Seite - 509 - in TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
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Biographie 509
Hl. Philippus
Benitius
Historia vitae
Charakteristik
Der Grund fĂĽr die Abfassung der
Benitius-Vita liegt in dessen Bedeu-
tung fĂĽr den Orden : Der Hl. Philippus
Benitius kehrte nach einem Philoso-
phie- und Medizinstudium aus Paris
in seine Heimatstadt Florenz zurĂĽck,
wo er 1253 in den erst 1233 gegrĂĽnde-
ten Servitenorden eintrat. 1267 wurde
er zum Generaloberen des Ordens ge-
wählt, dessen Satzungen er weitgehend
umarbeiten lieĂź, weswegen er seither als
zweiter OrdensgrĂĽnder gilt. Philippus
regte auch die Einrichtung eines weibli-
chen Zweiges der Serviten an, der später
für Innsbruck durch die Förderung der
Erzherzogin Anna Caterina besonders
wichtig wurde (vgl. Toussaint 1886).
O’Dale veröffentlichte seine Kaiser
Ferdinand III. gewidmete Biographie
des Philippus Benitius 1643 in Inns-
bruck unter dem Titel Historia vitae
ac rerum gestarum beati patris Philippi
Benitii, patritii Florentini, ordinis Servorum beatae Mariae virginis generalis („Ge-
schichte des Lebens und der Taten des Hl. Paters Philippus Benitius, eines Adeligen
aus Florenz, der zum General des Servitenordens wurde“ ; vgl. Abb. 77). Das 196
Druckseiten umfassende Werk ist in drei BĂĽcher eingeteilt, die die Zeit von Phi-
lippus’ Geburt bis zu seiner Wahl zum Generaloberen (1. Buch, 1–40), sein Wirken
in der Ordensleitung bis zu seinem Tod (2. Buch, 41–154) und die Wunder behan-
deln, die sich nach seinem Tod auf seine FĂĽrsprache hin ereignet haben (3. Buch,
155–196).
Der bei den spärlichen Details, die aus dem Leben des Philippus Benitius be-
kannt sind, überraschende Umfang des Werkes erklärt sich aus der Einarbeitung
zahlreicher Informationen aus der allgemeinen Ordensgeschichte, von Orts- und
Kirchenbeschreibungen sowie von Parallelen aus den Lebensbeschreibungen an-
derer Heiliger. So wird z.B. eine längere Passage der Beschreibung eines wundertä-
tigen Bildes der Gottesmutter in der Umgebung von Florenz gewidmet, vor dem
der Heilige seine Berufungsvision hatte (20–22), eine weitere dem Ursprung des
Streites zwischen Guelfen und Ghibellinen (119–122). Am Beginn und am Ende
solcher Exkurse tritt der Autor als Erzähler auch in der ersten Person in Erschei-
Abb. 77: Titelblatt von Cherubin Maria
O’Dales Biographie des Hl. Philippus Benitius,
Innsbruck 1643.
TYROLIS LATINA
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- TYROLIS LATINA
- Untertitel
- Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
- Band
- 1
- Autoren
- Martin Korenjak
- Florian Schaffenrath
- Lav Šubarić
- Herausgeber
- Karlheinz Töchterle
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78868-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 602
- Schlagwörter
- Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 9
- Epochenbild (Josef Riedmann) 21
- Ăśberblick (Gabriela Kompatscher) 31
- Epochenbild (Lav Šubarić) 55
- Dichtung (Martin Korenjak) 66
- Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
- Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
- Biographie (Wolfgang Kofler) 123
- Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
- Musik (Lukas Oberrauch) 143
- Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
- Philosophie (Stefan Tilg) 167
- Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
- Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
- Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
- Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
- Theater (Stefan Tilg) 266
- Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
- Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
- Brief (Martin Korenjak) 335
- Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
- Philosophie (Stefan Tilg) 349
- Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
- Medizin (Lukas Oberrauch) 362
- Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
- Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
- Dichtung (Martin Korenjak) 397
- Theater (Stefan Tilg) 436
- Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
- Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
- Biographie (Florian Schaffenrath) 505
- Brief (Martin Korenjak) 517
- Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
- Philosophie (Stefan Tilg) 545
- Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
- Medizin (Lav Šubarić) 564
- Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
- Farbtafeln 593