Page - 185 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Image of the Page - 185 -
Text of the Page - 185 -
185Die
Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts
Der falsche Graf und sich selbst als Dichter ausgebende Gradelino möchte auf der Stelle
eine Probe seines poetischen Talents abliefern, was natürlich entsprechend ausfällt:
Grad. Facin grazia ascoltare e compatire
Non dirò i tuoi begl’occhi
Uguali siano al sol,
Uguagliarsi si puol
A quei de gatta.
Oscuro il sol divien
Di Notte, ma non già
La gatta oscurerà
Le sue pupille. (S. 21)
Die schlaue Dienerin Auretta beschreibt für ihre staunende Herrin und für das
amüsierte Publikum die neue französische Galanterie, in deren Zentrum die von
Spinalba bereits überheblich für sich in Anspruch genommene Gesprächskultur
steht. Auretta macht sich aber keine Illusionen über die tatsächlichen intellektuellen
Fähigkeiten ihrer Herrin, die sie den Zuschauern mitleidlos als zu beschränkt für
derartige Gesellschaftsspiele schildert:
Voler fingere d’amare,
Per pelare
Un vecchio Mercante
Reso amante
D’una donna scaltra e soda,
Quest’è cosa che si loda,
Quand’hà ingegno,
E contegno
A saperlo burlar.
Mà, se sciocha pretendesse,
Che spendesse
Per sprezzarlo alla scoperta,
Stii pur certa,
Che presto l’affetto
In odio e dispetto
Vedrassi cangiar. (S. 23)
Die italienische Literatur in Österreich
Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Die italienische Literatur in Österreich
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1797
- Volume
- I
- Author
- Alfred Noe
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2011
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78730-3
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 780
- Keywords
- Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- Einführung 9
- I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
- II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
- II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
- II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
- II.3 Barocke Akademien 92
- III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
- III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
- III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
- III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
- IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
- V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
- V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
- V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
- V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
- V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
- V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
- V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
- V.7 Aufzüge und Rossballette 302
- V.8 Musikalische Feste 305
- V.9 Faschingsopern 314
- V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
- V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
- V.12 Hochzeitsopern 375
- VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
- VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
- VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
- IX. Verzeichnis der Drucke 549