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Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock280 ein weiteres literarisches Beispiel für den von Norbert Elias 1939 beschriebenen Prozess der Zivilisation in der Gesellschaft des 17. Jahrhunderts.550 Auch zum Namenstag von Eleonore Magdalena Theresia am 22. Juli 1680 schließt Minato geschickt die Umgebung der Aufführung in die Thematik seines Werkes ein: L’INGEGNO| A SORTE.| Si figura, che Cantino| Tre Ninfe, e Tre Pastori| D’Arcadia.| Poes: di Nicol. Minati| Musica di Ant. Draghi.| Nel Giardino di Linz| Serenata per il Dì di S. Madalena| 1680. Der nur in der handschriftlichen Partitur (Mus. Hs. 16.032 Leop.) überlieferte Lie- besstreit zwischen Schäfern und Nymphen endet in einem gemeinsamen Ständchen für den glorreichen Namen Magdalenas. Minatos Espero festeggiante. Introduttione per una serenata mit der Musik von Dra- ghi und Heinrich Gottfried von Kielmannsegg im Garten der Wiener Favorita am 9. Juni 1681 fällt dagegen relativ banal aus, denn Espero ist darin – wie zu erwarten – vom Himmel herabgestiegen, um gemeinsam mit den Gärtnern und Musikern den Geburtstag des Kaisers zu feiern. An dem am 22. Juli 1681 zum Namenstag der Kaiserin mit der Musik von Draghi und Andreas Anton Schmelzer, dem Sohn von Johann Heinrich Schmelzer, aufgeführten La rivalità nell’ossequio. Trattenimento musicale von Minato ist vor allem der Ort außergewöhnlich, nämlich der Garten des Schlosses Frohsdorf, der im Libretto Erwähnung findet (Descrittione del Loco, e dell’Apparato). In lockerer Folge führen drei allegorische Figuren und vier Musen jeweils eine kleine Szene zu Ehren des Namenstages der Kaiserin auf. Am 26. Juli 1681 wird zum Geburtstag von Erzherzog Joseph an einem ähnlich außergewöhnlichen Ort, dem Schloss Mannersdorf, Minatos Achille in Tessaglia. Trattenimento Musicale mit der Musik von Draghi und A. A. Schmelzer gespielt. In dieser Pastorale aus 16 Szenen treffen einander der junge Achilles, der noch von seinem Erzieher Chirone begleitet wird, und die Thessalien besuchende, junge Briseida. Inmitten einer Schäfergesellschaft verlieben sie sich ineinander und be- reiten so den literarischen Stoff der späteren Begegnung nach der Eroberung von Lirnesso vor. Der Thronfolger wird hier in der Gestalt des künftigen griechischen Helden dargestellt, denn es heißt ausdrücklich in der Scena ultima: „Achille, hor 550 Norbert Elias: Über den Prozeß der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Untersuchun- gen. Frankfurt a.M. 1939. Vgl. auch die Kritik daran und die differenziertere Sichtweise auf deutsche Höfe in Volker Bauer: Die höfische Gesellschaft in Deutschland von der Mitte des 17. bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Versuch einer Typologie. Tübingen 1993.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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