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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 423 -
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Dichtung 423 Vertonung Aufführung weitere Habsburg- panegyrik terzugehen.16 In sprachlicher Hinsicht handelt es sich um ein lat.-deutsches Mischgedicht : Auf jede der sieben lat. Strophen folgt eine metrisch genau ent- sprechende, inhaltlich freie Übersetzung (vgl. später etwa den Helicon Oenipon- tanus, hier S.  620–621). Die Strophen selbst bestehen jeweils aus acht Versen : quantitierende akatalektische und kata- lektische jambische Dimeter wechseln sich ab, das Reimschema ist ababcddcee (wobei dd und ee Binnenreime in den Versen 6 und 8 bezeichnen). Die Vertonung wird im Druck an- hand der ersten Strophe exemplifiziert (Abb. 58). Sie steht in F-Dur und weist eine Sopran- und eine Bassstimme auf. In rhythmischer Hinsicht gliedert sich der Satz in zwei gleich lange Teile : Der erste steht im 4/4-Takt, der zweite, ein Allegro, wechselt in einen schnellen Dreier-Rhythmus, wobei das Mensurzeichen „3“ auf ein diminuiertes Tempo im Sinne eines alla breve verweist. Trotzdem ist die Phrasierung so angelegt, dass sich das jambische Versmaß leicht heraushören lässt. Unklar bleibt leider, wie das Lied zur Aufführung gelangt ist. Der Wechsel zwi- schen lat. und deutschen Strophen lässt auf alle Fälle einen Wechselgesang plausibel erscheinen, doch ob dieser zwischen zwei Chören (Thurnher 1949, 114) oder zwi- schen einem Chor und dem Dichter-Komponisten selbst stattfand (Gstach 2003, 269), ist nicht mehr zu eruieren. Während mit den Carmina serenissimo principi Maximiliano archiduci Austriae dicata („Dem durchlauchtigsten Fürsten Maximilian [dem Deutschmeister], Erz- herzog von Österreich, gewidmete Gedichte“ ; Innsbruck 1606) eine panegyrische Sammlung für einen früheren Tiroler Landesherrn als verschollen gelten muss, ha- ben sich zwei einschlägige Texte auf andere Habsburger erhalten. Der eine, die Ecloga des Biagio Aliprandi, wird aus darstellungstechnischen Gründen weiter unten besprochen werden. Der andere entstand anlässlich der Reise Maria Annas (1634–1696) und ihres Bruders Ferdinand IV. (1633–1654) von Wien nach Mad- 16 Ähnlichen Inhalts ist auch das noch folgende Gedicht in deutschen Alexandrinern mit dem Akrosti- chon SIGISMUND FRANCISC ERZHERZOG ZU ÖSTERREICH, mit dem der Druck schließt. Abb. 58: Notensatz zur ersten Strophe des Eh- rengedichts von Johann Martin, Innsbruck 1659.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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