Seite - 19 - in Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Bild der Seite - 19 -
Text der Seite - 19 -
Die Clusterquelle 19
Abbildung 6: TOF-Ankunftszeitverteilung in der Clusterquelle generierter Palladium-
clusteranionen.
Prinzipiell ist auch ein Clusterwachstum durch Aufeinandertreffen zweier bereits mehr-
atomiger Cluster möglich. Dieses Ereignis ist jedoch unter den experimentellen Be-
triebsbedingungen deutlich unwahrscheinlicher und spielt erst bei sehr hohen Evapora-
tionsraten (sehr dichter Metalldampf) eine Rolle.
Das Clusterwachstum stoppt langsam, sobald mit zunehmender Aggregationsstrecke
keine weiteren einzelnen Atome im unmittelbaren Nachbarvolumen der Cluster mehr
vorhanden sind. Zu einem abrupten Ende kommt es, sobald die Cluster die Irisblende
passieren und der Druckbereich um ca. drei Größenordnungen abnimmt.
Die massenselektierbaren geladenen Cluster, die von Interesse für das Beugungsexpe-
riment sind, entstehen durch Stöße mit Ar+-Ionen oder mit in der Plasmaregion vorhan-
denen elektronisch angeregten Argonatomen Ar* (Penning-Ionisation41). Man erhält
vornehmlich positiv geladene Cluster. Anionische Cluster entstehen durch Stöße von
neutralen Clustern mit freien Elektronen.39 Dabei dürfte der Ladungszustand eines Clus-
ters bereits in der Startphase des Wachstumsprozesses festgelegt werden. Aufgrund
größerer attraktiver Wechselwirkungen geladener Keime mit neutralen einzelnen Ato-
men findet das Wachstum gegenüber neutralen Clustern beschleunigt statt.
Zuletzt sei erwähnt, dass neben homoatomaren Clustern auch aus zwei unterschiedli-
chen Elementen gemischte Cluster auf diese Weise erzeugt werden können (Goldcluster
mit einem Fremdatom, siehe Kapitel 5.1). Dies gelingt entweder mit Targets, die aus
entsprechenden Mischungen beider Elemente bestehen oder mit Hilfe der in der Disser-
tation von A. Lechtken13 entwickelten Methode. Dabei werden zwei hintereinander an-
gebrachte Metalltargets verwendet, wobei das aufliegende Target an mehreren Stellen
perforiert ist, und abhängig von der Perforationsfläche so eine zum Teil variable Menge
des zweiten Elements in den Metalldampf zugemischt wird (siehe Abbildung 7).
0 2000 4000 6000 8000 10000
tof (µs)
zurück zum
Buch Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung"
Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Titel
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Autor
- Thomas Rapps
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 390
- Schlagwörter
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Kategorien
- Naturwissenschaften Chemie
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333