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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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401Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio riosissimo Gouerno della S[acr]a Ces[sare]a e Real Catt[olic]a M[aest]à di Carlo VI. Imperadore de Romani sempre Augusto. dall’A[nn]o 1712. Con un’Appen- dice in fine, d’alcune Compositioni Rappresentate in Tempo, che Regnarono gl’Aug[ustissi]mi Imp[erato]ri Leopoldo, e Giuseppe Primi di sempre gloriosa Memoria: consistente di Sepolcri, Oratori Sacri, Componimenti da Camera, et Opere. Compresovi le altre Simili Compositioni Musicali dedicate humilissima- mente alla stessa Ces[are]a e Real Cattolica Maestà di Carlo VI. Da diversi Autori. Das regelmäßige Programm des Hofes setzt in der Fastenzeit 1712 wieder ein mit La castità al cimento. Oratorio eines unbekannten Autors in der Vertonung von Anto- nio Caldara (?1671–1736), einem Komponisten aus Venedig, der 1712 erstmals kurz nach Wien kommt und ab 1717 als Nachfolger von Marc’Antonio Ziani in der Po- sition des Vizehofkapellmeister 20 Jahre lang eine dominante Rolle im Musikleben des Kaiserhofes spielen wird. Ebenfalls in der Fastenzeit 1712 wird Pietro Pariatis Oratorium Il voto crudele mit der Musik von Antonio Lotti (1665–1740) gespielt, womit die Arbeit Pariatis für den Wiener Hof unter äußerst ungewöhnlichen Umständen beginnt, die durch die geschilderten politischen Veränderungen bedingt sind: weder der Autor des Libret- tos noch der Komponist befinden sich in Österreich, sondern senden das Auftrags- werk aus Venedig. Der Text, in welchem die alttestamentarischen Figuren Gefte, Ifi, Storge und Getro auftreten, ist laut Gronda das in Form und Inhalt wohl unge- schickteste der insgesamt 13 geistlichen Libretti von Pariati.665 Der aus Reggio nell’Emilia stammende Pietro Pariati (1665–1733) ist vermutlich ab 1. Januar, spätestens aber ab 14. August 1714 als Poeta di camera oder Poeta cesareo unter Vertrag. 1695, als Sekretär des Gesandten von Modena in Madrid, fällt der stu- dierte Jurist666 aus nicht wirklich geklärten Umständen in Ungnade, wird drei Jahre inhaftiert und lebt danach ab Ende 1699 in Venedig, wo er ab 1703 (Regnero. Drama per musica) als Librettist zu Ansehen gelangt.667 Als seine Bestellung zum Hofdichter in Modena bekannt wird, ruft Herzog Rinaldo d’Este (1655–1737) in einem Brief vom 24. August 1714 Orazio Guicciardi, seinem Gesandten am Kaiserhof, in Erinne- rung, dass der inzwischen berühmte und von der Schwägerin des Herzogs, Kaiserin- Witwe Amalie Wilhelmine, protegierte Autor in seiner Heimat als politisch äußerst 665 Repertorio. In: Giovanna Gronda (Hg.): La carriera di un librettista. Pietro Pariati da Reggio di Lombar- dia. Bologna 1990, S. 187–272; hier S. 270; vgl. auch in diesem Band Herbert Seifert: Pietro Pariati poeta cesareo, S. 45–71. 666 Auf den Titelseiten der ersten Libretti wird er immer als „dottor Pietro Pariati“ bezeichnet. 667 Naborre Campanini: Un precursore del Metastasio. Reggio Emilia 1883.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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