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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die italienische Aufklärung in Österreich480 von 1733. Für den 25. Januar 1765 überarbeitet Metastasio als Ergänzung für den sel- ben Anlass L’asilo d’amore von 1730 zu Il trionfo d’amore mit der Musik von Gassmann, worin im Schlusschor Amor an die Donau gerufen wird. Diese Darbietungen werden von Johann Franz Greipel (1720–92) in zwei Gemälden dokumentiert, welche heute im Großen Vorzimmer der Elisabeth-Appartements der Hofburg in Wien zu sehen sind. Am 6. August 1765 wird in Innsbruck anlässlich der Hochzeit von Erzherzog Leo- pold (1747–92), dem späteren Kaiser Leopold II., mit Maria Ludovica von Bourbon- Spanien (1745–92) Metastasios Romolo ed Ersilia. Dramma per Musica in drei Akten mit der Musik von Hasse aufgeführt. Das am 17. August wiederholte Werk zählt ebenso wie die am 9. September 1767804 zur Verlobung von Ferdinand IV. von Neapel (1751–1825) mit der kurz darauf verstorbenen Erzherzogin Maria Josepha (1751–67) aufgeführte Partenope. Festa teatrale zu den in der Literatur am geringsten geschätzen Musikdramen des Autors: Die beiden Festopern Romolo ed Ersilia und Partenope, die in den Jahren 1765 und 1767 in Zusammenarbeit von Metastasio, Hasse und den Gebrüdern Galliari für das österreichische Kaiserhaus entstanden waren, gehörten zu den typischen hö- fischen Gelegenheitswerken, die bald in Vergessenheit gerieten und nur wenige Reprisen erfuhren.805 Dazwischen ist am 18. Oktober 1765 Kaiser Franz I. Stephan in Innsbruck verstor- ben, so dass bis Ostern 1766 alle Theater geschlossen bleiben, wodurch auch die für den Geburtstag des Kaisers geplante Darbietung von Metastasios La corona in der Vertonung von Gluck abgesagt wird. Metastasio schreibt nach dem Tod des Herr- schers in seiner Funktion als Hofdichter ein Trostgedicht in 51 Stanzen an Maria Theresia: I voti pubblici. Metastasios letztes Musikdrama, Ruggiero ovvero L’eroica gratitudine, wird in der Vertonung von Hasse anlässlich der Hochzeit von Erzherzog Ferdinand Karl (1754– 1806) mit Maria Beatrice d’Este (1750–1829) 1771 im Teatro Ducale von Mailand erstmals gespielt.806 Wie sehr sich die ehemals höfische Oper immer mehr in ein europäisches Musik- theaterprogramm eingliedert, spiegelt sich nicht zuletzt in den schon vor seiner Be- 804 Wegen der Pockenepidemie, der am 28. Mai 1767 Kaiserin Maria Josepha zum Opfer fiel, und der Er- krankung von Maria Theresia wird die Vorbereitung zu dieser Feier verzögert. Zur Genesung der Kaise- rin-Witwe schreibt Metastasio sein Gedicht La pubblica felicità. 805 De Maddalena: Die Gebrüder Galliari und die Festopern Metastasios, S. 156. 806 Vgl. Raffaele Mellace: IL RUGGIERO o vero Metastasio e Hasse tra Ariosto e Mozart. In: Studien zur Musikwissenschaft 49 (2002), S. 341–361.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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