Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Page - 415 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 415 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I

Image of the Page - 415 -

Image of the Page - 415 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I

Text of the Page - 415 -

415Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio und den dort lehrenden Theologen Pietro Tamburini, Giuseppe Zola und Antonio Natali ausgeht.692 Am 16. April 1726 wird in der Hofburgkapelle als Grabesandacht Pariatis Testa- mento di nostro Signor Gesù Cristo sul calvario. Componimento sacro mit der Musik von Fux aufgeführt. In diesem letzten Oratorium des Autors, das im folgenden Jahr am selben Ort wiederholt wird, vermitteln in bewegender Rhetorik drei Chöre (di Gi- udei – di scribi e farisei – di peccatori) dem von Luzifer und dem Erzengel Gabriel umworbenen Sünder den Schmerz von Maria und Johannes unter dem Kreuz. In der Fastenzeit 1726 werden außerdem in Wien Gioseffo, che interpreta i sogni. Oratorio von Giovanni Battista Neri († 1726) in der Vertonung von Caldara,693 Assa- lonne nemico del padre amante. Oratorio des völlig unbekannten Domenico Canavese mit der Musik von Porsile und das anonyme La religione trionfante in San Tomaso d’Acquino. Componimento sacro musicale gespielt. Geistliche Libretti in italienischer Sprache finden in diesen Jahren zunehmend Verbreitung in den größeren Provinzstädten, wie z.B. das 1726 in Kremsier ge- spielte, anonyme Il peccato di Adamo. Oratorio per musica oder die in Salzburg darge- botenen Oratorien Il morto redivivo ovvero Sant’Antonio che risuscita il morto per liberare il padre von Castore Montalbani (1670–1732) mit der Musik von Caldara sowie Il Se- greto incontaminato sotto il sagrosanto sigillo della confessione, sostenuto con la sua morte dal santo il grande taumaturgo Giovanni Nepomuceno. Oratorio melo-dramatico sacro, dessen Autor sich hinter der Abkürzung S. D. M. verbirgt. Neben Wiederholungen sowie Maddalis L’esaltatione di Salomone. Oratorio mit der Musik von Porsile und Salios Abele. Componimento sacro per musica, vertont von Ge- org Reutter d. J. (1708–72), bietet die Fastenzeit 1727 am 27. März in der Hofburg- kapelle die Aufführung von Zenos Il Batista. Azione sacra per musica 694 in der Verto- nung von Caldara. In dieser Dramatisierung der Geschehnisse, die zur Hinrichtung von Johannes dem Täufer führen, tritt neben den bekannten Figuren auch Illel auf, der als Priester (capo della Setta Farisaica) seinen Glauben verteidigen möchte und daher Erodiade zu ihrem Komplott anstiftet. In eindrucksvollen Metaphern be- schreibt er den Propheten wie einen Drachen, der das Land verwüstet: Più di belva, che d’alti ruggiti Empie sciolta gl’inospiti liti, Quella infuria, che rotti i legami 692 Vgl. den Abschluss des Kapitels über die religiöse Literatur. 693 Das Werk wird 1736 mit der Musik von Conti wieder aufgenommen. 694 Zeno: Poesie sacre drammatiche, S. 223–253.
back to the  book Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I"
Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die italienische Literatur in Österreich