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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 363 -
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Medizin 363 Consilium Stil chisch studierte. Seine hervorragenden Kenntnisse der griechischen Sprache er- möglichten es ihm, sich eingehend mit den Schriften Galens auseinanderzuset- zen, als deren Übersetzer und Vertei- diger er sich in der Fachwelt Anerken- nung holte. Sein Ruf als Gelehrter und Arzt drang sehr schnell bis an den Kai- serhof, sodass sich während des Konzils von Trient neben Ferdinand  I. auch Maximilian  II. und Rudolf  II. seiner Dienste versicherten. Zusammen mit den berühmten Humanisten Girolamo Fracastoro und Jan Paez del Castro wid- mete Alessandrini sich zudem noch der Philosophie ; darüber hinaus zeigte er sich auf dem Gebiet der Naturwissenschaften sehr interessiert (Fellin 2000, 8). Als Adeliger – 1573 hatte Kaiser Rudolf  II. ihm für seine Verdienste das Prädikat „von Neuenstein“ zugesprochen – kehrte er nach jahrelangen Reisen schließlich 1577 nach Civezzano zurück ; er starb dort am 25. August 1590. Gemäß der klassischen, auf Galen zurückgehenden Diätetik versuchen die bei- den Ärzte die Beschwerden Ferdinands vor verschiedenen Hintergründen zu ana- lysieren. So ist die Schrift in acht Kapitel eingeteilt : De aere („Vom Klima“), De cibo et potu („Vom Essen und Trinken“), De repletione et inanitione („Von der Auf- nahme und Ausscheidung [der Speisen]“), De somno et vigilia („Von den Ruhe- und Wachzeiten“), De exercitio et quiete („Von der körperlichen Ertüchtigung und Erho- lung“), De balneo („Vom Baden“), De animi accidentibus („Vom Gemütszustand“), De medicamentis („Von den Medikamenten“). Die Verfasser achten beim Erarbeiten ihrer Ratschläge sichtlich darauf, keine di- rekte Fehleranalyse zu betreiben. Niemals wird beispielsweise ein konkretes Fehlver- halten des Fürsten erwähnt und kritisiert, sondern höchstens diplomatisch angedeu- tet und durch Modaladverbien oder die Verwendung des Konjunktivs relativiert : Si forte fortuna accidat, ut vestra serenitas, dum cum magnis principibus convivatur, plus po- taverit, quam deceat, curabit deinde a mensa discedens illico per vomitum ventriculum deone- rare. Sollte es durch eine Fügung des Geschicks zufällig dazu kommen, dass Euer Durchlaucht beim Speisen mit anderen großen Fürsten mehr getrunken hat als Ihr bekommt, wird Sie Abb. 49: Porträt des Giulio Alessandrini.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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