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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 369 -
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Medizin 369 Antonio Maria Venusti Biographie Als Gegenmaßnahme wird empfohlen, beim Essen Maß zu halten sowie den Körper nicht zu sehr zu beanspruchen und zu erhitzen, v.a. nicht in der Lendengegend. Den Schluss macht eine detaillierte Liste verbotener sowie erlaubter Speisen und Getränke, welche derjenigen von Alessandrini und Mattioli ähnelt, dabei aber nicht nur nach kanonischen Vorgaben, sondern auch unter der Berücksichtigung eigener Erkenntnisse und Vermutun- gen erstellt worden ist, wie das Verbot zeigt, vinum album torculatum, d.h. naturtrüben Weißwein, zu trinken (Bl. 38r) : […] quod Bolzani et circumvicinis illis locis infiniti laborant podagra, colica, epilepsia, paralisi […] ut infinities expertus sum […] ex nimio potu vini Tremeni et torculati; et ex omnibus qui passi sunt talia accidentia nullum repperi, qui non biberet torculatum vinum, defecatum vero neminem. […] weil in Bozen und Umgebung Unzählige an Gicht, Koliken, Epilepsie und Läh- mungserscheinungen leiden […] wie ich unzählige Male selbst feststellen konnte […], und das, weil die Leute zuviel Gewürztraminer und naturtrüben Wein trinken ; unter all jenen, die unter den oben beschriebenen Krankheiten litten, konnte ich nicht einen ausfindig machen, der nicht naturtrüben Wein, und niemanden, der geklärten getrunken hätte. Hier, wie auch bei den eingestreuten Ratschlägen zu den Essens- und Ruhezei- ten, der körperlichen Betätigung und der Einnahme von Medikamenten oder bei der Empfehlung eines Badeaufenthaltes zeigt sich der Verfasser immer wieder als selbstsicherer Meister seines Fachbereichs, der auch die Behandlungsmethoden von Kollegen, welche oft unbedacht und überhastet seien, kritisiert. Die Schrift endet schließlich, wie sie begonnen hat : Gott wird gebeten, er möge alle Übel vom Fürs- ten fernhalten. Wie aus den Schriften von Alessandrini, Mattioli und Handsch ersichtlich, spielte das Heilbad in den therapeutischen Überlegungen der Ärzte dieser Epoche eine wichtige Rolle. Parallel dazu erfuhr auch die balneologische Literatur seit dem 15. Jh. in Mitteleuropa einen immer größeren Aufschwung. Eines der bekanntesten Heilbäder der Zeit im südlichen Alpenraum war jenes in Bormio. Diesem widmete sich Antonio Maria Venusti in seinem 14 Seiten umfassenden Werklein Balneorum Burmiensium descriptio, natura et virtus („Beschreibung, Natur und Nutzen der Bä- der Bormios“ ; Innsbruck 1584). Über das Leben des Verfassers lassen sich nur spärliche Informationen eruieren. Venusti wurde, wie dem Beginn des Werkes zu entnehmen ist, 1529 in der Valtel- lina (Veltlin) im italienisch-schweizerischen Grenzgebiet geboren. Anton Rosch- mann (vgl. hier S.  743) weiß in seinen Collectanea pro historia litteraria Tyrolensi („Gesammeltes zur Tiroler Literaturgeschichte“ ; TLMF, Dip. 1106/2) nicht mehr
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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