder trennen und die Cluster deutlich leichter
wachsen können. (Dreierstoß wird durch die Abfolge zweier zeitlich getrennter Zweier-
stöße ersetzt.) Die häufigen Stöße mit dem Trägergas, das über das doppelwandige Ag-
gregationsrohr mit flüssigem Stickstoff auf ca. 90K gekühlt ist, können die aufgeheizten
Cluster wieder abkühlen. 1000 l/s Turbomolekularpumpen
Kühlung mit flüssigem N2 Magnet Target
Helium / Argon Zuleitung Iris xy-Ablenker
Skimmer
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Titel
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Autor
- Thomas Rapps
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 390
- Schlagwörter
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Kategorien
- Naturwissenschaften Chemie
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333