Seite - 36 - in Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Bild der Seite - 36 -
Text der Seite - 36 -
36 Heuristik der Clusterstrukturfindung
Wobei diese Entwicklung versucht, die Beschreibung des elektronischen Systems wei-
ter zu verfeinern, verfolgt ein anderer Weg einen pragmatischeren Ansatz: die Dichte-
funktionaltheorie (DFT). In ihren rudimentären Grundzügen, dem Thomas-Fermi-
Modell (semiklassisch)68,69, entstand sie nur ein Jahr nach Schrödingers Ausführungen.
Der eigentliche Beginn der DFT liegt jedoch in den Publikationen von Pierre Hohen-
berg70 (1964) und Lu J. Sham71 (1965) und den beiden Hohenberg-Kohn-Theoremen
begründet.
Die Elektronendichte
Wie der Name impliziert, erfolgt die Beschreibung unter Verwendung der Elektronen-
dichte eines Vielteilchensystems anstatt einer Wellenfunktion. Der Begriff beschreibt
anschaulich die räumliche Verteilung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elek-
trons. Mit der Wellenfunktion (
)rψ
eines einzelnen Elektrons ergibt sich dessen Elek-
tronendichte (
)rρ
als Wahrscheinlichkeitsdichte ( )
2rψ
und man erhält entsprechend
( ) ( )
21
1 2 1
2,
, , , N
Nr
N r s x x dsdx
dxρ
ψ=
∫ ∫
(42)
für ein System aus N Elektronen (Ortsvektoren x ). Als stets positive Funktion gibt sie
die Wahrscheinlichkeit an, ein Elektron an der Stelle r anzutreffen. Hier sei angemerkt,
dass zur Erfüllung der relativistischen Spineigenschaft (Pauli-Prinzip bzw. Antisymme-
trieprinzip der Wellenfunktion) formal ebenso über die Spinkoordinaten si integriert
werden muss. Unter Verwendung einer Slaterdeterminante mit doppelt besetzten Orbi-
talen iψ für die Wellenfunktion erhält man
( ) ( )
2 2
1
2 /N
i
i
r
rρ
ψ
=
=
∑ . (43)
Die Integration über alle Raumkoordinaten muss die Gesamtzahl N an Elektronen
ergeben
( )
3r
d r
Nρ
=∫
. (44)
Die Gesamtelektronendichte lässt sich im Ortsraum definieren und als solche ortsaufge-
löst messen (Observable). Sie besitzt an den Kernpositionen ein Maximum mit einer
Unstetigkeit des Gradienten (Folge der Slaterlösung).
Die Hohenberg-Kohn-Theoreme
Das erste für die DFT elementare Theorem sagt über die Eigenschaft der Elektronen-
dichte: Die Elektronendichte (
)rρ
bestimmt bis auf eine additive Konstante das externe
Potenzial (
)extv
r
. Die Beweisführung erfolgt indirekt unter Verwendung des zweiten
zurück zum
Buch Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung"
Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Titel
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Autor
- Thomas Rapps
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 390
- Schlagwörter
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Kategorien
- Naturwissenschaften Chemie
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333