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216 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen
Zur Untersuchung von Phasen- oder Strukturübergängen in Metallclustern wird das
Heliumstoßgas über die temperierten Fallenwände auf T = 530K geheizt. Vor der Aus-
führung des Beugungsexperiments muss das Restgas entfernt werden, wonach noch
ausschließlich ein Energieaustausch über Schwarzkörperstrahlung möglich ist.314 Clus-
ter strahlen dabei generell effizienter Energie ab.315 In Anbetracht der Teilchengrößen,
um die es sich hier handelt, ist somit gewährleistet, dass die Cluster während des Beu-
gungsexperiments auf Fallentemperatur bleiben.
Für ausgewählte Größen der in Abschnitt 6.1.1 und Kapitel 5.6 untersuchten Clusterio-
nen wurden Beugungsbilder bei erhöhten Temperaturen aufgenommen. Der Einfluss
dieses Parameters auf die Clusterstrukturen von Cu55±x− (x = 1–2) wird im anschließen-
den Kapitel 1.1 separat diskutiert. Die bei niedrigen Temperaturen gefundenen Struktur-
typen können als polyikosaedrisch (n ≤ 40) und ikosaedrisch (n ≥ 54) eingeordnet wer-
den. Die mittleren Strukturen des Clusterensembles sind an den experimentell mögli-
chen minimalen und maximalen Temperaturpunkten untersucht worden, um auch einen
möglicherweise nur sehr kleinen Effekt beobachten zu können. In Abbildung 160 sind
die experimentellen sMexp-Funktionen (mit genäherter Hintergrundsfunktion) der Kup-
ferclusteranionen Cun− (n = 26, 34, 38–40, 71) paarweise übereinander für T = 95K und
530K gezeigt. Die Datenqualität der sMexp-Funktionen heißer Cluster ist aufgrund einer
höheren Amplitudendämpfung stets geringer.
Die visuelle Begutachtung der sMexp-Funktionen lässt in den meisten Fällen keine signi-
fikanten Änderungen in der globalen Signatur erkennen (siehe Abbildung 160). Poly-
ikosaedrische Clusterstrukturen, die ein charakteristisches Doppelmaximum der Streu-
Abbildung 160: Experimentelle sMexp-Funktion (genäherter Hintergrund) der Kupferclusteran-
ionen Cun− (n = 26, 34, 38–40, 71) bei T = 95K (blaue Kurve) und T = 530K (rote Kurve). Die
deutlichsten Änderungen sind bei der Streufunktion der polyikosaedrischen Struktur des Clus-
ters Cu34− zu erkennen (siehe Pfeil). 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
s / Å-1
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
s / Å-1 n = 26
n = 34
n = 38 n = 39
n = 40
n = 71
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Titel
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Autor
- Thomas Rapps
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 390
- Schlagwörter
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Kategorien
- Naturwissenschaften Chemie
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333