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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
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Rechtswissenschaft 201 Vorgeschichte der Trientner Statuten Trientner Statuten welche die wichtigsten Gesetzgeber der Stadt zu ihm geleistet haben, kurz ge- würdigt. Die erste umfassende Sammlung rechtserheblicher Dokumente aus Tri- ent ließ Bischof Friedrich von Wangen (reg. 1207–1218 ; Costa 1977, 78–80) erstellen. Der im Kern auf ihn zurück- gehende, aber von Bischof Nikolaus von Brünn um 1345 erweiterte Codex Wan- gianus, ursprünglich Liber Sancti Vigi- lii („Buch des Hl. Vigilius“) genannt, beinhaltet Urkunden, Entscheidungen und Dekrete zu den Rechten des Bis- tums (vgl. Abb. 29) ; nicht zuletzt ent- hält er die älteste Bergwerksordnung Deutschlands (Ausgaben : Kink 1852 ; Curzel 2007). Durch seine Sammlung des Gewohnheitsrechts leistete Fried- rich von Wangen wertvolle Vorarbeiten für die Erstellung der Trientner Statuten. Die ältesten Statuten Trients sind für 1237 bezeugt, doch sind erst diejenigen Bi- schof Alexanders von Masowien (reg. 1423–1444 ; vgl. Costa 1977, 116–118) erhal- ten (AST, Codici, Nr. 1). Alexander goss die Statuten 1425 nicht nur in drei Bücher De civilibus, De officiis sindicorum, De criminalibus („Bürgerliches Recht, Aufgaben der Rechtsberater, Strafrecht“), sondern führte auch neue Rechtsinstitute wie das ius de non evocando ein, das es den Untertanen verbot, sich in erster Instanz an den Kaiser zu wenden, und fixierte das Erbrecht für Frauen. Weitere Änderungen, die v.a. durch Konflikte innerhalb der Bürgerschaft bedingt waren, wurden unter Ul- rich von Lichtenstein (reg. 1493–1505 ; vgl. Costa 1977, 128–130) vorgenommen. Die wichtigste Redaktion erfolgte schließlich im Jahr 1528 unter Bernhard von Cles (BBKL 16 [1999], 122–123 ; 20 [2002], 313–346 ; vgl. hier Farbtafel 7). Die von ihm reformierten Statuten, die unter der Überschrift Bernardus Dei gratia episcopus Tridentinus etc. („Bernhard, durch Gottes Gnade Bischof von Trient usw.“) 1528 in Trient erschienen, blieben in veränderter Form bis 1807 in Kraft. Ihr Redakteur war der gelehrte und einflussreiche Jurist Antonio Quetta (vgl. hier S.  378–379).4 4 Einen guten Überblick über die Geschichte der Trientner Statuten mit Schwerpunkt auf der Redak- tion unter Cles bietet Ranieri 1987. Zu den hs. und gedruckten Quellen vgl. dort 303–304. Abb. 29: Ausschnitt aus dem Codex Wangianus.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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