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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 140 -
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140 Von der Tiroler Landeseinheit bis zum Tod Kaiser Maximilians  I. (1519) Brief des Priors der Kartause Schnals der Sephirot11 gesehen habe, zum anderen übermittelt er in demselben Brief Celtis eine Anekdote aus dem Krieg gegen die Türken in Ungarn. Als verbindendes Glied zwischen diesen doch recht verschiedenen Themenbereichen wählt er den gemein- samen Nenner der Unchristlichkeit, welche er dementsprechend betont : Gratissimum fuit mihi videre figuram Sephiroth, quo lucidius intelligo et compertum habeo Hebraeos gentem supersticiosissimam et illorum autores. Pridie rex Hungariae literas ad Caesa- ream maiestatem secundis rebus gestis plenas dedit. Quia vero illae totum Christianitatis nomen hilaritate exultare nosque omneis victoriae congratulabundos facere debent, eas te latere nolui. Es war mir eine große Freude, das Gebilde Sephiroth zu sehen ; nun wird mir besser ver- ständlich und ich erkenne gleichzeitig auch klarer, dass die Juden und mit ihnen ihre Schriftsteller ein mehr als abergläubisches Volk sind. Gestern hat Ihre Kaiserliche Majestät einen Brief des Königs von Ungarn erhalten, welcher wahrlich frohe Kunde brachte. Ihr Inhalt muss alles, was auf den Namen „Christ“ hört, zum Jauchzen bringen, wir aber müs- sen gemeinsam in den Siegesjubel mit einstimmen ; deshalb will ich dir seinen Inhalt auch nicht vorenthalten. Es folgt die Schilderung des Einmarsches türkischer Truppen in Siebenbürgen, wel- che ein dort bestehendes Machtvakuum ausgenützt hatten. Nach dem Raubzug allerdings zogen die Eindringlinge über das Gebirge auf einem schmalen Weg, der ihnen keine Möglichkeit bot, sich zu formieren, ab und konnten so vom kaiserli- chen Heer gestellt und geschlagen werden. Die Anekdote hat die offensichtliche Absicht, das Bild des gefährlichen, gewalttätigen, aber zum Glück auch wenig über- legenden türkischen Eindringlings zu evozieren. Auch hier schwingt – zumindest in der Art der Darstellung des Ereignisses – humanistische Gelehrsamkeit mit, da der belesene Empfänger des Schreibens dadurch offensichtlich an die Schlacht zwischen Athenern und Persern erinnert werden sollte, welche im Sund von Salamis, unter ähnlichen Voraussetzungen, eine erste Vorentscheidung zugunsten der verteidigen- den Athener in diesem Krieg bringen sollte. Ein zweifelsohne einschneidendes und weitreichendes Ereignis in der Tiroler Geschichte des 15. Jhs. stellt der Streit zwischen Sigmund dem Münzreichen und dessen geistlichem Kontrahenten, dem Brixner Bischof Nicolaus Cusanus, dar (vgl. hier S.  170). Der Streit gipfelte bekanntlich im vom Papst über Tirol ausgespro- chenen Interdikt, wodurch sich für viele Geistliche und Ordensleute in ganz Tirol zwischen 1460 und 1464 eine äußerst unangenehme Situation ergab : Gemäß der 11 Zehn göttliche Emanationen im kabbalistischen Lebensbaum, welche in Summe den himmlischen Menschen ergeben.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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