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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 492 -
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492 Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Entstehung Charakteristik Paul Gay Die Arbeit am „Ordenswerk“ (in der Korrespondenz Schrencks so genannt im Unterschied zu den als „Ehrenwerk“ bekannten, für Ferdinand  II. angefertigten Imagines) dauerte mehr als sieben Jahre und wurde 1613 in Innsbruck abgeschlos- sen. Der Erzherzog versorgte seinen Geschichtsschreiber mit Chroniken und Ab- schriften aller nötigen Urkunden aus dem Ordensarchiv in Mergentheim (vgl. Hirn 1915, 386). Große Unterschiede in der Quellenlage bringen es mit sich, dass die Historia ordinis ein sehr inhomogenes Werk geworden ist. Die Geschichte der Kreuzzüge besteht aus einer z.T. wörtlichen Wiedergabe älterer Geschichtsschreiber, z.B. des von Reinerus Reineccius herausgegebenen Chronicon Hierosolymitanum („Chronik von Jerusalem“ ; Helmstedt 1584), und ist somit weder literarisch noch historisch von großem Interesse. Für die ältere Geschichte des Ordens folgt Schrenck der Chronica des hochlobwürdigen ritterlichen Teutschen ordens, welche die Brüder Leo, Adrian und Faustin von Weiblingen nach dem Verlust Preußens auf Ansuchen des Landkomturs der Ballei an der Etsch auf der Grundlage älterer Ordenschroniken verfasst haben. Für die spätere Zeit konnte Schrenck auf unzählige Archivalien zu- rückgreifen ; dementsprechend ist dieser Teil seines Werkes randvoll mit wörtlich zitierter Korrespondenz, Urkunden, Berichten und Protokollen, während andere Historiker nicht mehr benützt werden. Nur selten erlaubt sich Schrenck, der lieber seine Quellen sprechen lässt, explizit ein Urteil über Motive oder Folgen der darge- stellten Handlungen. Unter den Tiroler Klöstern fanden die größten historiographischen Bemühun- gen im Stift Stams statt. Die ältere der zwei großen Stamser Klostergeschichten des 17. Jhs. wurde von Paul Gay (1587–1638) verfasst (vgl. Album Stamsense 33 ; Tinkhauser/Rapp 1855–1891, Bd. 3, 296–297, 304–305). Der aus einer bürgerli- chen Innsbrucker Familie stammende Gay trat mit 14 Jahren in den Zisterzienser- orden ein und wurde nach dem Studium in Dillingen bald zu hohen Ämtern in- nerhalb der Klostergemeinschaft berufen. Schon 1612 wurde er zum Prior bestellt, am 9. Juni 1631 zum Abt gewählt. Als Prior musste er sich im Dauerstreit um die Exemtionsrechte des Klosters gegen die Brixner Bischöfe engagieren, die im 17. Jh. verstärkt ihre Visitationsrechte und ihre Jurisdiktion über die Klöster ihrer Diö- zese durchzusetzen versuchten.4 Die Notwendigkeit, diese Rechte, die das Kloster weitgehend dem Einfluss des Brixner Bischofs entzogen, mithilfe alter Urkunden nachzuweisen und zu untermauern, sowie die Aufgabe, die historisch verbrieften Privilegien und Besitzungen des Klosters zu bewahren, dürften dem jungen Prior 4 Sinnacher 1821–1835, Bd. 4, 523. Auch Thobias Zeyls verfasste 1677 eine Darstellung dieser Kon- flikte : Apologia exedita pro quatuor iuribus praecipuis monasterii Stambs („Verteidigung der vier wich- tigsten Rechte des Klosters Stams“ ; ULBT, Cod. 774).
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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