Seite - 19 - in Bauhaus in Wien? - Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer
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Quellenlage 19
Textentwurf „Wohnen – selbst im Raum beschränkt wohnen – ein Vergnügen“54 bildet
der Text eine wichtige Quelle in Bezug auf das Selbstverständnis und die Ziele der Ate-
lierarbeit.
Wichtige Referenzquelle für das Werk ist außerdem eine von Franz Singer erstellte
Werkliste aus dem Jahr 1937.55 Diese reichte er beim Österreichischen Bundesministe-
rium für Handel und Verkehr ein, um eine Befugnis zur Ausübung des Architekenberufs
zu erhalten. Die Liste umfasst sämliche Arbeiten, die im Zeitraum von 1921 bis 1937
entstanden sind, sowie die Initialen der AuftraggeberInnen und die Adressen (ohne An-
gabe der Hausnummer).
Überdies bieten die Briefkorrespondenzen zwischen Anny Wottitz-Moller, Dicker
und Singer aus dem Archiv der Universität für Angewandte Kunst Wien, zwischen Sin-
ger und der Ateliermitarbeiterin Leopoldine Schrom sowie zwischen Atelier und Auf-
traggeberInnen aus dem Archiv Georg Schrom Aufschluss über den Arbeitsalltag und
das Netzwerk des Ateliers.56 Elena Makarova hat gemeinsam mit Georg Schrom die von
Friedl Dicker an ihre Freundin Anny Wottitz-Moller gerichteten Briefe transkribiert und
auf ihrer Website veröffentlicht.57
Eine zusätzliche aussagekräftige Quelle der architektonischen und innenraumgestal-
terischen Arbeiten stellen die zahlreichen Zeitschriften, Magazine und Zeitungen dar, in
denen unter Franz Singers Namen Projekte und Möbel der Ateliergemeinschaft ab 1927
publiziert wurden. Namhafte internationale Publikationsorgane wie die belgische La
Cité. Revue d‘architecture et d‘urbanisme, die französische L’ architecture d’aujour’hui, die
italienische Domus, die in Polen und Russland herausgegebenen Zeitschriften Architek-
tura i Budownictwo58,Wnetrze59, Архитектура60, Архитектура за рубежом61 sowie
die im anglo-amerikanischen Raum erscheinenden Zeitschriften The Studio, The Studio
Kat. Ausst. Heiligenkreuzerhof 1988, S. 10. Diese Datierung kann mit der Publikation aus dem Jahr
1931 widerlegt werden.
54 AGS, Textentwurf „Wohnen – selbst im Raum beschränkt wohnen – ein Vergnügen“.
55 Franz Singer, Ansuchen um Verleihung der Befugnis eines Architekten, „Verzeichnis der von mir
geleisteten Arbeiten“, 31.7.1937, Original: ÖStA/AdR HBbBuT BMfHuV Allg Reihe PTech Singer
Franz Karl 08.02.1896 GZl. 71537/1937 Singer, Franz Karl, 08.02.1896, 1919–1938 (Akt (Sam-
melakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File)). Kopie: AGS. Eine weitere den Zeitraum 1905–1935
umfassende Biografie und Werkliste von Franz Singer aus dem AGS wurde ebenfalls herangezogen.
56 Im AGS haben sich zahlreiche Durchschläge bzw. Kopien von Briefen erhalten, die aus dem Atelier
versendet wurden. Wenn im Folgenden aus diesen zitiert wird, sind diese mit „Brief“ angegeben.
57 Siehe: Makarova 2017a. Die Transkription bedarf jedoch einer umfassenden Überarbeitung, wes-
halb für Zitate die originalen Briefe unbedingt heranzuziehen sind.
58 Architektur und Bauwesen (Übersetzung d. Verf.).
59 Der Innenraum (Übersetzung d. Verf.).
60 Architektur (Übersetzung d. Verf.).
61 Architektur im Ausland (Übersetzung d. Verf.).
© 2021 Böhlau Verlag | Brill Österreich GmbH
https://doi.org/10.7767/9783205213161 | CC BY-NC 4.0
Bauhaus in Wien?
Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer
- Titel
- Bauhaus in Wien?
- Untertitel
- Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer
- Autor
- Katharina Hövelmann
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21316-1
- Abmessungen
- 17.4 x 25.6 cm
- Seiten
- 492
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung 9
- 1.1 Ein vergessenes Kapitel Wiener Design- und Architekturgeschichte 9
- 1.2 Forschungsstand 10
- 1.3 Quellenlage 15
- 1.4 Forschungsziele und Methodik 21
- 2 Dickers und Singers künstlerische Ausbildung im Zeichen von Kunstschulreform und Lebensreformbewegung 27
- 2.1 Die Zeit in Wien 27
- 2.1.1 Herkunft und Ausbildung bis 1916 27
- 2.1.2 Kunstschule Johannes Itten und Netzwerke 1916–1919 33
- 2.2 Studienzeit am Bauhaus in Weimar 1919–1923 47
- 2.2.1 Die Wiener Gruppe um Johannes Itten 47
- 2.2.2 Unterricht 56
- 2.2.3 Erste Architekturentwürfe – Vier Einfamilienhäuser 77
- 3 Berufliche Anfänge 89
- 3.1 Aufträge für Theater in Dresden und Berlin 1921–1922 89
- 3.2 Werkstätten Bildender Kunst GmbH, Berlin 1923–1926 92
- 3.2.1 Arbeiten für Die Truppe 107
- 3.2.2 Die Auflösung 114
- 4 Die Wiener Ateliergemeinschaft 1925–1938 117
- 4.1 Die Zusammenarbeit von Dicker und Singer 1925–1931 117
- 4.2 Architekturfachkenntnis im Hintergrund – Die AteliermitarbeiterInnen 134
- 4.3 AuftraggeberInnen 140
- 4.4 Strategien der Bewerbung 147
- 4.4.1 Axonometrie und Modell 147
- 4.4.2 Fotografie 154
- 4.4.3 Publikationen 157
- 4.5 Dickers und Singers Wege ab 1933/1934 162
- 5 „Das moderne Wohnprinzip“ – Zwischen Bauhaus und Wien 173
- 5.1 Das Bauhaus als Basis 173
- 5.2 Zur Situation in Wien – Innenraumgestaltung und Architektur 175
- 5.2.1 Die Wiener Moderne um 1900 175
- 5.2.2 Wien in der Zwischenkriegszeit 177
- 5.3 Theorie und Anspruch der Ateliergemeinschaft 182
- 5.4 Einrichtungsgegenstände: Möbel, Leuchten und Kachelöfen 185
- 5.4.1 Vom Einzelstück zur Typisierung – Frühe Möbel 1925–1929 185
- 5.4.1.1 Bauhaus und De Stijl als Vorbild 185
- 5.4.1.2 Verwandelbarkeit als Prinzip 202
- 5.4.1.3 Verbindungen zum Wiener Jugendstil und Biedermeier 210
- 5.4.1.4 Zwischen sozialem und künstlerischem Anspruch: Typisierungstendenzen 216
- 5.4.1.5 Möbeltischler und Hersteller 228
- 5.4.2 Wege zur Serienfabrikation – Stahlrohr- und Sperrholzmöbel 1929–1938 230
- 5.4.2.1 Der Stahlrohrstapelstuhl von Bruno Pollak 234
- 5.4.2.2 Stahlrohrmöbelentwürfe der Ateliergemeinschaft 238
- 5.4.2.3 Hersteller und Produktionsversuche der Stahlrohrmöbel 251
- 5.4.2.4 Entwürfe für die Firma Metz & Co 253
- 5.4.2.5 Sperrholzmöbel 261
- 5.4.2.6 Produktionsversuche der Sperrholzmöbel 264
- 5.4.3 Eine Welt für Kinder – Kindermöbel und Baukastenspiele 1927–1938 266
- 5.4.4 Leuchten und andere Metallarbeiten 289
- 5.4.5 Kachelöfen 302
- 5.5 Raumgestaltungen und Architektur 309
- 5.5.1 Verwendung von Farbe als Gestaltungsmittel 309
- |5.5.2 Intervention im Haus Moller von Adolf Loos und im dazugehörigen Garten 319
- 5.5.2.1 Ein neu entdeckter Möblierungsentwurf 319
- 5.5.2.2 Das Zimmer für Anny Wottitz-Moller 334
- 5.5.2.3 Das Gartenhaus 337
- 5.5.3 Wohnkonzepte auf kleinster Fläche 339
- 5.5.3.1 Einwohnräume 339
- 5.5.3.2 „Wachsende Häuser“ – Entwürfe für Kleinhauswohnbauten in Palästina 362
- 5.5.4 Fulminanter Höhe- und Endpunkt – Das Gästehaus Auersperg-Hériot 379
- 5.6 Epilog: Sozialer Anspruch oder Zeitgeist? – Eine kritische Bewertung 411
- 6 Resümee und Ausblick 417
- 7 Anhang 425
- 7.1 Quellentexte 425
- 7.2 Biografie Friedl Dicker / Franz Singer 428
- 7.3 Archive und Sammlungen 431
- 7.4 Literatur 436
- 7.5 Webseiten 473
- 7.6 Bildnachweis 477
- 7.7 Abkürzungen 480
- 7.8 Abstract 481
- 7.9 Register 482