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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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471Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument Pel nome glorioso di Maria Teresa imperatrice regina und Pel giorno natalizio di Maria Teresa imperatrice regina den Lorbeer der Künste und der militärischen Siege, was die Siegesgöttin selbst in Eifersucht versetze.795 Am 28. August 1739 wird in der Galerie der Favorita konzertant Metastasios Astrea placata mit der Musik von Predieri dargeboten, worin wo ein strenger Rigore und eine gütige Clemenza vor Giove über das Schicksal der strafwürdigen Mensch- heit diskutieren. Die glückliche Lösung des Konflikts manifestiert sich in der Person von Kaiserin Elisabeth Christine, in deren Gestalt Astrea, die Göttin der Gerechtig- keit, auf die Erde zurückgekehrt ist: L’augusta Elisa al trono Dall’astro suo discenda E luminosa renda Questa novella età. (Bd. 2, S. 291) Am 1. Oktober 1740 wird in den Appartements der Erzherzoginnen in der Favorita von prominenten Mitgliedern des Hofes Metastasios Il natal di Giove in der Verto- nung von Bonno dargeboten. Darin weicht die anfängliche Bestürzung über den Zorn der Götter, welcher – wie es scheint – nur durch die Opferung einer vorneh- men Person besänftigt werden könnte, der durch die Aufdeckung des Missverständ- nisses umso größeren Freude am Fest von Giove. Am 19. Oktober 1740 stirbt Kaiser Karl VI., daher wird Mestastasios für den 4. No- vember geplante Oper Attilio Regolo abgesagt und erst 1750 in Dresden mit der Mu- sik von Hasse zum ersten Mal aufgeführt. Thematisch kreisen Metastasios Wiener Libretti der Jahre 1730–40 in Abwand- lungen immer um die Herrschertugenden der Gerechtigkeit, der Milde und der Stärke, welche an den wiederkehrenden Motiven des Verzichts und der Selbstüber- windung der Protagonisten illustriert und in der Huldigung dem angesprochenen Kaiser exemplarisch zuerkannt werden. Daran fügen sich als typische Ausdrucks- mittel des sich seiner Position als Untertan bewussten Librettisten die Rhetorik der Bescheidenheitsfloskeln und der Begütigung, durch die der Herrscher gebeten wird, dieses Lob doch gnädig über sich ergehen zu lassen. So bittet der Hofdichter am Beginn der Licenza von Temistocle (1736) um Verzeihung für seine hartnäckige Ver- ehrung: 795 Vgl. Elisabeth Fritz-Hilscher: Virtù und Bellezza – Il vero omaggio? Huldigungskantaten für Maria The- resia und Maria Anna. In: J. Bungardt / M. Helfgott / E. Rathgeber / N. Urbanek (Hg.): Wiener Mu- sikgeschichte. Annäherungen – Analysen – Ausblicke. Wien / Köln / Weimar 2009, S. 127–139.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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