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Institutionen oder Förderprogrammen erhÀlt. Daneben ermöglichen wiederum
Kundendaten das Anbinden zusÀtzlicher Services, die eine zusÀtzliche Ein-
nahmequelle darstellen können. Die SchlĂŒsselaktivitĂ€ten, die zur Umsetzung
des GeschÀftsmodells notwendig sind, sind die Forschung und Entwicklung
sowie die Produktion von Fahrzeugen. Die Software, die die autonome Fort-
bewegung steuert, bindet keine Kooperationen ein, weshalb es insofern keine
SchlĂŒsselpartner gibt. Als Grund hierfĂŒr nennt Tesla die Gefahr eines Verlusts
von Know-how und erhöhter FehleranfÀlligkeit bei verteilten Kompetenzen.
Kooperationen und Partnerschaften gibt es nur bei Tesla-Komponenten, die keine
autonomen Fahrfunktionen steuern (bspw. Partnerschaften im Bereich der Lade-
stationen und der Batterieentwicklung). Damit umfangreichere Daten generiert
werden können, fallen Kosten fĂŒr die Softwareentwicklung an, und die Fahr-
zeuge mĂŒssen entsprechend aufgerĂŒstet und mit Kamerasystemen und Senso-
ren ausgestattet sein. AuĂerdem verursachen die Pflege der IT-Systemlandschaft
und die Rechenzentren, die von Tesla eingesetzt werden, hohe Kosten. Zu den
SchlĂŒsselressourcen von Tesla zĂ€hlen zunĂ€chst Rohstoffe und Personal zur Ent-
wicklung und Produktion von Fahrzeugen. Die SchlĂŒsselressource des Systems,
das das autonome Fahren ermöglicht, ist die Tesla-Software, die wiederum nur
mit den Fahrzeug- und Umgebungsdaten funktioniert â die also letztlich maĂge-
bliche SchlĂŒsselressourcen fĂŒr das Wertangebot von Tesla darstellen.
2.4.3 Spannungsfeld Datennutzung und Datenschutz
Datengetriebene Services in der Lebenswelt MobilitÀt bieten nicht nur eine
höhere Sicherheit im StraĂenverkehr,9 sie ermöglichen auch eine neue Form der
FlexibilitÀt und Bequemlichkeit, bei der zahlreiche unterschiedliche MobilitÀts-
formen jederzeit und fĂŒr jeden bereitstehen. DarĂŒber hinaus enthalten Smart
Services in der Lebenswelt MobilitÀt zahlreiche Komponenten, die den Kom-
fort der BĂŒrger erhöhen, wenn sie sich im öffentlichen Raum bewegen. Bei-
spielsweise können bequem verschiedene Transportmittel fĂŒr eine Reise nach
den PrĂ€ferenzen der Nutzer aufeinander abgestimmt und miteinander verknĂŒpft
9Nach wie vor ist der hĂ€ufigste Grund fĂŒr UnfĂ€lle das Abkommen des Fahrzeugs von der
Fahrbahn, oft durch Unachtsamkeit. Durch intelligente Assistenzsysteme, die den Fahrer
durch die Auswertung von Videodaten bspw. beim Halten der Spur unterstĂŒtzen (Spurhalte-
systeme), können UnfĂ€lle vermieden und die Sicherheit im StraĂenverkehr erhöht werden.
2.4 Lebenswelt MobilitÀt
Die Big-Data-Debatte
Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Title
- Die Big-Data-Debatte
- Subtitle
- Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Authors
- Susanne Knorre
- Horst MĂŒller-Peters
- Publisher
- Springer Gabler
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-27258-6
- Size
- 15.3 x 21.6 cm
- Pages
- 220
- Keywords
- Economics, Management science, Economic policy, Motivation research (Marketing), Insurance
- Category
- Informatik
Table of contents
- 1 Big Data im öffentlichen Diskurs: Hindernisse und Lösungsangebote fĂŒr eine VerstĂ€ndigung ĂŒber den Umgang mit Massendaten 1
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- 1.1.1 Nutzen und Schutz von Daten: Ăberlegungen zur Analyse eines politischen Diskurses 2
- 1.1.2 Big Data, KĂŒnstliche Intelligenz und Algorithmen: Begriffe und Konzepte in der Diskussion 4
- 1.1.3 Arten, Herkunft und Nutzer von Daten: AnnÀherung an eine Dual-Use Technologie 7
- 1.1.4 Diffuses Bild: Was bislang ĂŒber die öffentliche EinschĂ€tzung von Datennutzung erhoben wurde 12
- 1.2 Von Konflikten und Kollisionen: Big Data als Gegenstand öffentlicher Narrationen 15
- 1.2.1 Ein Narrativ wird entdeckt: âBig Brotherâ in der Kampagne gegen die VolkszĂ€hlung 1983 16
- 1.2.2 âBig Brotherâ reloaded: Die ErzĂ€hlung von Edward Snowden 18
- 1.2.3 Die Manipulation: Die ErzÀhlung von der Beeinflussung des US-Wahlkampfs 2016 20
- 1.2.4 Spione im Kinderzimmer: Die ErzÀhlung vom Verlust der PrivatsphÀre 22
- 1.2.5 Die Apokalypse: Die ErzÀhlung vom digitaltotalitÀren Staat 23
- 1.2.6 Die VerselbststÀndigung der Maschine: Die ErzÀhlung vom unkontrollierbaren Auto 25
- 1.2.7 Die globale Gier: Die ErzĂ€hlung von der Weltherrschaft der âFrightful 5â 26
- 1.3 Nutzen und Schutz von Daten des BĂŒrgers im politischen Diskurs 28
- 1.4 Vom Heldenbild des rationalen, souverÀnen Nutzers: Narrationen im politischen Diskurs 35
- 1.5 Datenethik als neues Paradigma? Handlungsangebote jenseits der Regulierung 42
- 1.6 Ordnungspolitik und Big Data: Den fairen Zugang sichern 46
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- Literatur 55
- 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services rund um Wohnen, Gesundheit und MobilitĂ€t: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger in privaten Lebenswelten 63
- 3 Big Data: Chancen und Risiken aus Sicht der BĂŒrger 137
- 3.1 Einleitung 137
- 3.2 Datenwissen 140
- 3.3 Handlungsfreiheit 143
- 3.4 FolgeabschĂ€tzungen, Bewertung von Anwendungsfeldern und Einstellungen zu Datenschutz und Technologie (âWollenâ) 146
- 3.5 Verhalten (âHandelnâ) 160
- 3.6 Datenpolitik und Datenethik (âNeue Paradigmenâ) 169
- 3.7 Alte und neue Narrative 176
- 3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft 179
- 3.9 Fazit 187
- Literatur 191
- 4 Big Data: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger! Zusammenfassung und Fazit 195
- 4.1 Zur Gestaltung des öffentlichen Diskurses ĂŒber Chancen und Risiken von Big Data: Die Ergebnisse im Ăberblick 196
- 4.2 Zum Nutzen von Big Data in konkreten Lebenswelten:
- Die Ergebnisse im Ăberblick 201
- Anhang 207