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vom 20.09.2021, aktuelle Version,

Weststeiermark

Weststeiermark (Steiermark)
Weststeiermark
Die Weststeiermark liegt nicht im Westen, sondern im Südwesten der Steiermark: Vorland westlich der Mur und Randgebirge zu Kärnten

Die Weststeiermark umfasst diejenigen rand- und außeralpinen Gebiete des österreichischen Bundeslandes Steiermark, die westlich des Flusses Mur liegen.

Geografie

Lage und Landschaft

Koralmtäler am Oberlauf der Laßnitz, im Hintergrund die Handalm (li.) und der Weberkogel/Wildbachalm
Die gebirgigen Teile der Weststeiermark ( Lavanttaler Alpen) sind nur dünn besiedelt
Sausal im Süden des Weststeirischen Hügellands, dem Alpenrand
Blick auf südsteirische Murebene/ Grazer Becken und gegen die Randgebirge östlich der Mur/ Grazer Bergland
An den Hängen des Koralpenzuges liegen die Weingärten der Schilcherregion

Die Weststeiermark ist der westliche Teil der Mittelsteiermark. Sie umfasst den südwestlichen Teil des heutigen österreichischen Bundeslandes Steiermark, historisch Westmittelsteiermark genannt. Tatsächlich liegt die Weststeiermark im Südwesten der Steiermark; große Teile der Obersteiermark, die den inneralpinen Raum des Bundeslands umfasst, liegen westlicher als die Weststeiermark. Die Bezeichnung leitet sich aus der Zeit der Habsburgermonarchie ab, als Ost- und Weststeiermark zusammen die Mittelsteiermark des Herzogtums Steiermark bildeten, während die heute slowenische Untersteiermark das gemischtsprachige deutsch-slowenische Gebiet mit der Hauptstadt Marburg an der Drau (slowenisch Maribor) war.

Im Norden wird die Weststeiermark von Stubalm, Packalm, Gleinalm und Hochalm[1] zur Obersteiermark begrenzt. Im Süden bilden der Poßruck und der nördlichste Teil der Windischen Bühel die Grenze zur Untersteiermark, die heute zu Slowenien gehört. Im Osten ist die Mur die Grenze zur Oststeiermark. Im Westen bildet die Koralm die Grenze zu Kärnten.

Die Weststeiermark besteht landschaftlich aus dem Grazer Feld südlich von Graz, dem Leibnitzer Feld, dem weststeirischen Hügelland, dem Höhenzug der Gleinz und des Sausal, dem Bergland nordwestlich von Graz und dem Steirischen Randgebirge mit den östlichen und südöstlichen Hängen von Koralm, Packalm, Stubalm und Gleinalm.

Sie wird von den Flüssen Mur, Sulm, Kainach und Laßnitz durchflossen. Das breite Flusstal der unteren Kainach wird Kainachboden genannt und ein paar Kilometer von der Kaiserwaldterrasse begleitet. Das Gebiet des Bezirkes Graz-Umgebung im Nordwesten von Graz mit Gratwein-Straßengel, Deutschfeistritz und Übelbach und anderen Gemeinden wird im Alltag nicht zur Weststeiermark gerechnet. Eine Reihe von Flussläufen sind Beispiele für Flussanzapfungen, bei denen sich der Lauf eines Baches dadurch verändert, dass ein anderes, steiler fließenderes Gewässer das Gelände um diesen Bach annagt, was letztlich dazu führt, dass der ursprüngliche Lauf des Baches verlassen wird und dessen Wasser der Richtung des steileren Flusses folgt (z. B. der Lauf der Laßnitz[2]) bei Deutschlandsberg und der Lauf anderer Bäche am Osthang des Koralmzuges.[3]

Regional gliedert sich die Weststeiermark in die Steirischen Planungsregionen Südweststeiermark und den Westteil des Steirischen Zentralraums, statistisch in die NUTS-Regionen West- und Südsteiermark (AT225) und den Westteil von Graz (AT221) – der Unterschied zwischen diesen beiden ist die Zuordnung des Bezirks Voitsberg.

Der südliche Teil der Weststeiermark wird auch als Südweststeiermark betrachtet. Die Südsteiermark wird nach Norden hin ungefähr durch die Linie DeutschlandsbergWildon(– Bad Gleichenberg) von der übrigen Mittelsteiermark abgegrenzt. Die westlich und östlich der Mur gelegenen Teile der Südsteiermark werden entsprechend der Unterteilung in West- und Oststeiermark als Südweststeiermark und Südoststeiermark bezeichnet.

Nachbarregionen
Westliche Obersteiermark

Östliche Obersteiermark
Unterkärnten Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Oststeiermark
Koroška (Slowenien) Podravska (Slowenien)
Untersteiermark (historisch)

Bezirke, Gemeinden und Hauptorte

Zur Weststeiermark gehören die Bezirke Deutschlandsberg und Voitsberg sowie die westlich der Mur gelegenen Teile der Stadt Graz und der Bezirke Graz-Umgebung und Leibnitz.

Hauptorte sind die Bezirksstädte Voitsberg, Deutschlandsberg und Leibnitz. Neben dem dicht besiedelten südlichen Umland von Graz mit Feldkirchen, Kalsdorf, Seiersberg-Pirka, Straßgang, Lieboch, Premstätten, anderen größeren Orten wie Bad Schwanberg, Deutschfeistritz, Eibiswald, Frauental an der Laßnitz, Frohnleiten, Gleinstätten, Gratwein, Köflach, Lannach, Stainz, Wies, Wildon umfasst die Weststeiermark viele Dörfer und Einzelgehöfte.

Verkehr

Eisenbahnen der Weststeiermark: Südbahn, GKB-Strecken, Stainzerbahn und die eingestellte Sulmtalbahn (weiter im Norden verläuft noch die Lokalbahn Peggau–Übelbach, die Koralmbahn ist in Bau)

Wichtige Verbindungen zu den benachbarten Gebieten sind das Murtal in die Obersteiermark und nach Slowenien, der Gleinalmtunnel und das Gaberl in die Obersteiermark, die Pack, Hebalm, Weinebene und Soboth nach Kärnten und der Radlpass ins slowenische Drautal. In die Oststeiermark führt eine Reihe von Brücken über die Mur.

Die Weststeiermark wird ost-westlich von der Süd Autobahn A 2, in nord-südlicher Richtung von der Pyhrn Autobahn A 9 durchquert. Die Pyhrn Autobahn verläuft westlich von Graz durch einen der längsten österreichischen Autobahntunnel, den Plabutschtunnel, und weiter nördlich durch den Gleinalmtunnel. Weitere wichtige Straßenverbindungen sind die Grazer Straße B 67 von Peggau nach Spielfeld, die Radlpass Straße B 76 von Lieboch über Lannach, Stainz, Frauental an der Laßnitz, Deutschlandsberg, Wies, Eibiswald zum Radlpass, die Packer Straße B 70 von Graz über Lieboch, Voitsberg und Köflach zum Packsattel, die Sulmtal Straße B 74 von Leibnitz nach Deutschlandsberg, die Südsteirische Grenz Straße B 69 von Straß in Steiermark zur Soboth, die Gaberl Straße B 77 von Köflach über das Gaberl in die Obersteiermark und die L 601, die den Bezirk Deutschlandsberg über das Laßnitztal mit dem Murtal bei Wildon verbindet.

Das Gebiet liegt an der von Bruck an der Mur über Graz und Leibnitz nach Marburg führenden Südbahnstrecke. Wichtigster Bahnhof ist der Grazer Hauptbahnhof. Die Weststeiermark wird durch die Eisenbahnlinien und seit 1935[4] auch durch die Autobusdienste der Graz-Köflacher Bahn (GKB) erschlossen,[5] die in diesem Gebiet schon vor Einführung des Verkehrsverbundes ihr Konzept eines geschlossenen, einheitlichen Verkehrssystems von Bus und Bahn verwirklichte.[6]

Die Weststeiermark gehört zum Verkehrsverbund Steiermark. Sie wird von der Koralmbahn durchquert werden. An dieser Bahn entsteht bei Groß Sankt Florian als letzte Station vor dem Koralmtunnel der Bahnhof Weststeiermark.

Der Flughafen der Steiermark, Graz-Thalerhof, liegt bei Kalsdorf und Feldkirchen ebenfalls in der Weststeiermark.

Verkehrswege und Infrastruktur orientieren sich an der im Osten der Weststeiermark liegenden Landeshauptstadt Graz.

Geologie

Das Hügelland besteht im Wesentlichen aus Schottern aus der Zeit des Miozän im Neogen (früher Tertiär).[7] Die Gesteine sind Reste ehemaliger Meeresbedeckung und von Meeresstränden vor rund 10 ± 5 Millionen Jahren sowie darauf folgender Ablagerungen von Fluss-Schottern, sie sind teilweise für ihren Fossilienreichtum bekannt.[8] Ihr Gebiet liegt am Rand des Steirischen Beckens. Dieses Becken war Teil eines Meeres, der Paratethys. Dieses Meer wich im Zug der Auffaltung der Alpen immer weiter nach Osten zurück (Regression). Sein Gebiet wurde mit Meeres- und Flussablagerungen aufgefüllt. In seinem Westen lag die Florianer Bucht, in der vor allem sandige und tonige Gesteine abgelagert wurden und die Köflach-Voitsberger Bucht, in der sich Braunkohleflöze bildeten (es handelt sich um meist um Lignit).[9] Weitere Braunkohlelagerstätten, allerdings mit höherem Inkohlungsgrad (teilweise Glanzkohle)[10] entstanden in der südwestlich gelegenen Eibiswalder Buch (Teilbecken Eibiswald). Das Meer hatte sich zusammen mit dem Mittelmeer aus einem Vorgängermeer, der Tethys gebildet. Es wurde später abgetrennt und nahm eine eigene Entwicklung.[11] Die Gesteine stammen aus dem Baden, sie haben auch Anteile aus dem etwa neun Millionen Jahre alten Torton und (bei Gamlitz, Leutschach, Arnfels) aus dem vor 18 bis 16 Mio. Jahren liegenden Zeitraum vom Ottnang bis zum Karpat.[11][12] Im Kainachtal westlich von Wildon befindet sich bei Weitendorf ein Vulkanschlot aus dem Miozän,[13] der zur Transdanubischen Vulkanregion gezählt wird.

Das Gebiet des Sausal besteht aus wesentlich älteren Gesteinen aus dem Paläozoikum, welche die Mittelsteirische Schwelle bilden.[13]

Koralm, Stubalm und Gleinalm bestehen aus kristallinen Gesteinen (Austroalpines Kristallin:[13] Eklogit, Gneis, Amphibolit, Glimmerschiefer). Nordwestlich von Graz liegt, umrahmt von den soeben genannten Gebirgszügen, das „Grazer Paläozoikum“. Dabei handelt es sich um ein Gebiet aus paläozoischen Gesteinen, in denen sich kleinere, seit langem aufgelassene Bergbaue auf Blei, Zink und andere Erze befunden haben.[14] Die „Schichten von Kher“ und die „Schichten von Stiwoll“ sind geologische Fachbegriffe, die in diesem Gebiet belegt wurden.[15]

Die Koralm ist geologisch ein emporgehobener Gebirgsteil, eine sogenannte Pultscholle.[16] Sie hat ihre heutige Form erst im letzten Teil der Gebirgsbildung der Alpen vor ca. 20 Mio. Jahren grob erhalten, auch die Lage des Gebirgszuges quer zum Verlauf der Alpen ist darauf zurückzuführen („kontinentale Fluchtschollentektonik“).[17] Der Gebirgskamm ist im Vergleich zu anderen Gebirgen nicht stark ausgeprägt. Auf der Höhe des Gebirgszuges liegen flache Gebiete, in denen sich wirtschaftliche Nutzungen wie Almen, aber auch mangels guter Entwässerung Feuchtflächen (Vernässungen, Sümpfe, Moore, feuchte Wiesen wie die See Eben und das Filzmoos) entwickeln. Erst am Gebirgsrand müssen auf kurzen Strecken große Höhenunterschiede in das Tiefland überwunden werden.[17]

Geschichte

Der Grazer Kreis (mit dem Bezirk Voitsberg) als Teil der Untersteiermark, Ende 18.  Jahrhundert
Der Marburger Kreis (mit Teilen der heutigen Südweststeiermark)
Das Zisterzienserstift Rein nordwestlich von Graz ist das älteste bestehende Kloster dieses Ordens und der Ort des Reiner Schwurs

Vorgeschichte

Bei den Bauarbeiten am Ostportal des Koralmtunnels wurden Siedlungsspuren gefunden, die bis in die La-Tène-Zeit und weiter in die Zeit von 7000–6000 v. Chr. zurückreichen.[18] Das Laßnitztal war in der mittleren Bronzezeit bereits dicht besiedelt.[19] Frühe Besiedlung ist auch in Kalsdorf[20] und am Buchkogel bei Wildon[21] durch Gräber der Urnenfelderkultur und hallstattzeitliche Siedlungen belegbar.

Die Publikation archäologischer Funde erfolgte teilweise bereits im 19. Jahrhundert in Arbeiten, die in der jüngeren Literatur nicht immer eingehend berücksichtigt wurden.[22]

Noricum

Die Weststeiermark gehörte zum keltischen Königreich Noricum. Einzelne Namen wie Lahn, Lann[23] belegen diese keltische Besiedlung.

In den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg liegen mehrere tausend Hügelgräber, die in die Hallstattzeit, die Latènezeit und die römische Kaiserzeit datiert werden.[24] Aus dieser Zeit ist, wie auch in der Südsteiermark, eine Reihe von archäologischen Fundstellen dokumentiert. Zuletzt wurden solche Fundstellen entlang der Staatsgrenze zu Slowenien in einem grenzüberschreitenden Projekt dokumentiert.[25]

Aus der römischen Zeit gibt es eine Reihe von Fundstellen, die 26,5 km lange Römerstraße zwischen Lebring und Deutschlandsberg wird als „Ingenieurbauwerk mit einer genialen Trassenführung“ bezeichnet.[19]

Karantanien

Das Gebiet war seit Ende des 6. Jahrhunderts Siedlungsgebiet der Alpen- oder Karantaner Slawen, die im slawischen Fürstentum Karantanien zusammengefasst waren.

Nach der Unterwerfung der Slawen durch die Bayern 772 wurde Karantanien 788 ans fränkische Reich angegliedert. Die Weststeiermark war Kernland der Mark an der Mur, auch Karantanermark, Kärntnermark, marchia Carantana, marchia transalpina, Mark Hengist, Hengistgau o. ä. genannt. Diese gilt als Stammland der Steiermark. Der Name marchia Carantana erscheint ab dem Jahr 970 und ist bis nach 1055 in Gebrauch.

Die Hengistburg bei Hengsberg oder Wildon war in der späten Karolingerzeit militärischer und politischer Mittelpunkt (wohl Pfalz) des Raumes an der mittleren Mur (heute Mittelsteiermark) und damit auch der Weststeiermark. Im Jahr 892 soll König Arnulf in Hengistfeldon (Hengistfeld = Leibnitzer Feld, südlich von Hengsberg und dem Wildoner Berg) eine Unterredung mit dem Slawenfürsten Brazlaw von Sissek gehabt haben, bei der es um ein gemeinsames Vorgehen gegen Großmähren ging. Die Urpfarre St. Lorenzen zu Hengsberg, die von der Glein- und Stubalm bis zur Mur reichte, hatte in der Hengistburg ihren Sitz.

Die Weststeiermark blieb bis ins frühe Mittelalter slawisches Siedlungsgebiet, in welchem eine Reihe von Schenkungen an Klöster lagen. Umfangreiche Besitzungen im Bezirk Deutschlandsberg wie das Gebiet von Freiland gehörten zum Erzbistum Salzburg und zum Stift Admont.

Die slawische Siedlungszeit zeigt sich an vielen Fluss- und Ortsnamen wie Laßnitz, Kainach, Feistritz.

Deutsche Besiedlung

Ab dem 8. oder 9., planmäßig ab dem beginnenden 11. Jahrhundert zogen deutsche Siedler in das Land. Markgraf Adalbero und seine Gattin erhielten am Beginn des 11. Jahrhunderts je hundert Königshufen u. a. in der Gegend von Voitsberg, wofür Siedler aus ihrem Besitz in Bayern herangezogen wurden.

Herzogtum Steiermark

Adelige aus der Weststeiermark waren im 13. Jahrhundert am Widerstand gegen König Ottokar beteiligt, so Hartnid von Leibnitz und Herrand von Wildon, dessen Familie auch die Erbmarschälle der Steiermark stellte.[26]

Der Reiner Schwur aus dem Jahr 1276 enthält ein Treuegelöbnis steirischer Adeliger an Rudolf I. von Habsburg. 1292 lagen in der Weststeiermark mit Deutschlandsberg, Wildon und Leibnitz die Ausgangsorte der Kämpfe des Landsberger Bundes, eines Adelsaufstandes gegen den seit 1282 in der Steiermark herrschenden Herzog Albrecht I. von Habsburg.

Die Weststeiermark lag nur am Rande des Gebietes, in dem sich die Türkenkriege abspielten, türkische Streifscharen kamen aber zunächst nach der Belagerung Wiens 1529 auch in diesen Bereich. Die größten Schäden mit Verwüstungen bis in entlegene Siedlungen auf der Koralm entstanden beim Türkeneinfall 1532, als das Heer Sultan Süleymans nach der erfolglosen Belagerung von Güns (Kőszeg) über die Oststeiermark zum Murtal und dann nach Süden zog. Für diesen Weg war maßgebend gewesen, dass die westungarischen Gebiete bereits völlig verwüstet und ausgeplündert waren und die Steiermark noch Verpflegung und Beute erhoffen ließ.[27]

Die Weststeiermark als Teil des Herzogtums Kärnten, Markgrafschaft Carantania, Hengist, um 1000 n.  Chr.

Kaiserreich Österreich

Der Rezess von Wien brachte 1535 eine Einigung zwischen den Habsburgern und den Salzburger Erzbischöfen über die staatsrechtliche Stellung der Salzburger Besitzungen.

Die Weststeiermark gehörte mit ihrem Nordteil zum Grazer Kreis, mit dem Süden zum Marburger Kreis. Beide Gebiete wurden im 18. Jahrhundert als Teile der Untersteiermark betrachtet.

Im Lager Thalerhof bei Feldkirchen südlich von Graz waren von 1914 bis 1917 insgesamt etwa 30.000 Menschen aus Osteuropa (hauptsächlich Ukrainer, damals Ruthenen genannt) interniert. Die russischen Kriegs- und politischen Gefangenen wurden als Hilfskräfte in der Landwirtschaft der Weststeiermark eingesetzt.

Republik Österreich

Am Ende des Zweiten Weltkrieges war die Weststeiermark Operationsgebiet von Partisanen aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Mehrere Überfälle und Zusammenstöße von Angehörigen dieser Gruppe mit Vertretern der damaligen Behörden und der Bevölkerung sowie einschlägige Vergeltungsaktionen forderten einige Dutzend Tote.[28] Die Ermordung von fünf Partisanen war Gegenstand des Grazer Partisanenmordprozesses.

Slowenische Bevölkerung

Die Verdrängung der slawischen Bevölkerungsteile durch deutschsprachige Einwanderer fand im Norden (Bezirk Voitsberg) früher statt als im Süden, wo die Zweisprachigkeit erst an der Wende zum 21. Jahrhundert im Verschwinden war.[29][30][31] Der Staatsvertrag von Wien erwähnt 1955 in seinem Artikel 7 eine slowenische Minderheit in der Steiermark.[32] Eine slowenische Restbevölkerung wird 2002 in der Literatur für den Südwesten des Bezirkes Deutschlandsberg erwähnt.[33]

Wirtschaft

Braunkohlenvorkommen bei Köflach und bei Wies führten im 19. Jahrhundert zu wirtschaftlichem Aufschwung, das Stahlwerk Eibiswald allein beschäftigte ungefähr 1000 Arbeiter. Neben ihm bestanden eine Reihe anderer, teilweise nur wenige Jahre betriebene Stahlwerke.[34] Um Köflach und Voitsberg blieb der Braunkohlenbergbau bis in die Jahre um 1970 wesentlichste Erwerbsgrundlage. Die allgemeine Wirtschaftsentwicklung der Weststeiermark begann jedoch ab ca. 1960 mit fortschreitender Einstellung der Bergbaue zu stagnieren und konnte erst durch die Gründung von Industriezonen, wie bei Voitsberg, Lannach und bei Deutschlandsberg (Epcos-Werk) fortgesetzt werden. Bis in das 18. Jahrhundert war im Koralmgebiet die Glaserzeugung und die Herstellung von Holzkohle und Pottasche (Aschenbrennen) ein wichtiger Erwerbszweig, topographische Bezeichnungen wie der Ortsname Glashütten in der Gemeinde Gressenberg oder Aschenwald im Tal der Schwarzen Sulm bei Garanas belegen dies. Die Tradition der Glaserzeugung wird durch das Unternehmen Oberglas bei Köflach fortgeführt.

In Lannach befindet sich ein Erdöllager, das als Reservelager verwendet wird und über eine Stichleitung ab Wohlsdorf mit der Adria-Wien Pipeline (AWP) verbunden ist.

Holzverarbeitende Betriebe bestehen in großer Zahl nach wie vor, zu ihren größten gehört das Unternehmen Mayr-Melnhof Karton in Frohnleiten und die Papierfabrik Gratkorn (Mur-überspannend auch in Gratwein) des Konzerns Sappi. Weitere große Holzverarbeiter befinden sich in Preding (Holzindustrie Preding, früher Leitinger) und als Holztreff Liechtenstein in Deutschlandsberg (im Besitz der Familie Liechtenstein, die im Gebiet große Forste besitzt). Auf dem Gelände der Papierfabrik in Übelbach entstanden die Produktionsanlagen des Unternehmens Gaulhofer, eines großen Produzenten von Fenstern und Türen. Mehreren gewerblichen Betrieben gelang es, überörtliche Bedeutung zu erlangen, wie der Molkerei Stainz („Stainzerbutter“) und den Fleischereien Messner in Stainz und Sorger in Frauental. Ein Unternehmen, das weltweite Anerkennung erlangte, war als Nachfolgerin der Messinghütte in Frauental die spätere Porzellanfabrik Frauenthal, die sich zur Unternehmensgruppe der Frauenthal Holding entwickelte, welche Keramik-Katalysatoren und andere Produkte der Umwelttechnik produziert. Die Zündholzerzeugung in den Werken in Stallhof bei Stainz und (bis 1982) im SOLO-Werk in Deutschlandsberg ist Geschichte.

Japanische Unternehmen engagieren sich bei EPCOS in Deutschlandsberg (TDK, elektronische Bauelemente) und beim Katalysatorenwerk in Frauental (IBIDEN). Die wirtschaftliche Krise ab 2008 wirkte sich auf die Industrieansiedlungen aus, Kurzarbeit, Kündigungen und Unternehmensübernahmen waren die Folge, die aber in den Folgejahren wieder weitgehend wettgemacht werden konnten.

Die Landwirtschaft, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts einen Haupterwerbszweig bildete, ist seither stark zurückgegangen.
In der Weststeiermark liegen zwei der drei Weinbaugebiete der Weinbauregion Steirerland: das Weinbaugebiet Südsteiermark und das Weinbaugebiet Weststeiermark. Es werden hauptsächlich Weißweine und der Schilcher aus der Rebe Blaue Wildbacher gekeltert.

Der Tourismus ist ein wichtiger Einkommenszweig, der durch Heilvorkommen (Heilquellen in Bad Gams, Mooranwendungen in Bad Schwanberg usw.) gefördert wird. Die Steirische Weinstraßen im Süden und die Schilcherweinstraße bei Deutschlandsberg dokumentieren die Weinbautätigkeit. Der Weinbaubereich der Weststeiermark wird wegen seiner Lage auch Steirische Toskana genannt, es handelt sich um ein Gebiet, das häufig für Kurzurlaube genützt wird.

Im Bundesgestüt Piber werden die Lipizzanerpferde für die Spanische Hofreitschule in Wien gezüchtet. Mehrere Restaurants der Weststeiermark tragen Auszeichnungen des Gastronomieführers Gault-Millau.

Energieversorger ist die Energie Steiermark (ESTAG), deren größte Tochtergesellschaft, die Steweag, für das Kundenservice verantwortlich ist. Das Stromleitungsnetz erreichte entlegenere Gebiete erst in den Jahren um 1965.

Sozialinfrastruktur

Kulturelles Zentrum der Weststeiermark ist die Landeshauptstadt Graz mit mehreren Universitäten (Universität Graz, Technische und Medizinische Universität), und Fachhochschulen, zahlreichen Gymnasien und höheren berufsbildenden Schulen. Einziges weiteres achtjähriges Gymnasium ist das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Köflach, das ursprünglich als Grazer Expositur entstand. Daneben gibt es das Oberstufenrealgymnasium Köflach mit Sportschwerpunkt und das Oberstufenrealgymnasium Voitsberg.

Die Krankenhäuser, insbesondere das Landeskrankenhaus mit Universitätsklinikum und dem Standort West des LKH Graz Süd-West in Eggenberg und das Unfallkrankenhaus befinden sich ebenfalls in Graz.

Regionale Zeitungen der Weststeiermark sind die[35]

  • Weststeirische Rundschau, wöchentlich, Erscheinungsort Deutschlandsberg, ZDB-ID 2303595-X
  • Weststeirische Volkszeitung, wöchentlich, Erscheinungsort Voitsberg, ZDB-ID 2303593-6
  • Woche ZDB-ID 2585510-4, davor Südweststeirer Woche ZDB-ID 2585507-4 oder Südsteirer Woche ZDB-ID 2585502-5 wöchentlich, Erscheinungsort Leibnitz
  • Aktiv Zeitung (auch Grenzland Aktiv), 14-täglich, Erscheinungsort Eibiswald
  • Leibnitz Aktuell, monatlich, Erscheinungsort Leibnitz

Große Rundfunksender (Grundnetzsender) stehen auf dem Schöckl, bei Dobl (Mittelwelle abgeschaltet) und auf der Koralm bei Wolfsberg. Daneben bestehen eine Reihe von Füllsendern. Das Telefonnetz ist gut ausgebaut, wobei jedoch Lücken in der Breitbandversorgung bestehen und ein Mobilfunkempfang in den gebirgigen Gegenden nicht immer vorausgesetzt werden kann.

Umwelt

Der Stausee an der Soboth ist für touristische Nutzungen zugänglich

Die intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung und die frühere industrielle Nutzung des Gebietes durch Kohlebergbau und Eisenerzeugung haben Spuren in der Siedlungsstruktur, im Wegenetz und in der Begradigung der Flussläufe hinterlassen, aber keine bleibenden großräumigen Schäden bewirkt. Die Abraumhalden der Bergwerke sind verwachsen, die Braunkohletagebaue (Oberdorf bei Voitsberg etc.) sind renaturiert, das Braunkohlekraftwerk Voitsberg wurde 2006 abgestellt. Allerdings ist die ursprüngliche natürliche Vegetation, die aus Mischwäldern mit Rotbuchen und anderen Laubbäumen bestehen würde, aufgrund der intensiven Waldnutzung durch Holzkohle- und Glaserzeugung[36] nur mehr in geringem Maß belegbar.[37]

In der Weststeiermark liegen eine Reihe von Schutzgebieten, wie die Schutzgebiete Koralpe, Soboth-Radlpass, Amering-Stubalpe, das Landschaftsschutzgebiet Pack-Reinischkogel-Rosenkogel und die Europaschutzgebiete (Natura 2000) im Laßnitztal. Die Schutzgebiete sind im Informationssystem des Landes Steiermark dokumentiert.[38]

Die Nutzung der Wasserreserven für Stauanlagen wurde in der Vergangenheit für verschiedene Flussläufe überlegt und teilweise verwirklicht (Packer Stausee, Stausee in der Soboth). Für den Oberlauf der Sulm ist ein Kraftwerksbau in Diskussion,[39] auch der Oberlauf der Laßnitz wurde auf wasserwirtschaftliche Nutzung untersucht.[40] Kleinkraftwerke befinden sich an den Oberläufen nahezu aller größeren Flüsse.

Kultur

Bad Schwanberg, Hauptplatz mit Josefikirche

Kulturgüter

Aus frühen Epochen befinden sich in der Weststeiermark Grabdenkmäler (Grabhügel) bei Rassach und im Sulmtal (Großklein), aus römischer Zeit die Ausgrabungen der Stadt Flavia Solva und die römische Villa in Grünau bei Groß Sankt Florian aus dem 1. bis 3. Jahrhundert, die in 13 Grabungskampagnen zwischen 1988 und 2002 erforscht wurde. Ein wertvoller Fund ist der Silberbecher von Grünau.

Weitere Kulturstätten der Weststeiermark sind eng mit der katholischen Kirche verbunden: Das Stift Rein ist das weltweit älteste bestehende Zisterzienserkloster, Wallfahrtskirchen wie Maria Lankowitz und „Maria Himmelfahrt“ in Osterwitz werden häufig besucht. Das Schloss Stainz, in dem sich volkskundliche Sammlungen und das Jagdmuseum befinden, ist ebenfalls ein früheres Kloster. Das von den Bischöfen von Seckau errichtete Schloss Seggau bei Leibnitz ist heute ein Seminarzentrum, in ihm befindet sich die größte historische Glocke der Steiermark. Eine Reihe von Schlössern und Burgen, wie Schloss Eggenberg, Schloss St. Martin bei Straßgang, Schloss Hollenegg, Schloss Lannach, Schloss Wildbach und die Burg Deutschlandsberg belegen in Bauform und Herkunft die steirische Geschichte.

Die Altstadt von Graz – streng genommen in der Oststeiermark – ist UNESCO-Welterbe und wurde 2010 als Stadt Graz – Historisches Zentrum und Schloss Eggenberg mit dem Schloss Eggenberg auch auf den Westteil der Stadt ausgeweitet.

Die Kulturgüterschutzkarte[41] und das Denkmälerinventar des Bundesdenkmalamtes[42] enthalten viele Hinweise auf Denkmäler der Kunst- und Wirtschaftsgeschichte.

Museen

Graz bietet das Steiermärkische Landesarchiv und die Museen Landeszeughaus und Joanneum.
Das Österreichische Freilichtmuseum in Stübing bei Deutschfeistritz dokumentiert auch die Bauform der Siedlungen und Bauernhöfe der Weststeiermark.
Das Technische Eisenbahnmuseum Lieboch enthält Exponate der steirischen Eisenbahngeschichte, besonders die dienstälteste Dampflokomotive der Welt, die GKB 671.
Am Flughafen Thalerhof befindet sich das Österreichische Luftfahrtmuseum.

Kulturleben

In Graz finden sich ein Opernhaus, zahlreiche Theater und Kleinbühnen, und des Kunsthaus Graz.

Das Jugendmusikfest Deutschlandsberg gehört zum Avantgardefestival Steirischer Herbst. Im Rahmen des Deutschlandsberger Klavierfrühlings traten international bekannte Pianisten auf, wie Paul Badura-Skoda, Elisabeth Leonskaja, Oleg Maisenberg, Leonid Brumberg und auch Svjatoslav Richter. Regelmäßige Auftritte anderer Künstler wie des Altenberg Trios ergänzen den Konzertkalender.

Die Blasmusikkapellen der weststeirischen Orte sind im gesellschaftlichen Leben über die Steiermark hinaus aktiv. So findet regelmäßig ein Treffen der Kapellen aus jenen Orten statt, die nach dem Hl. Oswald benannt sind (Oswalder-Treffen). Als Musikinstrumente sind neben den Blasinstrumenten auch die steirische Harmonika (Knöpferlharmonika) und das Hackbrett verbreitet.[43]

Das Abbrennen von Osterfeuern ist in der Weststeiermark ein weit verbreiteter Brauch. Weiters werden Osterkreuze aufgestellt, wobei nicht nur Kreuzsymbole, sondern auch andere Erscheinungsbilder mit österlichen Symbolen wie Kelche, Herzen, Monstranzen etc. gestaltet werden. Wanderungen zu diesen Symbolen werden mit „gemma Kreuz hoaz’n schaun“ beschrieben.[44]

Regionale Mundarten

In der Weststeiermark lassen sich unterschiedliche Mundarten belegen. Die Sprache der ersten deutschen Siedler gehörte zum Südbairischen. Die Koralm bildete eine Sprachgrenze, die „Koralpenschranke“, die „die letzten mittelbairischen Vorstöße in die Ober- und Weststeiermark abfängt.“[45]

Mit der Besiedlung der Gegend um Söding durch die Mönche des Stiftes Rein, welches 1129 von Ebrach in Oberfranken aus gegründet worden war, kamen fränkische Siedler in die Weststeiermark. Die Umgangssprache in der Weststeiermark „lässt einen starken fränkischen Beischlag auch in der Gegenwart nicht verkennen“.[31] Im Raum Hirschegg sind auch schwäbisch-alemannische Sprachbestandteile vorhanden.[31] Die Umgangssprache der Weststeiermark ist Gegenstand des „Weststeirischen Wörterbuches“, diese Sprache enthält eine Reihe von Wörtern, die auf slawischen Ursprung zurückgeführt werden, wie das Wort Opok für den Mergelboden der Weststeiermark.

Persönlichkeiten

Leben und Arbeit folgender Personen haben für die Weststeiermark wichtige Ergebnisse gebracht:

  • Erzherzog Johann, Besitzer der Herrschaft Stainz, erster Bürgermeister von Stainz
  • Viktor Geramb (1884–1958), Fachmann für Volkskunde aus Deutschlandsberg
  • Anton Hafner (auch Toni Hafner) (1912–2012), Maler einer Reihe von Gemälden in weststeirischen Pfarrkirchen und Komponist
  • Carl Hermann (1918–1986), Bildhauer
  • Walter Kainz, Musiker und Volkskundler, gemeinsam mit Eduard Walcher maßgebender Mitarbeiter an der Erfassung des weststeirischen Wortschatzes[46]
  • Hans Kloepfer (1867–1944), Arzt und Schriftsteller, der durch seine weststeirische Mundartdichtung Popularität erlangte
  • Hanns Koren (1906–1985), Volkskundler und Gründer des Steirischen Herbstes
  • Ernst Reinhold Lasnik (* 1950), Autor und Historiker für den Bezirk Voitsberg
  • Matthias Macher (1793–1876), Bezirks- und Gerichtsarzt in Stainz und medizinischer Schriftsteller mit Schwerpunkt auf Heilquellen und Bäder in der Steiermark
  • Eduard Walcher, Mundartdichter
  • Martin Bartenstein (* 1953) (sowie auch andere Angehörige der Adelsfamilie Bartenstein), ÖVP-Politiker

Die Weststeiermark auf historischen Landkarten

Die Weststeiermark lag im Grazer und im Marburger Kreis Österreich-Ungarns. Ihr Gebiet ist in den Landesaufnahmen dokumentiert.

Literatur

  • Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 16 – Landes- und Gemeindeentwicklung: Steirischer Zentralraum und Regionsprofil Südweststeiermark. Beide Wien, aktuelle Fassung: Oktober 2011 (1. (PDF; 2,5 MB) und 2., beide pdf, raumplanung.steiermark.at).
  • Claus Jürgen Hutterer, Walter Kainz, Eduard Walcher: Weststeirisches Wörterbuch. Grammatik und Wortschatz nach Sachgruppen. In der Reihe: Schriften zur deutschen Sprache in Österreich. Band 13/14. Herausgegeben von Peter Wiesinger, Böhlau, Wien/Köln/Graz 1987, ISBN 3-205-07321-5.
  • Paul W. Roth (Hrsg.): Glas und Kohle. Katalog zur Landesausstellung 1988 in Bärnbach/Weststeiermark. Leykam, Graz 1988, ISBN 3-7011-7196-3
  • Herbert Blatnik: Zeitzeugen erinnern sich an die Jahre 1938–1945 in der Südweststeiermark. 2. Auflage, Lerchhaus, Eibiswald Dezember 2000, ISBN 3-901463-08-9, S. 242–243.
  • Magdalena M. Eibl: Untersuchungen zu den norisch-pannonischen Hügelgräbern. Schwerpunkt Steiermark. AV Akademiker Verlag, Saarbrücken 2014, ISBN 978-3-639-67891-8.
  • Max Rosenzopf: Weststeirisches Musikantentum. In der Reihe: Corpus Musicae Popularis Austriacae – Gesamtausgabe der Volksmusik in Österreich. Band 21: Volksmusik in der Steiermark. Hrsg.: Österreichisches Volksliedwerk, Böhlau-Verlag, Wien/Köln/Weimar 2016, ISBN 978-3-205-79649-7.
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Einzelnachweise

  1. die auf Landkarten verwendete Bezeichnung Alpe ist in der Steiermark im Sprachgebrauch unüblich, und wird auch zunehmend in offiziellen Bezeichnungen wie Koralmtunnel nicht verwendet.
    Alm aus Alben, dagegen aber Alpen als „gelehrte Neuauffrischung“, das Wort Alpe wäre die erst viel später erfundene Einzahl dazu, „eine reine Papierform“: Wilhelm Brandenstein: Besprechung Paul Zinsli, Grund und Grat. In: Österreichische Alpenzeitung Nr. 69 (1951), S. 28–29. Weiters: „Die Ortsnamen des Rauriser Tals.“ In: „Der Naturfreund.“ Heft 3/4 (1932), S. 64. Beide Publikationen zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: „Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten.“ Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 1978. ISBN 3-201-01038-3. S. 23–24 bzw. S. 84. Eine ähnliche Form, in der –b– zu –m– wird, wird dort für Hilbe–Hilm vertreten („geschützte, sonnige Lage“). Die zitierte Buchbesprechung betrifft: Paul Zinsli:  Grund und Grat. Die Bergwelt im Spiegel der schweizer-deutschen Mundarten. 352 S. Verlag A. Francke, Bern 1944. Das ältere Standardwörterbuch „Unger-Khull, Steirischer Wortschatz als Ergänzung zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch“, Graz 1903, S. 16, gibt für „Alm“ viele Belege, nicht aber für „Alpe“: literature.at, das neuere „Wörterbuch für Weststeirisch“ nennt das Wort Alpe in Zusammenhang mit Berg nicht und verweist für Alpe auf Alm: S. 304 und 562.
  2. Margarete Sekera, Heinrich Hacker (Redaktion), Max Eisenhut (Kartierung): „Österreichische Bodenkartierung. Erläuterungen zur Bodenkarte 1:25.000. Kartierungsbereich Deutschlandsberg“ (KB 24). Herausgegeben vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Landwirtschaftlich-chemische Bundesversuchsanstalt, Bodenkartierung und Bodenwirtschaft). Wien 1975. S. 57–58.
  3. Sieghart Otto Morawetz: Anzapfung im Steirischen Randgebirge und seiner Umgebung. In: Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark. Band 106, Graz 1976, ISSN 0369-1136, ZDB-ID 206167-3, S. 83–87 (zobodat.at [PDF]).
  4. Jahr der Konzessionserteilung nach dem Kraftfahrliniengesetz: Anton Reinbacher: „70 Jahre GKB-Autobusbetrieb.“ In: „Die Drehscheibe. Das Mitarbeiter-Magazin der Graz-Köflacher Bahn- und Busbetrieb GmbH.“ Heft 20, April 2005, S. 2. Gekürzte und ergänzte Fassung eines Artikels dieses Autors in „Omnibusspiegel“ 1992.
  5. Sepp Tezak: „Graz-Köflacher Bahn.“ Band 1 „Fahrzeugpark“, Band 2 „Geschichte und Strecke.“ In der Reihe: „Bahn im Bild“ Band 4 und 15. Verlag Pospischil, Wien 1980
    Rainer Krafft-Ebing (Redakteur): „50 Jahre Kraftwagenbetrieb. 1935–1985. Festschrift anläßlich des 50jährigen Bestandes des Kraftwagenbetriebes der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft.“ Herausgegeben von der Direktion der Verkehrsbetriebe der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft. Graz 1985.
  6. Rainer Krafft-Ebing: „Festschrift Busbetriebe.“ S. 2.
  7. Vergrößerung der Geologischen Übersichtskarte der Republik Österreich 1:1.500.000. In: Hans Georg Krenmayr, Albert Daurer (Redaktion): „Rocky Austria. Eine bunte Erdgeschichte von Österreich.“ Geologische Bundesanstalt, Wien 1999, Anhang. ISBN 3-85316-006-9.
  8. Hartmut Hiden: „Geologie des Siedlungsraumes.“ S. 17. In: Helmut-Theobald Müller (Hrsg.), Gernot Peter Obersteiner: „Bezirkstopographie Deutschlandsberg.“ Erster Teilband, Allgemeiner Teil.
  9. Karl Stingl: „The Lignite-Bearing Sediments of the Middle Miocene Köflach-Voitsberg Embayment (Styrian Basin, Austria)“ (Die Lignit führenden Sedimente der mittelmiozänen Köflach-Voitsberger Bucht, Steirisches Becken, Österreich). Archiv für Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt. Band 24, Wien 2003, S. 219–229, ISSN 0253-097X (Digitalisat).
  10. Peter Beck-Mannagetta: „Bericht 1990 über geologische Aufnahmen des Quartärs auf Blatt 206 Eibiswald“ (der geologischen Karte 1:50.000 von Österreich.) Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, Band 134 Jahrgang 1991, Heft 3, S. 553–554.
  11. 1 2 Andrea Brunnsteiner: „Neubearbeitung der ‚Florianer Schichten‘ im Gebiet zwischen Kainach und Laßnitz.“ S. 7. Diplomarbeit zur Erlangung des Magistragrades an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Geologie und Paläontologie. September 1997, Hochschulschrift, kein Verlag, keine ISBN.
  12. Helmut W(alter) Flügel, F(ranz) Neubauer: „Geologie der österreichischen Bundesländer in kurzgefassten Einzeldarstellungen. Steiermark. Geologische Karte der Steiermark 1:200.000 mit Erläuterungen.“ Geologische Bundesanstalt, „Bundesländerserie“, Wien 1984, ISBN 3-900312-12-5, S. 21–23.
  13. 1 2 3 Helmut W(alter) Flügel: „Geologische Karte des prätertiären Untergrundes.“' In: „Geologische Themenkarten der Republik Österreich 1:200.000. Südsteirisches Becken – Südburgenländische Schwelle.“ Herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt, Wien 1988; Arthur Kröll, Albert Daurer (Redaktion): „Erläuterungen zu den Karten über den prätertiären Untergrund des steirischen Beckens und der Südburgenländischen Schwelle.“ Reliefkarte mit Becken- und Schwellenbezeichnung auf den Seiten 4–5 der Erläuterungen, ISBN 3-900312-65-6. Geologische Karte und Erläuterungen gemeinsam mit Reliefkarte, Aeromagnetischer Karte und Schwerekarte im Plastikumschlag.
  14. Leopold Weber: „Untersuchung der Erzlagerstätten im Bereich von Stiwoll-Kher (Grazer Paläozoikum).“ Archiv für Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt GBA Wien, Band 1, Wien, März 1982, S. 97–111 (Digitalisat).
    Leopold Weber: „Die Blei-Zinkerzlagerstätten des Grazer Paläozoikums und ihr geologischer Rahmen“. Archiv für Lagerstättenforschung, Band 12, Wien 1990, ISBN 978-3-900312-72-5 (Digitalisat).
  15. Helmut Walter Flügel, Hans Peter Schönlaub: „Nachweis von tieferem Unterdevon und höherem Silur in der Rannach-Fazies des Grazer Paläozoikums.“ In: „Mitteilungen der geologischen Gesellschaft in Wien“, 63. Band 1970, S. 142–148.
  16. Arthur Winkler-Hermaden, Peter Beck-Mannagetta, Karl Bistritschan, Gerda Woletz, Karl Schoklitsch, Herbert Pichler u. a.: „Wissenschaftliche Studienergebnisse der Arbeitsgemeinschaft für geologisch-bodenkundliche Untersuchungen im Einzugsbereich des Laßnitzflusses in Südweststeiermark.“ Österreichische Akademie der Wissenschaften, mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Abt. I, 149. Heft 7–10, S. 225–226 (Digitalisat). Wien. Peter Beck-Managetta: „Über den geologischen Aufbau der Koralpe.“ In: G. Weissensteiner: „Mineralien der Koralpe“. 1. Sonderband der Vereinszeitschrift „Die Eisenblüte“. Vereinigung steirischer Mineraliensammler, Graz 1979, S. 6.
  17. 1 2 Hartmut Hiden: „Geologie des Siedlungsraumes.“ S. 11.
  18. in der Quelle als „Bronzezeit“ bezeichnet: Weststeirische Rundschau, 14. März 2009. 82. Jahrgang, Nr. 11, S. 6.
  19. 1 2 Weststeirische Rundschau, 9. Mai 2009, 82. Jahrgang Nr. 19. S. 5.
  20. Georg Tiefengraber: „Ur- und frühgeschichtliche Funde aus Kalsdorf bei Graz. Siedlungstopographische Untersuchungen im zentralen Grazer Becken.“ Dissertation an der Universität Wien, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Ur- und Frühgeschichte, Wien 2005, Hochschulschrift, keine ISBN, S. 7.
  21. Christoph Gutjahr: „Fundchronik/Hallstattzeit; Tumulus 4 Hügelgräberfeld Buchkogel, KG Unterhaus, MG Wildon, VB Leibnitz“: In: „Fundberichte aus Österreich“, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt BDA, Band 45, Jahrgang 2006, Wien 2007, S. 662 f.
  22. Bernhard Hebert: Funde in Archiven – Was in der (Steirischen) Archäologie alles längst bekannt sein könnte. (PDF; 75 kB) In: „Forum Archaeologiae — Zeitschrift für klassische Archäologie“ 39. Ausgabe/VI/2006.
  23. von keltisch Lahn(e) ‚träges Wasser‘. Wilhelm Brandenstein: „Steirisch Lahn–ein keltisches Wort.“ In: „Indogermanische Forschungen.“ Band 60 (1952), S. 21–28. Zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: „Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten.“ Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 1978, ISBN 3-201-01038-3, Seiten 125–132. Das Wort wird dort mit altirisch lan ‚voll‘ und lat. planus ‚eben‘ behandelt.
  24. Magdalena M. Eibl: „Untersuchungen zu den norisch-pannonischen Hügelgräbern. Schwerpunkt Steiermark.“ AV Akademiker Verlag Saarbrücken 2014. ISBN 978-3-639-67891-8. S. 58.
  25. Matija Črešnar, Marko Mele, Karl Peitler, Manca Vinazza (Red.): „Archäologische Biographie einer Landschaft an der steirisch-slowenischen Grenze. Ergebnisse des grenzübergreifenden Projekts BorderArch-Steiermark / Arheološka biografija krajine ob meji med avstrijsko Štajersko in Slovenijo. Rezultati čezmejnega projekta BorderArch-Steiermark“ (Universalmuseum Joanneum, Archäologie & Münzkabinett: „Schild von Steier“, Beiheft 6/2015), Graz/Ljubljana 2015, ISBN 978-3-902095-69-5.
    Vergl. „Verborgene Schätze an der Grenze. Wehranlagen, Siedlungen, Tumuli, und Pungen – ein EU-Projekt untersuchte die vielen archäologischen Schätze im steirisch-slowenischen Grenzraum.“ Walter Schmidbauer in Kleine Zeitung online, abgerufen am 2. September 2017.
  26. Carl Schmutz: „Historisch-topographisches Lexicon von Steyermark“. Vierter Band. S. 365.
  27. Günther Burkert: „Die Steiermark als türkisches Durchmarschgebiet. Die Jahre 1529 und 1532 als schwere Belastung der steirischen Bevölkerung.“ In: Gerhard Pferschy, Peter Krenn: „Die Steiermark. Brücke und Bollwerk.“ S. 192–200.
  28. Christian Fleck: „Koralmpartisanen – Über abweichende Karrieren politisch motivierter Widerstandskämpfer.“ Ludwig-Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft, Materialien zur Historischen Sozialwissenschaft, Band 4, Verlag Böhlau, Wien-Köln 1986, ISBN 3-205-07078-X.
  29. Christian Stenner (Hrsg.): „Slowenische Steiermark. Verdrängte Minderheit in Österreichs Südosten.“ Schriftenreihe zur Kunde Südosteuropas II/23. Herausgegeben vom Institut für Geschichte der Universität Graz, Abteilung Südosteuropäische Geschichte, Univ.-Prof. Dr. Karl Kaser. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar 1997, ISBN 3-205-98690-3.
  30. Klaus-Jürgen Hermanik: „Versteckte Minderheit.“ 2007.
  31. 1 2 3 Hutterer: „Weststeirisches Wörterbuch“, S. 10, mit Verweisen auf ältere Literatur.
  32. „Staatsvertrag betreffend die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreich“, unterzeichnet am 15. Mai 1955 in Wien, österreichisches Bundesgesetzblatt Nr. 152/1955, 39. Stück, ausgegeben am 30. Juli 1955, S. 727
  33. Peter Čede, Dieter Fleck: „Der steirisch-slowenische Grenzraum im Spiegel der administrativen Einteilung und sprachlichen Minderheiten: Die Entwicklung der sprachlichen Minderheiten beiderseits der steirisch-slowenischen Grenze spiegelt die wechselvolle Geschichte der nicht einmal einhundert Jahre alten Grenzregion wider.“ In: Gerhard Karl Lieb (Redaktion): „Kontinuität und Wandel in der Kultur- und Naturlandschaft. Festschrift für Herwig Wakonigg.“ Grazer Schriften der Geographie und Raumforschung, Band 38, Verlag des Institutes für Geographie und Raumforschung der Universität Graz, Oktober 2002, ohne ISBN.
  34. Hans Jörg Köstler: „Die Stahlerzeugung in der Weststeiermark mit besonderer Berücksichtigung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.“ In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Steiermark. Festschrift „150 Jahre Historischer Verein.“ Band 91/92, Jahrgänge 2001/02, S. 467–510.
  35. Verband österreichischer Zeitungen: Pressehandbuch. Medien und Journalisten für PR und Werbung in Österreich. Verlag Manz, Wien, ISBN 978-3-214-08134-8.
  36. Für 1 kg Glas waren 2400 kg Holz notwendig, 97 % davon in Form von Pottasche, 3 % zur Hitzeerzeugung: Paul W. Roth: „Waldglashütten.“ In: Paul W. Roth (Hrsg.): „Glas und Kohle.“ Katalog zur Landesausstellung 1988 in Bärnbach/Weststeiermark. Leykam Verlag, Graz 1988, ISBN 3-7011-7196-3, S. 123.
  37. Andreas Exner: „Potentielle natürliche Verbreitung der Rotbuche (Fagus sylvatica L.) in Waldgesellschaften und auf Standorten des Hebalm-Gebietes (Nordöstliche Koralpe). Mit einem pflanzensoziologischen Überblick der wichtigsten Vegetationstypen auf Holzschlägen, waldfreien Naß- und Feuchtstandorten sowie Felsfluren im Gebiet.“ Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades an der Universität Wien, Formal- und naturwissenschaftliche Fakultät, Wien 2000.
  38. Schutzgebiete
  39. Parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Christiane Brunner an den Landwirtschaftsminister, 1202/J (XXIV. GP), betreffend die Schwarze Sulm.
  40. Aus Anlass der geologischen Aufnahme für die „wasserwirtschaftliche Generalplanung von Steiermark“: Peter Beck-Mannagetta: „Die Geologie des Einzugsgebietes der Laßnitz (Weststeiermark)“. Dissertation an der philosophischen Fakultät der Universität Wien, publiziert in: „Mitteilungen des Alpenländischen geologischen Vereines“ (Mitteilungen der geologischen Gesellschaft in Wien), Band 34, Wien 1941, S. 1.
  41. Kulturgüterschutzkarte 1:50.000. Blatt 198 Deutschlandsberg. Laut Haager Konvention vom 14. Mai 1954, BGBl. Nr. 58/1964, bearbeitet vom Dokumentationszentrum und Konventionsbüro des Bundesdenkmalamtes, Wien 1977.
  42. Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: „Dehio Handbuch – Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz).“ Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung, Anton Schroll, Wien 1982, ISBN 3-7031-0532-1
  43. Rosenzopf, Musikantentum, S. 23–47.
  44. (sinngemäß: „gehen wir das brennende Kreuz ansehen“) Weststeirische Rundschau, 22. März 2013, 86. Jahrgang, Nr. 12, S. 14.
  45. „Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums.“ Peter Wiesinger: „Die Mundarten der Steiermark.“ Karte Nr. 12, Teilkarte II: „Die steirischen Mundarten im Rahmen des bairisch-österreichischen Dialektraumes-Wortgeographie.“ Die Ausführungen zur „Koralpenschranke“ stehen in den Erläuterungen dieses Kartenblattes.
  46. Hutterer: „Weststeirisches Wörterbuch“, Vorwort, S. III.