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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock268 letzte Szene dieser burlesken Oper über die Jägerin Venus spielt in einem Wein- keller, wo in einem Trinklied die Tiroler Weine aus Trient, Tramin, Gries, Bozen und Brixen besungen werden. Vor dem Tanz der Betrunkenen verfallen die Fi- guren in einen bacchantischen Taumel: Come giran queste grotte? È di notte Che fà sonno? Gl’occhi regger non si ponno, Cadon giù; Ne men io mi reggo più; E chi può tenersi in piè; Evohè, evohè. Im Juni 1662 werden anlässlich des zweiten Besuchs von Christine von Schweden La magnanimità d’Alessandro,534 1663 schließlich zum Regierungsantritt von Sig- mund Franz Il Tributo de gl’Elementi. Idillio musicale, jeweils von Sbarra und Cesti, aufgeführt. Die für die Hochzeit des Erzherzogs im Juni 1665 von Leopoldo de’ Medici in Auftrag gegebene Oper La Semirami kommt wegen dessen plötzlichen Todes nicht zur Auführung, doch Cesti wird von Leopold I. als Operintendant (In- tendente delle musiche teatrali) an den Hof nach Wien berufen, wo die Oper 1667 zum Geburtstag des Kaisers gespielt wird. Am Kaiserhof in Prag wird im Fasching 1617 ein Ballett inszeniert, dessen Vorbild ohne Zweifel in Monteverdis Il ballo delle ingrate (1608, Libretto von Ottavio Rinuccini) zu suchen ist, womit sich erneut die entscheidende Rolle der von Mantua ausgehenden Rezeptionslinie zeigt. Dieses von Giovanni Vincenzo d’Arco († 1621) konzipierte Phasma Dionysiacum Pragense besteht aus figurativen Tänzen vor einem Bühnenbild, dessen allegorische Szenen durch einen rezitier- ten lateinischen Text erläutert werden. Am Schluss erscheint nach den göttlichen Figuren auch die Personifikation des Ruhmes des unüberwindlichen Hauses Ös- terreich und die Namen von Matthias und seiner Frau Anna (1585–1618) werden als leuchtendes Gestirn in den Himmel geschrieben. Finanziert wird das Phasma Dionysiacum von Wilhelm Slavata von Chlum und Koschumberg (Vilém Slava- ta z Chlumu a Košumberka, 1572–1652), einem der drei 1618 aus dem Fenster der Prager Burg gestürzten kaiserlichen Beamten, der 1617 an dem tänzerischen 534 1681 zum Namenstag von Leopold I. in Innsbruck wieder gespielt.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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