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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 553 -
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Philosophie 553 Problem der Vaterschaft datorem nostrum NORBERTUM ferimur, eius qui et ipse liberalibus disciplinis a pri- mis adolescentiae annis fuit imbutus, vitam XXXVIII. paragraphis conclusam afferre atque ex quolibet unam alteramve Philoso- phicam difficultatem depromptam exami- nare nostramque desuper mentem aperire. Da nichts in der Natur der Dinge ist oder wird, was nicht auf den Amboss der Phi- losophie gebracht werden kann, gefiel es wegen der Ehre und der geschulde- ten Ehrfurcht, die wir unserem heiligen Vater und Gründer NORBERT zollen, sein Leben – war er doch selbst seit den ersten Jugendjahren mit den freien Wis- senschaften vertraut – in 38 Paragraphen darzustellen und aus jedem die eine oder andere philosophische Schwierigkeit he- rauszunehmen und zu untersuchen und unsere Ansicht darüber kundzutun. Dass der Konnex zwischen dem Leben des Hl. Norbert und den sich daran an- schließenden philosophischen Fragen sehr locker ist, zeigt gleich der erste Para- graph, der beispielshalber herausgegriffen sei : In einem kurzen hagiographischen Abschnitt wird nach Laurentius Surius und anderen hagiographisch-historischen Quellen die Geburt des Hl. Norbert in Xan- ten erzählt. Daran knüpfen sich zwei wesentlich umfangreichere philosophische Fragen, die keineswegs eine Auslegung der Historie sind, sondern abrupt ein all- gemeines philosophisches Problem damit assoziieren. Die erste Frage lautet : Quo- modo homo hominis pater dici possit, cum homo generans nec materiam, utpote inge- nerabilem, nec formam, utpote spiritualem et a solo Deo producibilem, producat („Wie ein Mensch Vater eines Menschen genannt werden kann, wenn doch ein zeugender Mensch weder Materie, die ja nicht zeugbar ist, noch Form, die ja geistig ist und nur von Gott hervorgebracht wird, hervorbringt“). Darauf folgt eine Diskussion verschiedener Lehrmeinungen mit Zitaten vieler Autoritäten von Aristoteles über Thomas von Aquin bis zu den zeitgenössischen, v.a. jesuitischen Scholastikern. An letztere, namentlich Hurtado de Mendoza, Arriaga und Oviedo, schließt sich auch die gebotene Lösung an : Der Mensch zeuge keine Materie, sondern stelle der Natur Abb. 84: Titelblatt von Wilhelm Bliemels Dis- putation CXV controversiae philosophicae, Inns- bruck 1655.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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