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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die italienische Aufklärung in Österreich478 in der Vertonung von Gluck.800 Nach dem die Jagd auf den kalidonischen Eber (Ovid: Metamorphosen VIII.260–444) thematisierenden Il sogno 1756 mit der Mu- sik von Reutter wird während einer Reise der kaiserlichen Familie 1760 im Schloss der Grafen Trautson in Goldegg in Niederösterreich die Kantate Il quadro animato in der Vertonung von Wagenseil gesungen. Inzwischen wird 1757 in einer neuen Vertonung von Giuseppe Scarlatti Metastasios 1753 für Madrid in der Vertonung von Bonno geschaffenes und 1754 in Wien gedrucktes Libretto L’isola disabitata bei Hof aufgeführt. Bei den weiteren Aufführungen von L’isola disabitata in Wien und Klagenfurt ergibt sich das Problem, dass ein Dramma giocoso von Carlo Goldoni den selben Titel trägt und aus den Quellen nicht immer zu klären ist, um welchen Text es sich handelt. Sicher ist jedoch, dass Joseph Haydn (1732–1809) für seine Auffüh- rung in Esterháza 1779 auf den Text seines väterlichen Freundes zurückgreift. Zwischen diesen literarischen Arbeiten wirkt Metastasio entscheidend an der Konzeption des Deckenfreskos der Aula der Universität (heute Festsaal der Akade- mie der Wissenschaften) mit, indem er den Maler Gregorio Guglielmi (1714–73) empfiehlt und das ikonographische Programm für die Darstellung der vier Fakultäten rund um das zentrale Medaillon mit dem Kaiserpaar entwirft. Unter dem Eindruck der einsetzenden Studienreformen verlegt er dabei die Darstellung der Fakultäten auf eine profane Ebene mit der Verwurzelung der Wissenschaft im irdischen Leben: Vor dem Hintergrund dieser umfassenden Reformbestrebungen in allen Wis- senszweigen setzt Guglielmis Freskierung im Festsaal des alten Universitätsge- bäudes einen entscheidenden Schritt von der biblisch-theologisch gebundenen Fakultätsikonographie des Barock zur aufklärerisch beeinflußten und mit den damaligen Universitätsreformen zusammenhängenden modernen Sicht der wis- senschaftlichen Disziplinen.801 Am 8. Oktober 1760 wird zur Hochzeit von Erzherzog Joseph mit Isabella von Bourbon-Parma mit Alcide al bivio in der Vertonung von Hasse auch nur mehr eine einaktige Festa teatrale aufgeführt, die allerdings ein bekanntes Thema der antiken Moralphilosophie in Erinnerung ruft: 800 Nicht zu verwechseln mit L’innocenza giustificata. Drama per musica von Francesco Silvani, in der Verto- nung von Andrea Stefano Fiorè oder Benedetto Fiore und Antonio Bioni 1725 in Prag gespielt. 801 Werner Telesko: Das Programm des Deckenfreskos im Festsaal des Hauptgebäudes der Österreichi- schen Akademie der Wissenschaften in Wien. In: Sommer-Mathis / Hilscher (Hg.): Pietro Metastasio – uomo universale, S. 355–365; hier S. 365.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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