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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 406 -
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406 Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epigrammatum sacrorum liber primus Bändchen von 24 Seiten, das in erster Linie Appetit auf mehr machen und so den Markt für die Gesamtausgabe vorbereiten sollte. Inhaltsübersicht und Widmungs- brief des Druckers an den Präfekten der Jugendsektion der Marianischen Kongre- gation Trients, einen Christoph Ernst von Schulthaus (II–III), weisen ausdrücklich auf jene hin und nennen das Büchlein praegustanda libamina, etwa „Kostproben im Voraus“. Tatsächlich stammt die eine Hälfte der Epigramme aus im ersten Band der Gesamtausgabe vollständig abgedruckten Gedichtzyklen (s.u.), die andere z.T. aus solchen, deren Edition in dessen Inhaltsverzeichnis für den zweiten Band angekün- digt wird : Lacrymae Christi nascentis („Tränen Christi bei seiner Geburt“ ; Flam- mulae X–XI), Eiusdem gaudia morientis („Desselben Freuden bei seinem Tod“ ; XI– XIII), Encomiastica („Panegyrik“ ; XIV–XVIII) und Funebria („Grabepigramme“ ; XX) auf Päpste, Kaiser und Kardinäle sowie auf Carlo Emanuele Madruzzo. Der interessanteste unter diesen Zyklen dürfte derjenige mit dem Titel Nihil („Nichts“) gewesen sein ; wie die aus ihm mitgeteilten Proben (XVIII–XIX) zeigen, bestand er aus Epigrammen und Rätselgedichten, die den Standpunkt vertraten, alles Irdische sei eitel und damit strenggenommen nichts. In Saviolis Todesjahr erschien dann der aufwendiger und v.a. sauberer gedruckte, rund 120 Seiten starke Epigrammatum sacrorum liber primus („Erstes Buch geistli- cher Epigramme“). Der den Band einleitende Brief an die beiden jungen Erzher- zöge Ferdinand Karl und Sigmund Franz von Tirol (3–6) stammt von Giovannis Bruder Paolo (vgl. Perini 1907, 11–12), das Titelblatt spricht aber vom Autor als hodie viri religiosi („gegenwärtig Geistlicher“) und impliziert damit, dass er noch lebt. Aus einer Bemerkung auf S.  44 geht hervor, dass Giovanni noch während des Drucks zusätzliche Gedichte verfasst und eingefügt hat. Vermutlich wurde dieser also noch von ihm selbst vorbereitet, nach seinem Tod aber von Paolo zu Ende geführt. Die Sammlung gliedert sich in mehrere Gedichtzyklen, wobei die aus einer großen Zahl kurzer Einheiten bestehenden tendenziell am Beginn, die aus einer kleineren Zahl längerer Gedichte aufgebauten am Schluss platziert sind. Die genaue Anzahl der Gedichte inner- halb der einzelnen Zyklen orientiert sich an heiligen Zahlen wie 3, 7, 10, 33 und 100. Den Anfang machen die schon für den Auswahlband titelgebenden Flammulae divini amoris, 70 in sieben Dekaden eingeteilte Epigramme, in denen die menschliche Seele über das schwierige Unterfangen berichtet, sich in Liebe Gott anzunähern (11–28). Es folgen drei je hundert Monosticha (d.h. Einzeldistichen) umfassende Sammlungen, die dem Leben Jesu, dem Fronleichnamsfest – das in der Gegenreformationszeit stark an Bedeutung ge- wann – und dem Kreuz gewidmet sind (29–47, 49–61, 62–74). In dreimal zehn längeren Epigrammen drücken sich die Affectus pii animae Christianae erga Christum cruci affixum („Fromme Gemütsregungen einer christlichen Seele angesichts des gekreuzigten Christus“ ;
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Ăśberblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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