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Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock340 Auch die Geburtstagsoper für Eleonora, die am 21. November 1661 im großen Hof- theater aufgeführt und deren Libretto im Druck mit Kupferstichen von neun der dreizehn Bühnenbilder Burnacinis veröffentlicht wird, ist in ihrer Handlung zwi- schen Griechenland und der Türkei angesiedelt: La Forza della Fortuna e della virtù o vero gl’amori d’Irena. Dramma per musica von Teofilo, d.h. Francesco Ximenes Ar- ragona, mit der Musik von Giacomo Tiberti (1631–89) behandelt die Liebesverwir- rungen rund um Irena regina d’Atene und ihre Anbeter Oronte re d’Armenia sowie Tearco re di Creta. Am 15. Juni 1662 wird Sbarras zur gleichen Zeit in Innsbruck anlässlich des zwei- ten Besuchs von Christine von Schweden in der Vertonung von Cesti gespielte Oper La magnanimità d’Alessandro in der Bearbeitung eines unbekannten Autors (vor al- lem unter Adaptierung der Licenza) unter dem Titel La generosità d’Alessandro mit der Musik von Tricarico im Theater der Favorita zum Geburtstag von Leopold I. dargeboten. Ungeklärt ist, ob Sbarra auf Grund dieser Aufführung auch sein 1662 in Wien gedrucktes Il Mincio peregrino. Idillio musicale für z.B. den Geburtstag von Eleonora anbietet. Dieser wird jedenfalls am 18. November 1662 im Hoftheater mit La Zenobia di Radamisto. Drama per musica von Carlo de’ Dottori (1618–86) in der Vertonung von Bertali gefeiert. Die überaus prächtige Inszenierung in elf Bühnenbildern von Burnacini, die ungefähr fünf Stunden in Anspruch nimmt, spiegelt sich in dem mit 10 Kupferstichen geschmückten Druck wider. Grundlage der Handlung ist die von Tacitus in seinen Annales (XII.51) geschilderte Rettung der auf der Flucht von Ra- damisto zurückgelassenen Zenobia, die unerkannt von seinem Gegner Tiridate in Ehren aufgenommen wird. Der aus Padua stammende Carlo de’ Dottori, der auch unter den Pseudonymen Eleuterio Dularete und Iroldo Crotta veröffentlicht, wird nach seiner erfolgreichen Serie von Lyrikbänden (Poesie liriche, 1644; Le Ode, 1647; Canzoni, 1650; Le Ode sacre e morali, 1659) sowie einer Tragödie (L’Aristodemo, 1657) von den norditalienischen Fürstenhöfen sehr gefördert (Carlo III Gonzaga z.B. erhebt ihn in den Adelsstand). In Wien ist es nachweislich Kaiserin-Witwe Eleonora, die sich um den Autor be- müht, denn sie schreibt ihm schon 1659 einen anerkennenden Brief als Antwort auf eine Widmung: De Dottori nostro carissimo, Siccome il parto della Vostra Musa eccede in eleganza l’ordinario, così anche straordinario luogo di stima et di aggradimento ha rincontrato appresso di noi la dedicatione che ce ne havete fatta massime in riguardo dell’espressioni d’ossequio
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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