Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Page - 460 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 460 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I

Image of the Page - 460 -

Image of the Page - 460 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I

Text of the Page - 460 -

Die italienische Aufklärung in Österreich460 Bemerkenswert scheint, dass Metastasio den Beginn dieses 1810 in Wien von Gio- vanni Liverati (1772–1846) wieder vertonten Textes ausdrücklich am Scheideweg zwischen Hades und Elysium, d.h. dem Ort der Träume, situiert: Nell’aprir della scena comparirà una piccola ed oscura selvetta divisa in due strade; delle quali una, più caliginosa e funesta, conduce a Dite, e l’altra, più luminosa ed allegra, agli Elisi. Nel mezzo di esse l’olmo foltissimo rammentato da Virgilio come sede de’ Sogni. Si vedranno fra i rami del medesimo varie forme mostruose rappresentanti le immagini corrotte del Sonno. (Bd. 2, S. 174) Am 1. November 1731 wird im großen Hoftheater als erste große Festoper Metastasios in Wien Il Demetrio. Drama per musica in drei Akten und Licenza in der Vertonung von Caldara aufgeführt. Sowohl in seiner zurückhaltenden Inszenierung als auch in der einerseits an den Kaiser appellierenden, andererseits – dem Publikum gegenüber – den Herrscher bestätigenden Thematik scheint das Werk prototypisch für die in der Folge entstehenden Libretti des Autors: […] ein um sein legitimes Erbe gebrachter Erbe des syrischen Reiches, der den Usurpator auch in der Gunst der geliebten nun in Syrien herrschenden Cleonice besiegt, erlangt seine durch die Verkleidung des Hirten verfälschte Identität als Königssohn wieder und durch diese die ihm zustehende Macht. Demetrio ver- körpert christliche wie dynastische und menschliche Tugenden: sie prädestinie- ren ihn auch in der eingefügten Liebesintrige zum Erfolg.777 Mit nur sechs Personen gelingt dem Librettisten unter Beachtung der drei Einhei- ten die Dramatisierung des historischen Stoffes, der als zentrales Element die Selbst- erkenntnis des Protagonisten enthält, der in sich das Erbe der königlichen Abstam- mung entdeckt und sich dessen mit seinen herausragenden Tugenden – allen voran der Opferbereitschaft im Interesse des Staates – würdig erweist: Io Demetrio! io l’erede Del trono di Seleucia! e tanto ignoto A me stesso fin or! Quante sembianze Io vo cangiando! In questo giorno solo, 777 Erika Kanduth: Metastasio als Hofdichter: In: Sommer-Mathis / Hilscher (Hg.): Pietro Metastasio – uomo universale, S. 37–44; hier S. 43.
back to the  book Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I"
Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die italienische Literatur in Österreich