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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 470 -
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470 Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Rede von Bocenago Rede auf Carlo Emanuele Verlorenes Lumine (Bl. B2v ; „Er wird den Erdkreis mit strahlendstem Licht erhellen“) inter- pretieren lässt. Nur mehr hingewiesen sei darauf, dass sich zum selben Anlass hs. noch eine dritte Rede erhalten hat : Ioannes Petrus de Albertis de Bocenago gibt auf Bl. 47r– 57r seiner „Notizen zur Geschichte Trients“ (TMLF, Dip. 457/1) seine eigene Ora- tio in assumptione ad cardinalatum […] Caroli Madrutii („Rede zur Erhebung Carlo Madruzzos […] in den Kardinalsrang“) wieder. Schließlich enthält der bereits besprochene Band Panegyrik für Carlo Gauden- zios Nachfolger Carlo Emanuele (vgl. hier S.  427–430) in seinem ersten Teil eine ano nyme panegyrische Rede auf diesen. Nach Ausweis ihres Titels bezieht sie sich spezifisch auf die Verleihung der Titularbischofswürde (doch s.u.), ihr genauer Vor- tragskontext lässt sich aber nicht mehr rekonstruieren. Sie beginnt mit einer ausführlichen captatio benevolentiae, in welcher der Sprecher auf die mangelnde Vorbereitungszeit und seine eigene Unerfahrenheit verweist ([5]–[7]). Seine Frage an sich selbst, womit er denn beginnen solle, beantwortet er zunächst auf eine Art, die wir bereits zur Genüge kennen, nämlich mit einem ausführlichen Überblick über die wichtigsten Vertreter der Madruzzo ([7]–[13]). Danach wird Carlo Emanuele unter dem Gesichtspunkt seiner prudentia („Klugheit“) gepriesen, was de facto auf eine kurze Nach- erzählung seines Bildungswegs hinausläuft ([13]–[16]). Eine knappe Erwähnung seiner pietas („Frömmigkeit“) leitet zum Schlussteil über, der der in Trient herrschenden Freude und den Hoffnungen gewidmet ist, welche die Aussicht auf ihn als Fürstbischof erweckt ; die letzten Sätze versichern ihn der Ergebenheit des Trientner Jesuitenkollegs ([16]–[21]). Die einzige kurze Erwähnung seines Titularbischofssitzes Aureliopolis, der in der Form „Aureopolis“ („Goldstadt“) erscheint, dient nur als Aufhänger für einen Preis seiner künf- tigen Herrschaft über Trient als neues Goldenes Zeitalter ([17]–[19]). Insgesamt schreitet die Rede somit zielbewusst und lehrbuchmäßig von der Her- kunft und Vergangenheit Carlo Emanueles zur Gegenwart und weiter in die Zu- kunft voran. Die Konzentration auf die intellektuellen Qualitäten des Gefeierten entsprechen dessen akademischer Karriere (er war Doktor beider Rechte), diejenige auf seine Bedeutung für Trient den Interessen der Hörerschaft. Wahrscheinlich stehen die erhaltenen Texte wie schon in den vorangegangenen Epochen pars pro toto für eine viel größere Zahl von Trientner Bischofsreden. So ist etwa eine laudatio des Kanonikers Beltramo Pezzano zum Amtsantritt Carlo Gau- denzio Madruzzos bezeugt (vgl. Inamas Panegyricus, Bl. 19r ; Costa 1977, 164). Ob es sich bei einem Elogium des Druckers Carlo Zanetti auf den verstorbenen Carlo Emanuele Madruzzo (Tovazzi, Nr. 438) um eine Rede, ein Gedicht oder eine fiktive Grabinschrift gehandelt hat, ist nicht mehr zu eruieren.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Ăśberblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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