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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die italienische Aufklärung in Österreich438 Das Werk wird weitere drei Mal im Februar 1724 gespielt. Am 19. Mai 1724 wird als Kammerfest zum Fürgang nach der Geburt von Erzherzogin Maria Amalie († 1730) Zenos Euristeo. Dramma per Musica in drei Ak- ten und Licenza in der Vertonung von Caldara sowie mit einem Ballett aus Mitglie- dern des Hofes, wofür Matteis die Musik schreibt, dargeboten. Es handelt sich dabei wieder um ein Verwechslungsdrama im höfischen Milieu der griechischen Antike auf Basis von Hyginus und Pausanias, wo die Hauptfigur (Ormonte; Generale del Re Cisseo, riconosciuto per Euristeo Principe di Argo) allerdings den Namen Archelao trägt. Das mit einer Verherrlichung der Kaiserin schließende Werk wird noch zwei Mal im Mai gespielt. Am 28. August nachmittags wird in der Favorita Zenos Andromaca. Dramma per Musica738 in fünf Akten und Licenza mit der Musik von Caldara und Matteis in sechs Bühnenbildern von Ant. Galli Bibiena mit drei Balletteinlagen von Levassori und Phillibois aufgeführt. Der Autor selbst kündigt eine Neugestaltung des Stoffes vom Schicksal der Witwe Hektors und ihres Sohnes nach dem Fall von Troja an, wie es bei Euripides, Seneca und Racine zu finden sei, allerdings mit beträchtlichen Verän- derungen im Handlungsverlauf: Die tragikomische Wende ist durch ein zusätzliches Motiv, das Freundschafts- motiv, vorbereitet: Odysseus’ Sohn Telemach, einst entführt, ist mit Astyanax aufgezogen worden. Der Vater soll entscheiden, welchen der beiden verkleideten Freunde er verderben will. Telemach begibt sich in die Hand des Pyrrhus, um Odysseus zu zwingen, Astyanax freizugeben.739 Für das glückliche Ende müssen sich einige Gestalten großzügig selbst überwinden, wozu sie aber die das Stück durchziehenden Klagen von Andromaca bewegen: Vedova tortorella Piange così ’l suo fido: Ma della cara prole Vola d’intorno al nido, E abbandonar nol sa. Timida de’ suoi danni, Guarda quà e là; ma resta, 738 Apostolo Zeno: Poesie drammatiche. Band 6. Orléans 1786, S. 1–78. 739 Kanduth: Das Libretto im Zeichen der Arcadia, S. 40.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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